Schuldenfalle – nicht nur für Bürgergeldempfänger

Schuldenfalle - nicht nur für Bürgergeldempfänger
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Für viele Verbraucher sind Schulden ein alltäglicher Begleiter. Ein Großteil der Bevölkerung in Deutschland hat bereits Erfahrungen mit Konsumenten- oder Dispokrediten gesammelt. Leider geraten jedoch nicht wenige Menschen in die Falle der Überschuldung, was im Jahr 2022 rund sechs Millionen Menschen betraf.

Anzahl der Verschuldeten steigt

Es besteht die Möglichkeit, dass selbst diese beträchtliche Anzahl an Personen, die Schwierigkeiten haben, ihre Strom-, Wasser-, Gas- und Heizungsrechnungen zu begleichen, aufgrund der zunehmend hohen Preise für Energie und Lebensmittel weiter ansteigt. Gemäß Studien sind momentan etwa 15,6 Millionen Menschen von dieser Gefahr betroffen. Als Konsequenz erhöht sich ihr Risiko, in die Schuldenfalle zu geraten und ihre finanziellen Verpflichtungen auf Dauer nicht mehr erfüllen zu können. Eine Überschuldung tritt ein, wenn das Einkommen der betroffenen Personen nicht ausreicht, um alle Rechnungen zeitnah zu bezahlen.

In einer Gesellschaft, die auf Krediten basiert, ist es üblich, dass private Haushalte verschuldet sind. Solange die Schuldner ihre Zahlungen leisten können, sind Kredite akzeptiert. Allerdings gibt es auch Akteure, die unverantwortlich handeln.

100 Milliarden Euro Neukredite

Jährlich werden von den Banken Ratenkredite im Wert von circa 100 Milliarden Euro vergeben. Teilweise verlangen sie dafür exorbitante Zinsen. Darüber hinaus ist die Informationslage für den Kunden oft unzureichend, wenn es um das angebotene Finanzprodukt geht. Wenn Zahlungen nicht fristgerecht geleistet werden, erheben Inkassounternehmen in der Regel zusätzliche Gebühren auf die ausstehenden Forderungen. Jährlich werden von den Banken Ratenkredite im Wert von circa 100 Milliarden Euro vergeben. Teilweise verlangen sie dafür exorbitante Zinsen. Darüber hinaus ist die Informationslage für den Kunden oft unzureichend, wenn es um das angebotene Finanzprodukt geht. Wenn Zahlungen nicht fristgerecht geleistet werden, erheben Inkassounternehmen in der Regel zusätzliche Gebühren auf die ausstehenden Forderungen.

Obwohl Schuldnerberatungen für überschuldete Personen eine Unterstützung bieten, greifen weniger als 10 Prozent der betroffenen Haushalte auf diese Dienstleistung zurück. Die Ursachen hierfür sind vielschichtig und bedürfen einer näheren Betrachtung.

Schuldnerberatung kostet für Vielen Geld

Bei der Schuldnerberatung stellt sich eine Schwierigkeit dar, da die Regelungen in Deutschland je nach Bundesland unterschiedlich sind. Lediglich Haushalte, die Sozialhilfe beziehen, haben in ganz Deutschland Anspruch auf eine kostenlose Beratung. Personen, die verschuldet sind und erwerbstätig, studieren oder Rentner sind, müssen jedoch oft selbst für ihre Schuldnerberatung aufkommen. Dabei ist offensichtlich, dass Personen mit Schulden oder Überschuldung vor zusätzlichen Kosten zurückschrecken und unter Umständen die Schuldnerberatung nicht in Anspruch nehmen. Die Ampelparteien haben in ihrem Koalitionsvertrag zwar den Ausbau der Schuldner- und Insolvenzberatung angekündigt, aber in der Praxis war bisher wenig davon zu sehen. Selbst wenn dies der Fall wäre, würde das Kernproblem nicht gelöst werden: Viele verschuldete Haushalte müssten weiterhin für ihre Schuldnerberatung zahlen und sich möglicherweise noch weiter verschulden.

Dispokredite sind immer überteuert

Es besteht ein höheres Risiko, dass private Haushalte überschuldet werden, wenn sie mit hohen Dispozinsen konfrontiert werden. Obwohl die Zinsen bereits seit langer Zeit niedrig sind, erheben Banken nach wie vor fast 10 Prozent Dispozinsen. Insbesondere finanziell angespannte Haushalte sind von dieser Praxis betroffen und müssen zusätzliche Belastungen tragen. Banken profitieren von den hohen Zinsen.

Inkassounternehmen treiben die Kosten weiter nach oben

Sobald Individuen in der Lage sind, ihre Kredite nicht mehr zu begleichen, treten Inkassounternehmen in den Vordergrund. Laut dem Branchenverband der Inkassounternehmen werden jährlich über 20 Millionen offene Forderungen an säumige Schuldner*innen übergeben. Der Großteil dieser Forderungen richtet sich an Verbraucher. Inkassoforderungen dieser Art sind oft mit hohen Gebühren verbunden, die insbesondere für Personen, die ohnehin finanziell knapp bemessen sind, schmerzhaft sind.

Wo gibt es kostenlose Hilfe?

In der Bundesrepublik Deutschland sind über 1.400 Schuldnerberatungsstellen anerkannt, welche betroffenen Verbrauchern kostenlose Unterstützung anbieten. Der Großteil dieser Einrichtungen wird von gemeinnützigen Organisationen wie der Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Diakonie oder dem Deutschen Roten Kreuz betrieben. Auch Verbraucherzentralen und kommunale Stellen bieten Schuldnerberatungen an. Auf den Websites der Anbieter wie der Caritas, der Diakonie und dem Roten Kreuz finden Sie die Adressen und Kontaktdaten der Beratungsstellen. Die Schuldnerberater sind professionell ausgebildet und kommen aus unterschiedlichen Bereichen, wie Sozialarbeit, Bankwesen und Rechtswissenschaft. Bei komplexen rechtsbezogenen Fragen ziehen die Berater oft zusätzliche Unterstützung von Anwälten hinzu. Um in schwierigen Fällen, wie beispielsweise bei Verschuldung aufgrund von Selbstständigkeit oder umstrittenen Forderungen, eine optimale Unterstützung zu erhalten, können Schuldner sich auch direkt von einem spezialisierten Anwalt helfen lassen. Jedoch kann dies unter bestimmten Umständen auch recht kostspielig sein.

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