Mindestlohn 2025: Kommt die 15-Euro-Grenze? Wer erhält 20 Euro?

Der Mindestlohn in Deutschland soll spätestens 2026 auf 15 Euro pro Stunde ansteigen. Manche Berufsgruppen sollen jedoch schon 2025 über 20 Euro erhalten.

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Der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland bleibt auch 2025 ein zentrales Thema in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Viele Arbeitnehmer fragen sich: Wird der Mindestlohn auf 15 Euro steigen? Und: wer kann sogar mit 20 Euro pro Stunde rechnen? Hier auf Bürger & Geld die wichtigsten Fakten und Entwicklungen übersichtlich und als Tabelle.

Aktueller Mindestlohn 2025

  • Seit 1. Januar 2025 beträgt der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland 12,82 Euro pro Stunde.
  • Das entspricht bei einer 40-Stunden-Woche einem Bruttoverdienst von etwa 2.220 Euro monatlich.
  • Die Anpassung fiel geringer aus als von Gewerkschaften gefordert, die angesichts der Inflation und der EU-Mindestlohnrichtlinie eine stärkere Erhöhung fordern.

Kommt der Mindestlohn von 15 Euro?

  • Gewerkschaften, SPD, Grüne und auch die Linkspartei fordern eine Anhebung des Mindestlohns auf 15 Euro pro Stunde.
  • Hintergrund ist die EU-Mindestlohnrichtlinie, die vorgibt, dass der Mindestlohn mindestens 60 Prozent des Medianlohns erreichen sollte. In Deutschland wären das aktuell rund 15 Euro.
  • Die Mindestlohnkommission muss bis Ende Juni 2025 über die nächste Erhöhung ab 2026 entscheiden. Erstmals soll dabei der 60-Prozent-Wert des Medianlohns als Zielwert dienen.
  • Verschiedene Berechnungen zeigen: Um die EU-Vorgabe zu erfüllen, müsste der Mindestlohn in Deutschland 2026 auf etwa 15 Euro steigen.
  • Eine Entscheidung darüber steht noch aus, aber die Wahrscheinlichkeit für eine kräftige Anhebung wächst.

Wer erhält 2025 schon 20 Euro Mindestlohn?

  • Ein Mindestlohn von 20 Euro pro Stunde gilt ab Sommer 2025 in einer bestimmten Branche: der Pflege.
  • Pflegefachkräfte profitieren von dieser deutlichen Anhebung. Bereits seit Jahren gibt es für die Pflegebranche eigene, höhere Mindestlöhne, die sich vom gesetzlichen Mindestlohn unterscheiden.
  • Ab Juli 2025 steigen die Mindestlöhne in der Pflege erneut:
    • Pflegehilfskräfte ohne Qualifizierung erhalten mindestens 16,10 Euro,
    • qualifizierte Pflegehilfskräfte 17,35 Euro,
    • Pflegefachkräfte künftig 20 Euro pro Stunde.
  • Diese Regelung gilt ausschließlich für die Pflegebranche und betrifft nicht den allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn.

Tabelle: Entwicklung des gesetzlichen Mindestlohns in Deutschland

JahrMindestlohn (Euro/Std.)
20158,50
20209,35
202212,00
202412,41
202512,82
2026ca. 15,00 (geplant)

Zusammenfassung zu Mindestlohn 2025

  • Der gesetzliche Mindestlohn liegt 2025 bei 12,82 Euro pro Stunde.
  • Eine Anhebung auf 15 Euro ab 2026 ist sehr wahrscheinlich, da sich die Mindestlohnkommission künftig am Medianlohn orientieren muss.
  • Ein Mindestlohn von 20 Euro ist 2025 nur für Pflegefachkräfte vorgesehen, nicht für alle Arbeitnehmer.
  • Millionen Beschäftigte, vor allem im Niedriglohnsektor, würden von einer Erhöhung auf 15 Euro profitieren. So würde auch das Lohnabstandsgebot zur Grundsicherung für Arbeitssuchende (Bürgergeld) besser berücksichtigt werden.

Redakteure

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    Unser Redaktionsmitglied Dirk van der Temme (Jahrgang 1973) hat in Düsseldorf Diplom-Sozialarbeit studiert und erfolgreich  abgeschlossen. Schon als Schüler hat er sich sozial engagiert und die Liebe zu den Menschen beibehalten. Er hat die Entwicklung der Sozialhilfe, die Hartz Gesetze und die Einführung des Bürgergeldes mit großem Interesse verfolgt. Seine Beiträge in unserem Magazin zeigen, dass er weiß, worüber er schreibt.

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  • Peter Kosick
    Experte:

    Peter Kosick hat an der Universität Münster Rechtswissenschaften studiert und beide juristische Staatsexamen in Nordrhein-Westfalen mit Erfolg abgelegt. Er arbeitet als freiberuflicher Jurist, ist Autor verschiedener Publikationen und hält Vorträge im Bereich Arbeits- und Sozialrecht. Seit mehr als 30 Jahren engagiert er sich im sozialen Bereich und ist seit der Gründung des Vereins "Für soziales Leben e.V." dort Mitglied. Peter Kosick arbeitet in der Online Redaktion des Vereins und ist der CvD. Seinen Artikeln sieht man an, dass sie sich auf ein fundiertes juristisches Fachwissen gründen. Peter hat ebenfalls ein Herz für die Natur, ist gern "draußen" und setzt sich für den Schutz der Umwelt ein. Seine Arbeit im Redaktionsteam von buerger-geld.org gibt ihm das Gefühl,  etwas Gutes für das Gemeinwohl zu tun.

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