Finanzielle Unterstützung für Alleinerziehende: So erhalten Sie mehr staatliche Hilfen

Alleinerziehende Eltern sind benachteiligt, sowohl in zeitlicher als auch finanzieller Hinsicht. Wo genau die Ungerechtigkeiten liegen und was als Abhilfe geschehen muss, erklären wir in unserem Beitrag.

Mehr Geld für alleinerziehende Mütter
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Alleinerziehende Elternteile haben es nicht leicht. Sie müssen das hinsichtlich Kindererziehung und Kinderbetreuung allein bewältigen, was sich ein Elternpaar teilt. Und sie müssen sich um den eigenen und den Unterhalt ihres Kindes kümmern. Es wäre schön, wenn der Staat ihnen dabei mehr als bisher unter die Arme greifen würde. Oder besser ausgedrückt: bestehende Benachteiligungen abbauen würde.

Wir erklären in unserem Beitrag, wie die gegenwärtige Situation von alleinerziehenden Müttern oder Vätern aussieht und was verbessert werden muss.

Alleinerziehend: 20 Prozent der Familien in Deutschland

Ungerichtigkeit für alleinerziehende Mütter: mehr Geld notwendig

Insbesondere alleinerziehende Mütter werden vom Staat in finanzieller Hinsicht ungerecht behandelt. Für erklären, was sich ändern muss!

Rund 20 Prozent der Familien in Deutschland haben nur einen Elternteil. Überwiegend ist es die Mutter (in 85 Prozent aller Fälle), die sich als alleinerziehende Mutter um ihr Kind oder ihre Kinderkümmert. Wie in der Einleitung beschrieben, haben sie hinsichtlich der Kinderbetreuung eine doppelte Last zu tragen. Hinzu kommt, dass sie oft keinen oder keinen ausreichenden Unterhalt für ihr Kind erhalten.

Alleinerziehende müssen viele Nachteile in Kauf nehmen

Alleinerziehende müssen die Verantwortung für ihr Kind allein tragen. Hinzu kommt, dass sie mit großen zeitlichen, gesundheitlichen, finanziellen und steuerlichen Nachteilen kämpfen müssen.

Steuergerechtigkeit fehlt

Gegenwärtig wird mittels Ehegattensplitting die Ehe steuerlich privilegiert. In über 40 Prozent der Fälle sind hier Kinder überhaupt nicht beteiligt. Hier steht die Forderung von Wohlfahrtsverbänden im Raum, dass das Ehegattensplitting zugunsten von Kindern reformiert werden muss, und zwar ohne Berücksichtigung der Familienform, also unabhängig davon, ob eine Ehe besteht oder nicht. 

Gegenwärtig zahlen alleinerziehende Elternteile in Deutschland sehr viel mehr Steuern als in adern Ländern der OECD-Gemeinschaft: 31,5 Prozent. Das sind mehr als doppelt so viel wie in anderen OECD-Staaten. Innerhalb der EU steht Deutschland auf Top 5, was die Höhe der  Steuern für Alleinerziehende anbelangt.

Eine Reform des Steuerrechts ist als dringend notwendig.

Alleinerziehende sind armutsgefährdet

Nach jüngsten statistischen Zahlen sind über 40 Prozent der Alleinerziehenden armutsgefährdet. Ihnen fehlt die Flexibilität für den Beruf durch den Zwang zur Kinderbetreuung. Paarfamilien sind zu einem Prozentsatz, der unter 10 liegt, armutsgefährdet.

Die Armut tritt dann im Alter ein. Aufgrund von geringen Rentenbeiträgen sind viele der alleinerziehenden Mütter im Alter auf die Grundsicherung im Alter angewiesen, eine Leistung der staatlichen Sozialhilfe.

Unterhaltsvorschussgesetz hilft nur wenig

Nur etwa 25 Prozent aller alleinerziehenden Mütter erhalten den Unterhalt, auf den sie nach dem Gesetz Anspruch haben. 25 Prozent erhalten zu wenig Unterhalt und 50 Prozent überhaupt keinen.

Wird kein oder wird zu wenig Unterhalt geleistet, können Alleinerziehende Unterhaltsvorschuss vom Jugendamt bekommen. Allerdings wird das Kindergeld komplett auf den Unterhaltsvorschuss angerechnet. Auf den Unterhaltsanspruch vom anderen Elternteil wird hingegen nur die Hälfte des Kindergeldes angerechnet.

Die Benachteiligung derjenigen Alleinerziehenden, die keinen Unterhalt erhalten, gegenüber denjenigen, die den Mindestunterhalt erhalten ist also offensichtlich: sie haben 125 Euro weniger an Geld im Monat zur Verfügung. Knapp 1 Millionen Kinder sind hiervon betroffen.

Die Forderung: Nur die Hälfte des Kindergeldes soll auf den Unterhaltsvorschuss angerechnet werden!

Eine weitere Ungerechtigkeit: Unterhaltsvorschuss wird nur bis zum 18. Lebensjahr gezahlt, Unterhalt hingegen bis zum Ende der Ausbildung. Auch das muss sich ändern!

Anrechnung des Kindergeldes beim Bürgergeld

Nach schlimmer ist die Situation beim Bürgergeld. Hier wird das komplette Kindergeld auf den Bürgergeld Anspruch des Kindes angerechnet. Das ist ebenfalls ungerecht und muss von der Politik geändert werden.

Weitere Informationen

Finanzielle Unterstützung für Alleinerziehende

Bürgergeld: Mehrbedarf für Alleinerziehende

Petition Rerform des Unterhaltsvorschuss-Gesetzes