Eine Kindergeld Erhöhung muss 2024 kommen – das fordern SPD, Grüne und Wohlfahrtsverbände. Die an der Regierung beteiligte FDP bremst jedoch. Sie will nur den Kinderfreibetrag erhöhen und somit die hohen Einkommen bevorzugen.
Doch was ist überhaupt der Unterschied von Kinderfreibetrag zum Kindergeld? Und: welche Kindergeld-Erhöhung 2024 ist angemessen. 300 Euro? 377 Euro?
Diese Fragen beantworten wir in unserem Artikel zum Thema Kindergeld Erhöhung 2024 und Kinderfreibetrag.
Kindergeld Erhöhung: wie viel Euro sind angemessen?
Der Kinderfreibetrag wurde 2024 bereits erhöht und soll sogar noch weiter angehoben werden. Doch was ist mit dem Kindergeld? Die Forderung: Das Kindergeld soll 2024 auf 300 Euro erhöht werden!
Die angemessene Höhe einer Kindergelderhöhung ist eine Frage der politischen Abwägung. Es gibt verschiedene Faktoren, die bei der Beurteilung berücksichtigt werden müssen, darunter:
Die Höhe der Lebenshaltungskosten: Die Kosten für Wohnen, Ernährung, Bildung und Freizeit steigen in den letzten Jahren stetig an. Eine Kindergelderhöhung sollte daher zumindest die steigenden Lebenshaltungskosten ausgleichen.
Die Einkommenssituation von Familien: Familien mit Kindern haben in der Regel ein geringeres Einkommen als kinderlose Haushalte. Eine Kindergelderhöhung kann dazu beitragen, diese Einkommensunterschiede zu verringern.
Die steuerliche Belastung von Familien: Familien mit Kindern profitieren von steuerlichen Vorteilen, wie dem Kinderfreibetrag oder dem Kindergeldzuschlag. Eine Kindergelderhöhung kann dazu führen, dass diese Vorteile geringer werden.
Auf der Grundlage dieser Faktoren wird von verschiedenen Seiten eine Kindergelderhöhung von mindestens 50 Euro für jedes Kind gefordert, insbesondere vom Paritätischen Wohlfahrtsverband. Diese Erhöhung würde die steigenden Lebenshaltungskosten ausgleichen und die Einkommenssituation von Familien verbessern. Außerdem würde sie dazu beitragen, dass die steuerlichen Vorteile von Familien nicht zu stark reduziert werden.
Eine angemessene Kindergelderhöhung sollte daher mindestens 50 Euro für jedes Kind betragen. Diese Erhöhung sollte zudem stufenlos erfolgen, damit Mehrkindfamilien nicht benachteiligt werden. Das ist unsere Meinung – Für soziales Leben e.V.
Kinderfreibetrag – was und wie viel bringt er für Familien?
Eltern erhalten für ihre Kinder automatisch entweder Kindergeld oder die Freibeträge für Kinder bei der Einkommensteuer. Die Prüfung, wer was bekommt, wird durch das Finanzamt vorgenommen. Es wird die für die Familie günstigere Variante gewählt.
Der Kinderfreibetrag ist allerdings nur bei höheren Einkommen lohnenswert.
Der steuerliche Kinder-Freibetrag wurde schon zum 1. Januar 2024 von 6024 Euro auf 6384 angehoben und soll nach den Plänen des Finanzministeriums, das von der FDP geführt wird, rückwirkend auf 6612 Euro steigen.
Das Kindergeld war hingegen vor über einem Jahr auf monatlich 250 Euro für jedes Kind gestiegen.
Kindergeld Erhöhung auf 377 Euro
Der Paritätische Wohlfahrtsverband fordert, dass das Kindergeld „zunächst“ auf 300 Euro erhöht werden solle, „perspektivische“ jedoch auf 377 Euro pro Kind und Monat.
377 Euro, dass ist der Entlastungsbetrag, den Eltern mit hohem Einkommen monatlich erhalten. Familien mit mittlerem und niedrigem Einkommen bekommen hingegen vom Staat lediglich 250 Euro geschenkt.
Wir (Für soziales Leben e.V.) meinen: Kinderfreibetrag und Kindergeld müssen die gleiche Höhe haben.
Der Sozialverband VdK sieht angesichts einer separaten Erhöhung des Kinderfreibetrags die Gefahr, dass Arm und Reich in Deutschland noch weiter auseinanderdrifte.
Kindergrundsicherung 2025
Die für 2025 vorgesehene Kindergrundsicherung soll das Nebeneinander von Kinderfreibetrag, Kindergeld und Bürgergeld-Bezug beenden. Alle Kinder sollen gleich behandelt werden.
Zusammenfassung zu Erhöhung von Kindergeld und Kinderfreibetrag
Das Wichtigste zum Schluss kurz zusammengefasst:
- Der Kinder-Freibetrag bei der Einkommenssteuer ist zum 1. Januar 2024 erhöht worden und soll rückwirkend noch weiter erhöht werden.
- Das Kindergeld soll nach den Plänen von FDP nicht erhöht werden – SPD, Grüne und Sozialverbände fordern jedoch eine Erhöhung.
- 377 Euro Kindergeld pro Kind und Monat würde eine gerechte Gleichbehandlung aller Kinder bedeuten.
Sabine Martholt hat Recht und Journalismus studiert und fundierte Kenntnisse im Bereich des Sozialrechts und des Rentenrechts. Beide Rechtsgebiete sind gleichzeitig ihr Hobby, wie sie gern verrät. Bereits vor ihrem ersten Volontariat bei einer Zeitung hat sie sich dem Schreiben gewidmet. Die Entwicklung des Sozialrechts in Deutschland hat sie mit großer Aufmerksamkeit, manchmal aber auch mit Kopfschütteln verfolgt – wie sie selbst sagt. Sie schreibt seit vielen Jahren für unser Online-Magazin. Gute Recherche und die eigene Meinung – beides ist ihr wichtig.