Es gibt gute Neuigkeiten für Bürgergeldempfänger: Der Regelsatz für 2024 wurde erhöht. Allerdings wurde bei der Haushaltseinigung der Regierung auch beschlossen, den Bonus des Bürgergeldes abzuschaffen. Dies geschieht aufgrund eines Haushaltsdefizits von 60 Milliarden Euro im Jahr 2024. Aber was genau ist dieser Bonus, an dem nun gespart werden soll?
Bürgergeld: Was ist der Bürgergeld-Bonus?
Die Regierung der Ampelkoalition führte im Jahr 2023 das Bürgergeld ein, um das Arbeitslosengeld II, welches besser als Hartz VI bekannt ist, abzulösen. Das Ziel war es, die reformierte Sozialhilfe zu nutzen und Langzeitarbeitslose wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Hierfür wurden ab dem 1. Juli neue Regelungen eingeführt und Änderungen am Bürgergeld vorgenommen. Eine dieser Änderungen war der sogenannte Bürgergeld-Bonus, der als Anreiz für Bezieher des Bürgergeldes dienen sollte, sich weiterzubilden und somit eine Beschäftigungsmöglichkeit zu finden.
Erklärung des Arbeitsministeriums
Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) erklärt: “Wer an Maßnahmen teilnimmt, die besonders dabei unterstützen, langfristig zurück in den Job zu finden, dem wird monatlich ein Bürgergeld-Bonus von 75 Euro gezahlt.” Der Bürgergeld-Bonus beträgt derzeit also 75 Euro monatlich.
Ist der Bonus 2024 abgeschafft worden?
Hierzu schreibt die Bundesregierung auf ihre Webseite:
“Das Bundeskabinett hat dazu am 8. Januar 2024 eine sogenannte Formulierungshilfe für einen Entwurf zum Haushaltsfinanzierungsgesetz beschlossen, den die Koalitionsfraktionen in den Bundestag einbringen können. Bis zum Inkrafttreten des Gesetzes sollen aber Arbeitssuchende, die bereits eine geförderte Maßnahme angetreten haben, den Bonus bis zum Abschluss der Maßnahme weiterhin erhalten.”
Bundesregierung
Verwechslung mit dem Weiterbildungsgeld
Vorsicht: Der Bonus sollte nicht mit dem sogenannten Weiterbildungsgeld verwechselt werden. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales gibt an, dass das monatliche Weiterbildungsgeld von 150 Euro für die Teilnahme an abschlussbezogenen Fortbildungen gezahlt werden kann. Wenn jemand also einen Abschluss anstrebt, könnte er vom Jobcenter 150 Euro erhalten. Zusätzlich bekommt man dann auch eine Weiterbildungsprämie für erfolgreiche Zwischen- und Abschlussprüfungen.
Wie beantrage ich den Bonus?
Im Gegensatz dazu wird das Bürgergeld-Bonus für Weiterbildungen gewährt, bei denen kein Abschluss erzielt wird. Dies betrifft “andere Maßnahmen, die eine nachhaltige Integration besonders fördern”, wie vom BMAS angegeben. Um den Bonus zu erhalten, ist der Nachweis der Teilnahme an einer solchen Weiterbildungsmaßnahme erforderlich. Die Dauer dieser Maßnahme muss mindestens acht Wochen betragen.
Laut Angaben der Bundesagentur für Arbeit besteht die Möglichkeit, den Bonus zu erhalten, indem man an spezifischen Maßnahmen zur Förderung junger Menschen teilnimmt. Die genannten Maßnahmen beinhalten unter anderem berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen. Es ist nicht erforderlich, einen Antrag auf den Bonus zu stellen. Sofern Sie die Voraussetzungen erfüllen, wird Ihnen das Jobcenter das Weiterbildungsgeld bzw. den Bürgergeldbonus monatlich rückwirkend auszahlen.
Sabine Martholt hat Recht und Journalismus studiert und fundierte Kenntnisse im Bereich des Sozialrechts und des Rentenrechts. Beide Rechtsgebiete sind gleichzeitig ihr Hobby, wie sie gern verrät. Bereits vor ihrem ersten Volontariat bei einer Zeitung hat sie sich dem Schreiben gewidmet. Die Entwicklung des Sozialrechts in Deutschland hat sie mit großer Aufmerksamkeit, manchmal aber auch mit Kopfschütteln verfolgt – wie sie selbst sagt. Sie schreibt seit vielen Jahren für unser Online-Magazin. Gute Recherche und die eigene Meinung – beides ist ihr wichtig.