Bürgergeld und 49 Euro Ticket – geht das?

Das 49 Euro Ticket können sich Bürgergeld Bezieher leisten. Doch ein 29 Euro Ticket wäre auch möglich. Greenpeace hat vorgerechnet.

Bürgergeld und 49-Euro-Ticket? Geht das?
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Viele Menschen können sich noch erinnern: an das 9 Euro Ticket, mit dem man für 9 Euro im Monat in allen öffentlichen Verkehrsmitteln durch ganz Deutschland reisen durfte. Leider galt diese Regelung nur in den drei Sommermonaten. Ein Erfolg für den öffentlichen Nachverkehr war es dennoch. 

Gegenwärtig hat sich das Nachfolgemodell 49 Euro Ticket durchgerungen. ist im Gespräch. Es ist genauso wie das 9 Euro Ticket nutzbar. Nachteil: es kostet 40 Euro mehr als das erfolgreichste Nahverkehrsticket in der Geschichte der Bundesrepublik. Und klar – hier liegt das Problem: der Preis scheint zu hoch zu sein für Bürgergeld Bezieher – oder etwa nicht? Dieser Frage gehen wir in unserem Beitrag nach.  

Kann ein Bürgergeld–Bezieher sich das 49 Euro Ticket leisten? 

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Reicht der Bürgergeld Regelsatz, um sich ein 49-Euro-Ticket zu kaufen?

Die Frage, die sich für Bezieher des künftigen Bürgergelds auftut: könnte ich mir das 49 Euro Ticket leisten? 

Die Antwort lautet: grundsätzlich ja, da der Regelsatz den Bürgergeld-Beziehern zur freien Verfügung steht. Man kann mit dem Regelsatz machen, was man will, er ist nicht zweckgebunden. Allerdings setzt sich der Regelsatz aus einzelnen Bedarfen zusammen. So ist für die Rubrik Verkehr ein Anteil von 8,97 % am Gesamtregelsatz vorgesehen. Das sind ist dem gegenwärtigen Eckregelsatz 2024 von insgesamt 563 Euro ein Anteil von 50,50 Euro.  Nach dieser Rechnung und Betrachtungsweise kann sich ein Bürgergeld-Bezieher der Regelbedarfsstufe 1 das 49 Euro Ticket somit weiteres leisten. Ein Bürgergeld-Bezieher der anderen Regelbedarfsstufen allerdings nicht, da diese eine geringere Euro-Summe als Regelsatz bzw. Regelbedarf zur Verfügung stellen. 

Ein Bürgergeld-Bezieher, der sich das 49 Euro Ticket kaufen möchte und nicht den Eckregelsatz von 563 Euro erhält, müsste also Geld in anderen Bereichen des Regelbedarfs einsparen. Das ist zwar möglich, allerdings vom Grundprinzip des Bürgergeldes her nicht. Denn: beim Regelsatz handelt es sich um das sozio-kulturelle Existenzminimum. Das Bürgergeld soll eine soziale Teilhabe ermöglichen. Weniger geht also nicht, zumindest der Theorie nach.  


Sozialverbände für 29 Euro Ticket

Der Sozialverband VdK erklärte beispielsweise, ein 49 Euro Ticket würde keine soziale Teilhabe leisten können, nur einen Beitrag zur Mobilitätswende. Er präferiert ein 29 Euro Monatsticket. 

Problematisch bei einem – wie auch immer preislich gestalteten – Ticket sei zudem, dass das Ticket – voraussichtlich – ausschließlich digital erhältlich sein soll. Das würde u. U. ärmere Menschen ohne Smartphone, Behinderte und Senioren ausschließen.   

Greenpeace rechnet vor 

Greenpeace sprach sich ebenfalls gegen ein 49-Euro-Ticket und für ein 29-Euro-Ticket aus. Letzteres wäre für den Staat nicht unbedingt teurer. Denn: ein niedrigerer Kaufpreis würde fast doppelt so viele Menschen ein solches Ticket kaufen lassen. Durch höhere Verkaufszahlen ließen sich die Kosten genauso decken, wie durch höhere Preise. Das leuchtet ein: Wenn ein Zug nur halbvoll ist, müssten die Passagiere – um die Kosten zu decken – doppelt so viel zahlen wie die Passagiere eines ausgebuchten Zuges.  


Quelle

Greenpeace 29 Euro Ticket