Seit Beginn dieses Jahres beziehe ich erstmalig Bürgergeld, da ich 10 jahrelang meine Tante gepflegt hatte, die vergangenes Jahr im Sommer gestorben ist.
Zu meiner Absicherung vermachte sie mir mit einem notariellen Testament das Haus, dass wir die vergangenen zehn Jahre gemeinsam bewohnten.
Jedoch existiert auch noch ein 60 Jahre altes Berliner Testament und es kam zu einer Rechtsstreitigkeit, die mittlerweile an das Oberlandesgericht weitergeleitet wurde: ich wohne derzeit in einer rechtlich ungeklärten Situation auf 120 Quadratmeter Wohnfläche in dem Haus, dass ich eigentlich erben sollte.
Ich hatte vor, vier freie Räume im Haus an Studenten der nahegelegenen Fachhochschule zu vermieten, was mir jedoch untersagt wurde vom Nachlassgericht, so dass ich notgedrungen zur Lebensunterhaltssicherung Bürgergeld beantragen musste.
Nun werden aufgrund der ungeklärten Rechtsfrage weder die städtischen Kosten noch Kosten für eine Öltankfüllung übernommen.
Ich erhalte 600 € insgesamt an Bezuschussung, davon Wasserkosten sowie einen Teil der Stromkosten für die Warmwasseraufbereitung.
Obwohl ich bei Antragstellung angab, dass ich mir vorsorglich einen mobilen Gasheizer gekauft hatte, um damit den einzigen Raum, den ich bewohne, zu beheizen.
Meine Stromkosten betragen monatlich knapp 200 €, obwohl ich den einzig bewohnten Raum maximal auf 15-16° erwärme.
Alle anderen Räume, wie die Diele, das Badezimmer oder die Küche fallen im Winter auf Temperaturen um den Gefrierpunkt, da das Haus extrem schlecht isoliert und alt ist.
ARGE verweigert einen Umzug, was verständlich ist, da dadurch etwa die doppelten Kosten für mich anfallen - nur nach einer Räumungsklage würde ein Umzug genehmigt.
Nun bin ich knappe 60 Jahre alt und friere bereits derzeit im Oktober bei Innenraumtemperaturen bis zu 10 oder 12 Grad.
Vergangenes Jahr konnte ich in den Innenraumtemperaturen um den Gefrierpunkt herum messen; im bewohnten Raum fielen die Temperaturen trotz (tagsüber) Einsatz von Elektroheizgeräten nachts auch auf bis zu 5°.
Auch fürchte ich um meine Gesundheit...
Ich halte es für unzumutbar, dass ich, um *nur* eine Stromkostennachzahlung im März von 1000 € zu erreichen, indem ich mittels elektrischer Heizgeräte den bewohnten Raum maximal auf 14 bis 15 Grad beheize. Würde ich auf eine formidable Wunschtemperatur von 18° den einzig bewohnten Raum beheizen, so fiele die Stromkostennachzahlung mit rund 2000 € sicher doppelt so hoch aus.
Welche Möglichkeiten gibt es für mich, den Winter lebendig zu überstehen?