Geld anzulegen ist eine gute Möglichkeit, um für die Zukunft vorzusorgen. Doch nicht jeder hat das nötige Kapital, um in teure Aktien oder Immobilien zu investieren. Für Menschen mit einem kleinen Geldbeutel gibt es jedoch auch eine Reihe von günstigen Geldanlagen.
In diesem Artikel stellen wir Ihnen einige günstige Geldanlagen vor, die sich auch für Sparer mit kleinem Budget eignen. Dazu zählen wir insbesondere Rentner, die zusätzlich Grundsicherung im Alter beziehen und auch Empfänger von Bürgergeld.
Dürfen Bezieher von Bürgergeld oder Altersgrundsicherung Vermögen haben?
Auch mit kleiner Rente, sogar mit Bürgergeld oder Grundsicherung im Alter kann man sparen. Hier ein Überlick über die Möglichkeiten.
Zunächst muss geklärt werden, ob Bezieher von Grundsicherung im Alter oder von Bürgergeld überhaupt Vermögen haben dürfen. Schließlich beziehen Sie staatliche Sozialleistungen. Die Frage kann jedoch mit „Ja“ beantwortet werden. Bis zu einer gewissen Grenze ist das Vermögen der Leistungsbezieher vor staatlichem Zugriff geschützt. Man spricht von Schonvermögen.
Das Schonvermögen ist bei der Grundsicherung im Alter und beim Bürgergeld der Teil des Vermögens, der bei der Berechnung der Leistungen nicht berücksichtigt wird. Das Schonvermögen soll sicherstellen, dass Menschen, die Leistungen der Grundsicherung beziehen, ein gewisses Maß an Eigenständigkeit und Selbstbestimmung behalten.
Schonvermögen bei Grundsicherung im Alter
Bei der Grundsicherung im Alter beträgt das Schonvermögen für eine alleinstehende Person 10.000 Euro. Auch für Ehepartner oder Lebenspartner beträgt das Schonvermögen 10.000 Euro. Ein Rentner-Ehepaar kann somit ein gemeinsam Schonvermögen von 20.000 Euro haben.
Schonvermögen bei Bürgergeld
Beim Bürgergeld beträgt das Schonvermögen für eine alleinstehende Person 40.000 Euro. Für jede weitere Person in der Bedarfsgemeinschaft erhöht sich das Schonvermögen um 15.000 Euro.
Das Schonvermögen wird jedoch nur dann berücksichtigt, wenn es sich um liquides Vermögen handelt, das also in Form von Bargeld, Sparguthaben, Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten, die jederzeit verfügbar sind, vorhanden ist. Immobilien, die selbst bewohnt werden, sind grundsätzlich nicht als Vermögen anrechenbar.
Bei der Berechnung des Schonvermögens werden auch andere, nicht bare Vermögenswerte berücksichtigt. Dazu gehören z. B.:
- Grundstücke, die nicht selbst bewohnt werden
- Fahrzeuge
- Schmuck
- Kunstgegenstände
Diese Vermögenswerte werden bei der Berechnung der Leistungen anteilig berücksichtigt, wenn sie die Grenze des Schonvermögens überschreiten.
Welche Geldanlagen eigenen sich nun für Personen mit kleinen finanziellen Möglichkeiten?
Nachfolgend listen wir die möglichen Anlageformen auf, die für Personen mit kleinem Geldbeutel in Betracht kommen. Werden staatliche Sozialleistungen bezogen, sollte immer darauf geachtet werden, dass die Vermögensfreigrenze nicht überschritten wird.
Wir wissen, dass nur wenige Bezieher von Sozialleistungen oder von kleinen Renten die Möglichkeit zum Sparen haben. Sollte die Möglichkeit besteht, ist gut zu überlegen, welche Anlageform gewählt wird.
Geldanlagen mit geringem Risiko
Geldanlagen mit geringem Risiko sind in der Regel festverzinsliche Anlagen, wie z. B. Tagesgeldkonten, Festgeldkonten oder Sparbriefe. Diese Anlagen bieten zwar nur eine geringe Rendite, sind aber relativ sicher.
