Nach neusten Umfragen gibt es in Deutschland eine klare Mehrheit: beim Bürgergeld soll gespart werden bzw. es soll weniger Geld dafür ausgegeben werden. Dies deckt sich aber teilweise mit dem Regierungskurs. Insbesondere Bundesfinanzminister Lindner (FDP) hat sich dafür ausgesprochen, beim Bürgergeld ein Moratorium einzuführen, also dort nicht mehr Geld zu investieren.
Die Einzelheiten der aktuellen – wie wir es nennen – Neid- und Geizdebatte finden Sie in unserem Artikel.
Sparen beim Bürgergeld
Deutschland soll beim Bürgergeld sparen. Nach einer aktuellen Umfrage sprechen sich eine Mehrheit hierfür aus.
Bei den aktuellen Umfragen gibt es eine Mehrheit, die für das Bürgergeld „weniger Geld ausgeben“ möchten. Sie schließen sich also dem an, was der Bundesfinanzminister vorgegeben hat. Wie die „Welt“ berichtet, haben sich 56 Prozent der befragten Ende April hierfür ausgesprochen. Die Frage nach Einsparmöglichkeiten beim Bürgergeld sei die einzige, die eine absolute Mehrheit der 1280 repräsentativ ausgewählten Befragten teile, so die „Welt“. Auch bei der Integration von Flüchtlingen will eine hohe Zahl der Befragten sparen.
Kürzungen in anderen sozialen Bereichen
Kürzungen bei der Pflege alter und kranker Menschen wollen die Befragten hingegen nicht. Im Gegenteil ist die Mehrheit dafür, dass in diesem Bereich mehr Geld ausgegeben werden soll.
Sparen bei den Renten?
Soll der Staat weniger Geld für Renten und Pensionen ausgeben. Auch diese Frage wurde gestellt. Keine 5 Prozent haben sich jedoch hierfür ausgesprochen.
Unterstützungen von Familien und Kindern
Wie sieht es bei der Unterstützung von Familien und Kindern aus? Sollte der Staat hier Sparen. Hier sieht die überwiegende Mehrheit der Befragten jedoch einen Mehrbedarf und keine Einsparmöglichkeiten. Lediglich 5 Prozent der Befragten haben sich für Kürzungen ausgesprochen.
Überträgt man dies auf die aktuelle Diskussion über die Einführung der Kindergrundsicherung, so kann man das als ein „Ja“ zur Kindergrundsicherung werten.
Unsere Meinung: Warum sollte beim Bürgergeld gestrichen werden?
Es stellt sich die Frage, warum die Meinung, die Kürzungen beim Bürgergeld verlangt, vorherrschend ist. Wir denken, dass es mit der gegenwärtigen politischen Debatte zu tun hat. Von der (rechten) Seite der Politik wird immer wieder als Argument angeführt, Bezieher von Bürgergeld würden arbeitsunwillig sein und sie müssten härter sanktioniert werden. Dass jedoch nur ein sehr kleiner Bruchteil aller Menschen, die auf Bürgergeld angewiesen sind, angebotene Arbeit verweigern, wird in der Argumentation der rechten Politiker verschwiegen. Es wird hier „gnadenlos“ verallgemeinert und der Eindruck eines allgemein „faulen“ Bürgergeld-Beziehers vermittelt. Dass auch Kinder auf Bürgergeld angewiesen sind, wird in der Diskussion komplett verschwiegen.
Simon Overberg ist Journalist aus Leidenschaft. Bereits vor seinem ersten Volontariat engagierte er sich im sozialen Bereich. Nach seinem Journalismus-Studium arbeitete er bei verschiedenen Zeitungen. Er absolvierte einen Master in Fachjournalismus. Seit mehreren Jahren schreibt er für buerger-geld.org bzw. die Schwesterplattformen.