In Deutschland leben beziehen über 5 Millionen Menschen Bürgergeld. Darunter auch viele Kinder. Aktuelle Zahlen der BA, der Bundesagentur für Arbeit (Statistik) belegen, dass sehr viele, nahezu die Hälfte von ihnen, aus dem Ausland stammen, einen sog. Migrationshintergrund haben.
Ein besonderes Thema beim Bürgergeld ist der – so wird jedenfalls behauptet – große Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund.
Doch wie viele Menschen mit Migrationshintergrund erhalten tatsächlich Bürgergeld? Das klären wir anhand aktueller Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) in unserem Artikel.
Wer bekommt Bürgergeld?
Sehr viele Personen mit Migrationshintergrund sind in Deutschland auf das Bürgergeld angewiesen.
Bürgergeld erhält, wer erwerbsfähig ist und seinen Lebensunterhalt nicht aus eigenem Einkommen oder Vermögen sicherstellen kann.
Bürgergeld ist ein spannendes Thema in Deutschland. Die CDU will es abschaffen. Immer wieder geht es um Mehrkosten, Sanktionen, Pflichtverletzungen und Schulden. Bürgergeld wird die Medien sicherlich auch nach den Neuwahlen am 23. Februar 2025 beschäftigen, vielleicht noch mehr als heute.
Was bedeutet Migrationshintergrund?
Migration bedeutet Einwanderung.
Migrationshintergrund heißt folgendes:
- Die betreffende Person oder ihre Eltern hatten zunächst keine oder hat auch gegenwertig keine deutsche Staatsbürgerschaft.
- Die betreffende Person hat die deutsche Staatsbürgerschaft, hat aber zeitweise im Ausland gelebt und ist wieder zurückgekehrt.
Bundesagentur für Arbeit: Wie viele Menschen mit Migrationshintergrund erhalten Bürgergeld?
Die aktuelle Statistik der BA , die aufsplittet, wer alles Bürgergeld erhält, zeigt, dass von den gut vier Millionen erwerbsfähigen Leistungsberechtigten gut 2,5 Millionen Menschen einen Migrationshintergrund haben. In Prozent umgerechnet sind das etwa 63 Prozent.
Etwa 2 Millionen Bürgergeld Bezieher mit Migrationshintergrund sind nach der BA-Statistik selbst eingewandert, etwa eine halbe Million nicht.
Wie kommen diese Zahlen zustande?
Der Ukraine Krieg ist die Ursache, dass so viele Ausländer Bürgergeld in Deutschland beziehen. Seit 2022 können Ukrainer, die aufgrund des Krieges nach Deutschland geflohen sind, Bürgergeld beantragen und beziehen. Sie sind nicht auf Asylbewerberleistungen angewiesen.
Es gibt weitere nachvollziehbare Gründe, warum sehr viele Bezieher von Bürgergeld einen Migrationshintergrund haben. Probleme ergeben sich für diese Menschen, wenn sie eine Arbeit suchen, aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse und noch fehlender Qualifikation.
Bürgergeld beziehen heißt nicht unbedingt arbeitslos sein
Nicht jeder, der Bürgergeld bezieht, ist auch arbeitslos. Sehr viele Leistungsbezieher arbeiten, verdienen aber nicht genug, um die Familie zu ernähren. Sie müssen Bürgergeld aufstockend beziehen, so der Monatsbericht der Bundesagentur für Arbeit zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt. Das gilt auch für die Leistungsbezieher mit Migrationshintergrund.
Arbeitslos ist auch nicht, wer etwa nicht arbeiten kann, weil er sich um seine kleinen Kinder kümmern muss, einen Integrationskurs besucht oder an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnimmt.
Hintergrund Information Bürgergeld
Bürgergeld sichert das Existenzminimum für Menschen, die unverschuldet in Not geraten sind. Anspruch besteht, wenn mindestens drei Stunden pro Tag gearbeitet werden kann und die Altersgrenze für die Rente noch nicht überschritten worden ist.
Der Bürgergeld Regelsatz beträgt für Alleinstehende 563 Euro im Monat, für Paare gibt es je Partner 506 Euro. Hinzu kommen die Kosten für die Unterkunft, also Miete und Heizkosten. Stromkosten sind im Regelsatz enthalten.
Die CDU will das Bürgergeld im Falle eines Wahlsieges abschaffen und eine „Neue Grundsicherung“ einführen.
Quelle
Bürgergeld Bezieher nach Herkunftsstaaten: die Tabelle
Hartmut Dreier ist ein Vollblutjournalist mit sozialem Herz. Er engagiert sich seit Jahren in unserem Online-Magazin. Er hat Kommunikationswissenschaft und Journalismus studiert. Gebürtig stammt er aus Bayern, arbeitete in Berlin und Frankfurt a. M. Seinen Artikeln sieht man an, dass sie gut recherchiert und für die Menschen geschrieben sind.