Was bringt das neue Bürgergeld?
Die eine Seite: Viele Menschen, die arbeiten können, haben keine Arbeit. Sie beziehen Bürgergeld. Das Bürgergeld ist eine staatliche Sozialleistung für erwerbsfähige Menschen und ihre Familien. Es sind Millionen.
Die andere Seite: In Deutschland fehlen hunderttausende von Fachkräften.
Warum also nicht beide Seiten zusammenbringen? Das ist das Ziel des neuen Bürgergeldes. Es schafft mehr Anreize für eine Ausbildung und Weiterbildung. Und das ganz aktuell, ab dem 1. Juli 2023.
Die Zeiten, in denen immer nur einfach gearbeitet wird, um Geld für sich und die Familie zu verdienen, sollen vorbei sein, natürlich nur im weiteren Sinn. Jetzt soll überlegt werden, ob nicht aus einem Hilfsjob eine Ausbildung werden kann, die nachhaltig die Integration in den Arbeitsmarkt sichert und ein mehr an Einkommen garantiert. Denn Fakt ist: Ohne Ausbildung verdient man in aller Regel immer weniger als mit einer Berufsausbildung.
Mit dem letzten Jahreswechsel ist das Bürgergeld eingeführt worden. Das Arbeitslosengeld II, weit besser unter dem Namen Hartz IV bekannt, wurde verabschiedet.
Das neue Bürgergeld: mehr Geld für Weiterbildung, Ausbildung gegen Fachkräftemangel
Ab Juli 2023 können alle Bezieher von Bürgergeld von Neuregelungen des Bürgergelds profitieren, und zwar effektiv und finanziell spürbar. Die Qualifizierung arbeitsloser Menschen ist nun in das Zentrum der Arbeitsmarktintegration gerückt. Herausragende Verbesserung in diesem Bereich des Bürgergeldes ist das Weiterbildungsgeld. Es wird drei Jahre lang gezahlt. Fakt: Jeder Leistungsempfänger, der eine Ausbildung beginnt oder eine Qualifizierung, die zu einem Berufsabschluss führt, bekommt Monat für Monat 150 Euro Weiterbildungsgeld – zusätzlich zum normalen Bürgergeld, also zum Regelsatz und den Kosten der Unterkunft.
Prüfungsprämie kommt hinzu
Doch das Weiterbildungsgeld ist nicht alles. Wird eine Zwischenprüfung erfolgreich absolviert, so gibt es eine Prüfungsprämie in Höhe von 1000 Euro. Für eine erfolgreiche Abschlussprüfung werden 1500 Euro zusätzlich als Prämie gezahlt.
Bürgergeld Bonus
Aber auch, wenn eine Weiterbildung ohne Ziel eines konkreten Berufsabschlusses durchgeführt wird, die Integration aber positiv beeinflusst wird, zahlt das Jobcenter monatlich 75 Euro extra. Das ist der Bürgergeld Bonus. Beispiele für solche Weiterbildungen sind der Erwerb von Computergrundlagen, Mathe-Kenntnissen, Deutsch-Kenntnissen oder die Vorbereitung auf eine Umschulung.
Ziel des neuen Bürgergeldes: Nachhaltige Integration
Wir sehen also: Die zweite Stufe des Bürgergelds hat sich die Qualifizierung von Leistungsbeziehern auf die Fahne geschrieben. Sie will Bürgergeld Bezieher zu Fachkräften machen. Diese sind gegenwärtig stark nachgefragt. Auf diese Weise werden könnten zwei Problemlösungen gleichzeitig angegangen werden: dauerhafte Integration von Bürgergeld Beziehern und Verringerung des Fachkräftemangels. Das Jobcenter hilft also allen Leistungsempfängern, die sich Qualifizieren möchten. Sie können sich – ohne finanzielle Probleme – ihren Berufsabschluss erarbeiten.
Coaching: Heranführung an eine Ausbildung
Die Jobcenter bieten individuelle Hilfe für allen an, die sich hinsichtlich Ausbildung oder Weiterbildung unsicher fühlen. Sie können ein individuelles Coaching durch Integrationsfachkräfte der Jobcenter erhalten. Dieses Coaching hilft, interessierte Leistungsbezieher an eine Ausbildung oder Weiterbildung heranzuführen. Aber auch, wenn ein Ausbildung schon begonnen wurde, kann es in Anspruch genommen werden. Ja, auch wenn der Berufseinstieg schon gestartet ist, kann das Coaching des Jobcenters noch genutzt werden.