Die Kosten für ein Pflegeheim sind immens. Auch nach Abzug der Leistungen der Pflegeversicherung bleiben oft weit mehr als 3.000 Euro übrig, die aus eigener Tasche aufzubringen sind. Beinahe kein Rentner in Deutschland kann diese Summe selbst finanzieren. Die Folge: Altersarmut im Pflegeheim.
In nachfolgendem Beitrag werfen wir einein Blick auf den Unterschied zwischen Rente und Grundsicherung im Pflegeheim. Loht sich eine Rente?
Pflegeheim lässt viele Rentner in Altersarmut abrutschen
Wer in ein Pflegeheim umziehen muss, der muss auf seine Rente verzichten. Sie reicht oft nicht für die Heimkosten.
Viele Menschen im Rentenalter sind von Altersarmut bedroht. Steht ein Aufenthalt im Pflegeheim vor der Tür, so wird aus der Bedrohung aktuelle Realität. Ein Platz im Pflegeheim bei Pflegegrad 4 wird kostet ca 3.300 Euro monatlich. Und die Leistungen der Pflegekasse sind hier bereits berücksichtigt! Kaum ein Rentner in Deutschland kann die Kosten aus eigener Tasche zahlen. Er muss Sozialhilfe beantragen.
Senioren ohne Rente sind schon vorher arm
Senioren, die Grundsicherung im Alter oder bei Erwerbsminderung beziehen, haben nicht das Problem, dass ihre Rente vom Pflegeheim aufgezehrt wird. Denn sie sind schon arm, bevor sie in das Pflegeheim umziehen. Grundsicherung im Alter erhält, wer keinen Rentenanspruch oder nur einen geringen Rentenanspruch hat und seinen Lebensunterhalt anders nicht finanzieren kann.
So gesehen haben Grundsicherungsrentner keinen finanziellen Nachteil, wenn sie in ein Pflegeheim umziehen. Der Staat hat vorher gezahlt und zahlt auch weiter.
Lohnt sich eine Rente dann überhaupt?
Lohnt sich arbeiten, lohnt sich eine Rente? Diese Frage könnte aufkommen. Sie zu beantworten ist unsinnig, denn es handelt sich um eine rhetorische Frage. Arbeiten lohnt immer und die Rente auch, egal, wie hoch sie ist. Die Rente zum Leben nutzen, das sollte man tun, ehe man in eine Pflegeheim umziehen muss. Freiwillig in ein Heim, das wollen nur die wenigsten.
Was tun, wenn die Rente für das Pflegeheim nicht ausreicht?
Wie gesehen, reicht eine durchschnittliche Rente nicht aus, um die Kosten für einen Aufenthalt in einem Pflegeheim zu finanzieren. Lässt sich ein Pflegeheimaufenthalt aber nicht umgehen, weil eine ausreichende Versorgung in den eigenen vier Wänden nicht gesichert ist – was regelmäßig bei attestiertem Pflegegrad 3 der Fall ist – so übernimmt das Sozialamt die nicht gedeckten Kosten des Heims. Zuvor muss aber eigenes Vermögen aufgebraucht werden, wenn es 10.000 Euro übersteigt. Wichtig: Antrag vor Umzug in das Heim stellen!
Zusammenfassung zu: Pflegeheimkosten fressen Rente auf
Das Wichtigste zum Schluss kurz zusammengefasst:
- Die Kosten für ein Pflegeheim können schnell Summen über 3000 Euro erreichen, nach Abzug der Zahlungen der Pflegekasse.
- Reicht die Rente nicht aus, springt die Sozialhilfe für die Heimkosten ein. Vermögen bis 10.000 Euro muss eingesetzt werden.
- Wer nur eine geringe Rente bezieht oder gar keine, muss selbstverständlich nichts zu den Kosten für ein Pflegeheim beitragen. Wer nichts hat, kann auch nichts zahlen!
Unser Redaktionsmitglied Dirk van der Temme (Jahrgang 1973) hat in Düsseldorf Diplom-Sozialarbeit studiert und erfolgreich abgeschlossen. Schon als Schüler hat er sich sozial engagiert und die Liebe zu den Menschen beibehalten. Er hat die Entwicklung der Sozialhilfe, die Hartz Gesetze und die Einführung des Bürgergeldes mit großem Interesse verfolgt. Seine Beiträge in unserem Magazin zeigen, dass er weiß, worüber er schreibt.