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Boomer-Soli ab 2026: Was bedeutet die neue Sonderabgabe für wohlhabende Rentner?

Wie viel müssen wohlhabende Rentner künftig zahlen? Der geplante „Boomer-Soli“ sorgt für kontroverse Diskussionen und könnte das Rentensystem nachhaltig verändern. Erfahre, ab welchem Einkommen der Solidaritätszuschlag greifen soll, welche Argumente dafür und dagegen sprechen und welche Alternativen Politik und Experten nennen. Alle wichtigen Fakten, Tipps und Reaktionen findest du im aktuellen Artikel von Bürger & Geld, dem Nachrichtenmagazin des Vereins Für soziales Leben e. V. – kompakt, verständlich und auf den Punkt!

Demografie, steigende Rentenkosten, politischer Streit: Mit dem geplanten „Boomer-Soli“ geraten Top-Rentner ins Visier. Was steckt hinter der Idee und wie betrifft sie dich? Hier findest du Antworten, praktische Tipps und die wichtigsten Reaktionen.

Das steckt hinter dem Boomer-Soli

Der „Boomer-Soli“ ist eine neue Sonderabgabe für Rentnerinnen und Rentner mit hohem Einkommen. Ziel: Eine nachhaltige Stabilisierung des Rentensystems und mehr Generationengerechtigkeit. Der Zuschlag soll nur jene treffen, die monatlich über eine bestimmte Schwelle hinaus verdienen – diskutiert werden aktuell mehr als 3.000€ oder sogar 3.500€ netto pro Monat.

Berechnungsmodell (Stand August 2025):

Einkommen netto/MonatBoomer-Soli betroffen?Geplanter Zuschlag
< 2.000€Nein0€
2.000–3.000€Nein0€
3.000–4.000€Ja1–2%
> 4.000€Ja2–3%

Pro und Contra: Das sagen Experten und Betroffene

Befürworter argumentieren mit:

  • Generationengerechtigkeit: Babyboomer profitieren von einem ausgebauten Rentensystem – die Jüngeren stemmen die Kosten.
  • Haushaltsentlastung: Die Beitrags-Milliarden sollen gezielt zur Rentenkassen-Stärkung genutzt werden.
  • Soziale Fairness: Nicht alle Rentner sind arm – viele erhalten hohe Renten plus Vermögenseinkünfte.

Kritiker warnen vor:

  • Doppelbelastung: Schon in der Erwerbsphase wurden Steuern und Sozialbeiträge gezahlt.
  • Verfassungsrechtlichen Risiken: Eine Sonderabgabe nur für Rentner könnte gegen Grundrechte verstoßen.
  • Vertrauensverlust: Viele befürchten, dass die nachträgliche Belastung das Vertrauen in den Sozialstaat beschädigt.

FAQ: Deine Fragen zum Boomer-Soli

Wer muss zahlen?

Nur Rentner mit einem monatlichen Gesamt-Nettoeinkommen über 3.000€, evtl. erst ab 3.500€. Die genaue Grenze wird noch politisch entschieden.

Gibt es einen Gesetzesentwurf?

Aktuell (August 2025) liegt nur ein Diskussionspapier vor, aber die Debatte wird intensiver geführt.

Sind geringere Rentenzahlungen zu erwarten?

Ja: Gut situierte Rentner könnten künftig weniger ausgezahlt bekommen, da ihr Boomer-Soli direkt abgezogen wird.

Ist der Zuschlag rechtlich zulässig?

Das Thema ist umstritten und noch nicht abschließend geklärt.

Alternativen, über die diskutiert wird

  • Vermögensabgabe für alle großen Vermögen – unabhängig vom Alter.
  • Höhere Besteuerung von Renten und Kapitaleinkünften.
  • Anhebung der Beitragsbemessungsgrenzen auch für Erwerbstätige.

Tipp für Betroffene und Interessierte

Wer zur Gruppe der betroffenen Rentner zählt, sollte jetzt prüfen, wie hoch die eigenen Nettoeinkünfte liegen und sich auf politische Entscheidungen vorbereiten. Betroffene Organisationen wie der Bund der Ruheständler und unabhängige Sozialrechtsexperten bieten regelmäßig aktuelle Informationen und Beratung.

Redakteure

  • Peter Kosick

    Jurist und Redakteur

    Peter Kosick hat an der Universität Münster Rechtswissenschaften studiert und beide juristische Staatsexamen in Nordrhein-Westfalen mit Erfolg abgelegt. Er arbeitet als freiberuflicher Jurist, ist Autor verschiedener Publikationen und hält Vorträge im Bereich Arbeits- und Sozialrecht. Seit mehr als 30 Jahren engagiert er sich im sozialen Bereich und ist seit der Gründung des Vereins "Für soziales Leben e.V." dort Mitglied. Peter Kosick arbeitet in der Online Redaktion des Vereins und ist der CvD. Seinen Artikeln sieht man an, dass sie sich auf ein fundiertes juristisches Fachwissen gründen. Peter hat ebenfalls ein Herz für die Natur, ist gern "draußen" und setzt sich für den Schutz der Umwelt ein. Seine Arbeit im Redaktionsteam von buerger-geld.org gibt ihm das Gefühl,  etwas Gutes für das Gemeinwohl zu tun.

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  • ik
    Experte:

    Sozialrechtsexperte und Redakteur

    Ingo Kosick ist ein renommierter Experte im Bereich des Sozialrechts in Deutschland. Er engagiert sich seit über 30 Jahren in diesem Feld und hat sich als führende Autorität etabliert. Als Vorsitzender des Vereins Für soziales Leben e.V., der 2005 in Lüdinghausen gegründet wurde, setzt er sich für die Unterstützung von Menschen ein, die von Armut und Arbeitslosigkeit betroffen sind. Der Verein bietet über das Internet Informationen, Beratung und Unterstützung für sozial benachteiligte Menschen an. Ingo Kosick ist zudem ein zentraler Autor und Redakteur auf der Plattform buerger-geld.org, die sich auf Themen wie Bürgergeld, Sozialleistungen, Rente und Kindergrundsicherung spezialisiert hat. Seine Artikel bieten fundierte Analysen und rechtlich aufgearbeitete Informationen, die Menschen in schwierigen Lebenssituationen unterstützen sollen. Durch seine langjährige Erfahrung und sein Engagement hat Ingo Kosick maßgeblich dazu beigetragen, dass sozial benachteiligte Menschen in Deutschland besser informiert und unterstützt werden können.

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