Untätigkeit der Sachberarbeitung

  • Guten Tag liebes Forum,

    ich hätte da mal ne Frage oder auch zwei:

    Von der Leistungsbezieherin (2 Kinder, alleinerziehend) wurde eine 450€ Tätigkeit aufgenommen und der voraussichtliche Verdienst auch dem Jobcenter mitgeteilt.

    Dies wurde dann vom Jobcenter in die Berechnung des Anspruches mit aufgenommen und dementsprechend auch beschieden.

    Nun lag der Verdienst in den letzten Monaten wider erwarten unterhalb des Betrages und dieses ist auch dem Jobcenter mehrfach mitgeteilt worden. Jedes mal entsprechend

    mit der Bitte, die Rückrechnung durchzuführen und den zu viel einbehaltenen Betrag durch das Amt im nächsten Monat zu erstatten.

    Hier fängt die ganze Misere nun an:

    Die Mitteilungen werden ignoriert. Man bekommt keinen ans Telefon und wenn, dann wird man mit dem Hinweis abgespeist, dass die Anträge

    der Ukrainischen Flüchtlinge zuerst bearbeitet werden müssen, man hätte soooo viel Arbeit und das wäre jetzt nicht Priorität und u. a. man hätte Personalnot.

    Das ganze zieht sich nun über mehr als 6 Monate hin. Die Nachzahlung vom Amt beläuft sich nun schon auf über 200 Euro, die dringend benötigt werden.

    Nun hat die Leistungsbezieherin dem Jobcenter mitgeteilt, dass sich das Gehalt in Summe nach unten verändert hat da nicht mehr so viele Stunden gearbeitet werden kann

    und man doch bitte entsprechend den Bescheid anpasst, also das neue Gehalt berechnet.

    Daraufhin ist folgende Mitteilung seitens des Jobcenters erfolgt:

    Das Einkommen wird auf Grundlage der Lohnabrechnungen der letzten 6 Monate vorläufig berücksichtigt. Daher kann das Einkommen derzeit nicht auf

    die Summe XXX gesenkt werden. (Was ich ehrlich gesagt gar nicht verstehen kann. Man ist doch verpflichtet, jegliche Änderung in der Bedarfsgemeinschaft sofort anzuzeigen!)

    Kann das denn wohl sein? Somit erhält die Leistungsbezieherin jeden Monat zu wenig Geld, da von einer viel höheren Einkommenssituation ausgegangen wird.

    Ferner wird die Nebenkostenabrechnung (Nachzahlung an den Vermieter) ebenfalls nicht bearbeitet. Der Vermieter hat schon 2x angemahnt und wir haben Sorge,

    dass es doch etwas Stress mit dem Vermieter gibt, evtl. Kündigung der Wohnung etc.

    Aufgrund dieser ganzen Problematik habe ich mich stellvertretend in einem persönlichen Gespräch an den Bürgermeister gewandt und diese Zustände mal offen dargelegt und

    um dringende Abhilfe gebeten. Er bestätigte die personelle Problematik direkt und zeigte Verständnis. Erklärte, dass bereits Abhilfe geschaffen wurde und man schnellstens

    versuche, die aufgelaufenen Dinge abzuarbeiten. Dieses kann ich nun gar nicht feststellen. Die SB im Jobcenter ist sowas von ignorant und gibt kaum Informationen oder auch falsche von sich. Und wie oben beschrieben, berücksichtigt sie nicht das aktuelle Einkommen.

    Dann wüsste ich gerne, ob es seitens des Jobcenters die Verpflichtung besteht, jetzt im Zuge der Neuberechnung wg. "Bürgergeld" einen neuen Bescheid zu schicken?

    Man kann ja gar nicht kontrollieren, ob die Berechnung richtig ist. Der Bescheid der Leistungsbezieherin ist aus dem Jahr 2022, so dass ja ein Widerspruch etc.

    nicht mehr eingelegt werden kann.

    Vielleicht kann mir jemand helfen...? Ehrlich gesagt, bin ich echt ratlos..., ansonsten bleibt nur der Weg zum Anwalt oder eine Untätigkeitsklage...?

    Für Infos vorab schon mal herzlichen Dank.

    LG

    E.