Tagesgeldkonten
Tagesgeldkonten sind die gängigste Form der Geldanlage mit geringem Risiko. Das Geld auf einem Tagesgeldkonto ist jederzeit verfügbar und verzinst wird es täglich. Die Zinssätze sind jedoch in der Regel recht niedrig.
Festgeldkonten
Festgeldkonten bieten eine höhere Rendite als Tagesgeldkonten. Das Geld wird für einen bestimmten Zeitraum, z. B. ein Jahr oder zwei Jahre, fest angelegt. Die Zinsen werden am Ende der Laufzeit ausgezahlt.
Sparbriefe
Sparbriefe sind eine Art von Festgeldkonto, das von einer Bank oder Sparkasse ausgegeben wird. Sie bieten in der Regel eine höhere Rendite als Tagesgeldkonten oder Festgeldkonten.
Geldanlagen mit mittlerem Risiko
Geldanlagen mit mittlerem Risiko bieten eine höhere Rendite als Anlagen mit geringem Risiko, sind aber auch mit einem höheren Risiko verbunden. Zu diesen Anlagen gehören z. B. Aktienfonds, Rentenfonds oder Mischfonds.
Aktienfonds
Aktienfonds investieren in Aktien von Unternehmen. Aktien sind an der Börse gehandelte Wertpapiere, die das Eigentum an einem Unternehmen verbriefen. Die Kurse von Aktien können stark schwanken, so dass Aktienfonds ein höheres Risiko als andere Anlagen bergen.
Rentenfonds
Rentenfonds investieren in Rentenpapiere. Rentenpapiere sind Schuldverschreibungen von Unternehmen oder Staaten. Die Zinsen von Rentenpapieren sind in der Regel geringer als die Kursgewinne von Aktien, aber auch das Risiko ist geringer.
Mischfonds
Mischfonds investieren in Aktien, Rentenpapiere und andere Anlageklassen. Sie bieten in der Regel eine höhere Rendite als Rentenfonds, sind aber auch mit einem höheren Risiko verbunden.
Geldanlagen mit hohem Risiko
Geldanlagen mit hohem Risiko bieten die Chance auf hohe Renditen, sind aber auch mit einem hohen Verlustrisiko verbunden. Zu diesen Anlagen gehören z. B. Einzelaktien, Rohstoffe oder Derivate.
Einzelaktien
Einzelaktien sind Anteile an einem Unternehmen. Sie bieten die Möglichkeit, von der Wertentwicklung eines Unternehmens zu profitieren. Allerdings ist das Risiko eines Totalverlustes bei Einzelaktien sehr hoch.
Rohstoffe
Rohstoffe sind natürliche Ressourcen, wie z. B. Öl, Gas, Gold oder Kupfer. Rohstoffe können als Wertanlage oder zur Absicherung vor Inflation eingesetzt werden. Allerdings sind Rohstoffe anfällig für Kursschwankungen.
Derivate
Derivate sind Finanzinstrumente, die ihren Wert von einem anderen Basiswert ableiten. Zu den Derivaten gehören z. B. Optionen, Futures und Swaps. Derivate können zur Absicherung oder zur Spekulation eingesetzt werden. Allerdings sind Derivate komplexe Instrumente, die ein hohes Risiko bergen.
Zusammenfassung
Das Wichtigste zur Geldanlage für den kleinen Geldbeutel hier zusammengefasst:
- Bei der Auswahl einer Geldanlage ist es wichtig, das eigene Risikoprofil zu berücksichtigen. Menschen mit einem kleinen Geldbeutel sollten sich auf Anlagen mit geringem oder mittlerem Risiko konzentrieren.
- Bezieher von Bürgergeld können Vermögensfreibeträge bis zu 15.000 Euro pro Person nutzen.
- Beziehern von Grundsicherung im Alter steht ein Vermögensfreibetrag von 10.000 Euro pro Person zu.
Simon Overberg ist Journalist aus Leidenschaft. Bereits vor seinem ersten Volontariat engagierte er sich im sozialen Bereich. Nach seinem Journalismus-Studium arbeitete er bei verschiedenen Zeitungen. Er absolvierte einen Master in Fachjournalismus. Seit mehreren Jahren schreibt er für buerger-geld.org bzw. die Schwesterplattformen.