Es handelte sich um eine enorme finanzielle Belastung, die viele Bedarfsgemeinschaften im letzten Jahr betraf. Insbesondere in Großstädten wie Berlin, München und Stuttgart waren die Situationen zum Teil extrem. Diese Informationen stammen aus einer Anfrage der Politikerin der Linkspartei, Caren Lay, an die Bundesregierung.
Jobcenter erkennt zu wenig Kosten an
Gemäß dieser Angaben mussten im Jahr 2023 325.000 Haushalte, die Bürgergeld erhielten, zusätzlich zur Miete und den Heizkosten zahlen. Eine Bundestagsabgeordnete kritisiert gegenüber dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland”, dass die vom Jobcenter anerkannten Kosten für Unterkunft und Heizung zu niedrig seien.
Zusatzkosten für Bürgergeld-Bezieher
Die zusätzlichen Ausgaben für Empfänger von Bürgergeld sind im Vergleich zu den Regelsätzen beträchtlich hoch. Im Durchschnitt mussten die betroffenen Haushalte monatlich 107 Euro extra zahlen. Der Regelsatz für eine alleinstehende Person betrug hingegen 502 Euro. Ein großer Teil des Haushaltseinkommens wurde somit für Unterkunft und Heizkosten aufgebraucht.
Ballungsräume besonders betroffen
Die zusätzlichen Kosten waren besonders hoch in Stuttgart (durchschnittlich 338 Euro pro Monat), München (215 Euro) und Berlin, der Hauptstadt (201 Euro). In Dresden und Köln lagen sie ebenfalls über 100 Euro.
Bezieher sparen an Essen und Kleidung
Lay betrachtet es als äußerst bedenklich, dass Familien als Folge “bei der Nahrung, Kleidung oder Bildung Abstriche machen” mussten. Laut RND äußert sie: “Die große Diskrepanz bei den Wohnkosten im staatlichen Existenzminimum ist inakzeptabel.”
In Anbetracht der stark steigenden Mietpreise in den Großstädten bemängelt die Politikerin der Linken, dass Menschen mit niedrigem Einkommen sich kaum noch eine Wohnung in den Stadtzentren leisten können. Deshalb fordert sie, dass Bürgergeldempfänger dauerhaft die tatsächlichen Kosten für Wohnraum und Energie erstattet bekommen sollten.
Sabine Martholt hat Recht und Journalismus studiert und fundierte Kenntnisse im Bereich des Sozialrechts und des Rentenrechts. Beide Rechtsgebiete sind gleichzeitig ihr Hobby, wie sie gern verrät. Bereits vor ihrem ersten Volontariat bei einer Zeitung hat sie sich dem Schreiben gewidmet. Die Entwicklung des Sozialrechts in Deutschland hat sie mit großer Aufmerksamkeit, manchmal aber auch mit Kopfschütteln verfolgt – wie sie selbst sagt. Sie schreibt seit vielen Jahren für unser Online-Magazin. Gute Recherche und die eigene Meinung – beides ist ihr wichtig.