Das Kindergeld, wie wir es kennen, gehört bald der Vergangenheit an. Ab 2025 will die Bundesregierung die Kindergrundsicherung einführen. Sie soll das System der Familienförderung grundlegend reformieren.
Aber nicht nur das Kindergeld verabschiedet sich, auch das Bürgergeld für Kinder wird der Vergangenheit angehören, zumindest, was die Grundversorgung (Regelsatz und Kosten der Unterkunft) anbelangt.
In diesem Artikel finden Sie eine Zusammenfassung der Änderungen ab 2025 mit Hinweisen auf weiterführende Informationen.
Was genau ändert sich mit Einführung der Kindergrundsicherung?
2025 soll die Kindergrundsicherung eingeführt werden. Das Kindergeld wird abgelöst durch den Kindergarantiebetrag der Kindergrundsicherung. Was sonst noch neu sein wird, haben wir in unserem Beitrag für Sie zusammengefasst.
Folgendes wird sich mit Einführung der Kindergrundsicherung 2025 ändern:
- Kindergeld wird umbenannt: Das Kindergeld wird in Kindergarantiebetrag umbenannt und wie bisher weiterhin an alle Familien ausgezahlt, unabhängig vom Einkommen der Eltern. Auszahlende Stellen wird der Familienservice sein, nicht mehr die jeweilige Familienkasse.
- Zusätzliche Leistung: Es kommt ein Kinderzusatzbetrag hinzu, der einkommensschwache Familien gezielter unterstützen soll. Gegenwärtig wird die Absicherung noch über das Bürgergeld und den Kinderzuschlag abgewickelt. Das soll sich ändern. Zuständig wird der Familienservice der Bundesagentur für Arbeit, der auch den Kindergarantiebetrag auszahlt.
- Höhere Leistungen: Die Gesamtleistungen der Kindergrundsicherung sollen höher sein als die bisherigen Leistungen des Kindergeldes und des Kinderzuschlags. Im Einzelnen: Kindergrundsicherung Höhe
- Vereinfachter Antragsprozess: Die Beantragung der Kindergrundsicherung soll einfacher und digitaler werden. Eltern, die möglicherweise einen Anspruch auf den Kinderzusatzbetrag der Kindergrundsicherung haben, sollen vom Amt auf diese Möglichkeit hingewiesen werden. Gegenwärtig ist es so, dass sehr viele Familien das ihr zustehende Geld aus Unkenntnis nicht beantragen. Das soll sich ändern!
Was sind die Vorteile der Kindergrundsicherung?
- Weniger Kinderarmut: Die Kindergrundsicherung soll helfen, die Kinderarmut in Deutschland zu reduzieren. Das ist das Hauptziel der Kindergrundsicherung. Und neueste Studien haben bewiesen: mehr Geld für arme Kinder wird helfen. Es steht nicht zu befürchten, wie von rechter politischer Seite immer wieder behauptet wird, dass Eltern das Geld für Kinder zweckentfremden.
- Gerechtere Verteilung: Die einkommensabhängige Auszahlung des Kinderzusatzbetrags soll für eine gerechtere Verteilung der Leistungen entsprechend der Bedürftigkeit der Kinder sorgen.
- Weniger Bürokratie: Der vereinfachte Antragsprozess soll die Beantragung der Leistungen erleichtern. Der Familienservice ist die zentrale Stelle für Antrag und Auszahlung. Leistungen sollen zudem digital beantragt werden können.
Was sind die Herausforderungen bei der Einführung der Kindergrundsicherung?
- Hohe Kosten: Die Einführung der Kindergrundsicherung ist zunächst mit hohen Kosten verbunden. Die Einführung erfordert die Einrichtung neuer Strukturen (Stichwort: Familienservice).
- Komplexität: Die neue Leistung ist komplex und es besteht die Gefahr, dass Familien den Überblick verlieren. Grund: Eine Leistungen für Kinder müssen von den Eltern wie bisher beim Jobcenter beantragt werden. Das gilt nach dem gegenwärtigen Stand der Gesetzgebung insbesondere für Mehrbedarfe.
- Umsetzung: Die Umsetzung der Kindergrundsicherung ist eine große Herausforderung für die Behörden. Die Bundesagentur für Arbeit rechnet damit, dass die Kindergrundsicherung 2025 nur schrittweise eingeführt werden kann. Startermin wäre danach erst der 1. Juli 2025.
Zusammenfassung zu Kindergeld ade
Das wichtigste kurz und knapp zum Schluss zusammengefasst:
Die Kindergrundsicherung ist ein ambitioniertes Projekt der Bundesregierung, das schon sehr lange auf der Wunschliste von Wohlfahrtsorganisationen steht. Durch die Kindergrundsicherung soll die Situation von Familien mit geringem Einkommen in Deutschland verbessert werden. Folgende wesentliche Änderungen wird es geben:
- Das Kindergeld wird in Kindergarantiebetrag der Kindergrundsicherung umbenannt. Änderungen in der Höhe der Leistung sind nicht zu erwarten.
- Der Kinderzusatzbetrag wird das Bürgergeld für Kinder und den Kinderzuschlag ersetzen und in der Höhe aufstocken.
Quellen
Ingo Kosick engagiert sich seit über 30 Jahren im Bereich des Sozialrechts und kann sich unbestreitbar als Experte in diesem Bereich bezeichnen. Er gehört zudem zu den Gründungsmitgliedern des Vereins Für soziales Leben e.V. . In der Redaktion ist er der RvD und für Koordinationsaufgaben zuständig.