    • Offizieller Beitrag

    Was verdient sie tatsächlich? Wurde das Einkommen vom Jobcenter unter Berücksichtigung von Freibeträgen angerechnet? Wieso wird so mirnichtsdirnichts mal der Verdienst heruntergeschraubt? Gibt es keinen Vertrag? Gab es eine Änderungskündigung? Wurde der Änderungskündigung etwa einfach so zu Lasten des Jobcenter zugestimmt?

    Ganz so einfach mit dem auf Zuruf "meine Stunden sind jetzt weniger geworden" wie du dir das vorstellst, funktioniert das nicht. Es gibt im Arbeitsverhältnis auch Arbeitnehmerrechte. Und ganz ehrlich: ich finde es befremdlich, dass sofort aufs böse JC geschimpft wird, man aber einfach so nickt, wenn der Arbeitgeber "buh" ruhft.

    Es ist nicht nötig (und noch dazu regelwidrig!), mir eine PN zu schreiben, weil eine Verwarnung erfolgte, ein Beitrag oder Thread gelöscht oder ein Thread geschlossen wurde. Wenn dies geschah, hatte es einen entsprechenden Grund. Ich verweise insoweit auf die Regeln des Forums: Forenregeln.

  • Und bei der vorläufigen Gewährung ist nunmal genau so beabsichtigt nicht jeden Monat wegen ein paar Euro weniger Gehalt eine Neuberechnung vorzunehmen, sondern erst nach Ablauf des Gewährungszeitraums.

  • Sarkasmus: schon vor 50 Jahren Beklagten die Behörden Personal Mangel.

    Tatsächlich ist es so das nicht nur auf dem Amt sondern in vielen anderen Bereichen Arbeitnehmer knapp sind. Es muss auch gesagt sein das was Arbeitnehmer fast überall erleben ist mehr und mehr Unterkante geworden.

    Das nun bei erheblichen Engpässe sich Zustände auftun wie du sie erlebst ist fast eine Logik. Übel dabei es geht um zugesicherte Rechte zugesicherte Hilfen usw. Die Flut jener die Hilfe brauchen wird immer größer und wie hier ausgelegt genügt schon ein eher (ohne es abzusetzen) kleiner Krieg und die Behörde bricht zusammen.

    Was will man tun? Dein Weg hin zu politischen Vertreter ist schon richtig wird aber nach meiner Erfahrung keine wirkliche Abhilfe bringen. Wohl würde Akten und neuen Bundeskanzler schon eine Flut an Beschwerden ähnlicher Art eingegeben wobei mit Blick auf heute jetzt und hier man eher sagen muss es hat sich alles verschlimm-bessert.

    Egal nun wie ich machte gute Erfahrungen wenn ich egal mit welchem (legalen)"Trick" es schaffte ein persönliches Gespräch mit zuständigen Sachbearbeiter Fallmanager usw zu haben. Die meisten mit denen ich dann zu tun hatte waren salopp OK und man konnte ein Weg finden. Vllt kannst du da eine Option sehen

  • Fachkräftemangel

    Definitionsfrage !

    Lt. Arbeitgeberverband fehlen billige Arbeitnehmer.

    Solange immer noch ü58 von Jobcentern und BA als arbeitsunfähige Altersrentner behandelt werden, gibt es keinen Fachkräftemangel.

    Vor siebzig Jahren kamen Billiglöhner aus Spanien, später aus Türkei. Danach wanderten die Betriebe durch die Billiglohnländer.

    Längere Lebensarbeitszeit? Was will man sonst den ganzen Tag machen? Enkelhüten? Welche Enkel? Und wenn welche da sind, sind die in Kita. Kita will bezahlt werden.

    Kleiner Krieg? Energie sauteuer, Wohnungen nicht verfügbar, Gewinnoptimierung aller Orten, Löhne sinken bei erhöhten Kosten, hohe Beträge gehen direkt in den Krieg. Hier knallt es zwar nicht, aber Kriegsfolgen sind erkennbar.

  • Hallo an alle.....ich hatte auch einen Mini-Job und musste jeden Monat meine Lohnabrechnung vorlegen, erst wurde nachgerechnet, dann nachgezahlt....meistens dann einen Monat später. Aber, sie wollten jeden Monat die Abrechnung sehen

  • Der tatsächliche zeitliche Ablauf wäre auch mal interessant.

    Im übrigen sehe ich auch Probleme, wenn man einen Arbeitsvertrag zu x Stunden mit y Euro Verdienst hat und dann trotzdem weniger verdient und nun auch noch reduzieren möchte.