Der Euro wurde vor über 21 Jahren eingeführt, mit Münzen und Scheinen. Nunmehr soll beides ergänzt werden durch einen Digitalen Euro, also durch digitale Scheine und Münzen.
Über die Einführung des digitalen Euro ist mittlerweile eine Entscheidung gefallen. Die EU-Kommission hat einen Gesetzentwurf verabschiedet und das Gesetzgebungsverfahren in Gang gesetzt. Der Digitale Euro wird jedoch nicht dieses Jahr, nicht nächstes Jahr, sondern erst in ein paar Jahren eingeführt.
Die Frage, die man sich als Bürger heute jedoch schon stellen kann: Warum soll ein digitaler Euro überhaupt eingeführt werden, also ein Bargeld-Euro, der digital existiert? Ist das nicht das Gleiche wie das Geld auf dem Konto?
Wie funktioniert der digitale Euro? Ein Gesetzentwurf zur Einführung ist auf dem Weg.
Als Ergänzung zum Bargeld: der Digitaler Euro soll Bargeld nicht ersetzten
Viele, die sich mit dem digitalen Euro beschäftigen, fragen sich allerdings, ob mit Einführung des digitale Euro die Abschaffung des Bargeldes eingeleitet werden soll.
Die klare Antwort hierauf lautet nein. Gegeben hat die Antwort die EU-Kommission und die Europäische Zentralbank. Beide europäischen Institutionen sagen, dass der digitale Euro eine Ergänzung, kein Ersatz des Euro sein soll. Der digitale Euro könne wie Bargeld genutzt werden. Aufbewahren kann man ihn in einem elektronischen Portemonnaie.
Digitales Geld gibt es bereits jetzt schon, jedoch kein europäisches, sondern nur von ausländischen Unternehmen.
Warum braucht Europa den digitalen Euro?
Wie der digitale Euro ausgestattet sein wird, steht noch nicht fest. So könnte er auf den Konten bei der Notenbank oder bei der eigenen Hausbank geführt bzw. verwahrt werden. Fest steht auch nicht, ob der digitale Euro nur innerhalb der Eurozone oder auch in anderen Ländern gültig sein wird. Auch weiß man noch nicht, wie der Bezahlvorgang im Detail ablaufen könnte, ob die Bezahlung immer online erfolgen muss.
Facebook Gründer Zuckerberg hatte vor ca 4 Jahren seine Idee von einer weltweiten digitalen Währung an die Öffentlichkeit getragen. Diese sollte dann – klar – privat organisiert sein.
Die Europäische Zentralbank griff die Idee auf. Sie will die Kontrolle über das Geld behalten und diese nicht in private Hände abgeben. Außerdem will sie Alternativen zu paypal, googlepay usw anbieten.
Nicht als Geldanlage gedacht
Der Digitale Euro ist nicht als Geldanlage gedacht. Er soll Zahlungsmittel sein. Aus diesem Grund wird jeder Bürger nur eine beschränkte Menge an digitalen Euro in seiner elektronischen Geldbörse aufbewahren dürfen. 3000 Euro ist wahrscheinlich die Höchstgrenze.
Vieles muss noch entschieden werden. Der Weg ist das Ziel. Und deshalb ist man beim Digitalen Euro angekommen.
Hartmut Dreier ist ein Vollblutjournalist mit sozialem Herz. Er engagiert sich seit Jahren in unserem Online-Magazin. Er hat Kommunikationswissenschaft und Journalismus studiert. Gebürtig stammt er aus Bayern, arbeitete in Berlin und Frankfurt a. M. Seinen Artikeln sieht man an, dass sie gut recherchiert und für die Menschen geschrieben sind.