Bürgergeld-Familie spart monatlich 1000 Euro: Kritik an Regelsatzerhöhung

Sechsköpfige Familie spart 1000€ Bürgergeld monatlich: Strenger Finanzplan ermöglicht Rücklagen. Erhöhung laut Familie unnötig. Erfahren Sie Details zur erstaunlichen Sparsamkeit!

Eine Familie mit 4 Kindern spart vom Bürgergeld 1000 Euro monatlich.
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In  den Medien (insbesondere Fokus.de und Welt.de) ist gegenwärtig zu lesen, dass eine deutsche Familie vom Bürgergeld lebt und davon  jeden Monat 1000 Euro sparen kann. Sie habe erklärt, es sei nicht notwendig, den Bürgergeld Regelsatz zu erhöhen.

Bürgergeld: Sparen 1000 Euro pro Monat möglich?

Aktuelle Medienberichte über eine deutsche Familie, die vom Bürgergeld lebt und monatlich 1000 Euro spart, sorgen für Aufsehen. Die Familie behauptet, eine Erhöhung des Bürgergeld Regelsatzes sei unnötig.

Finanzielle Realität hinterfragen

Dieser Beitrag untersucht die finanzielle Situation solcher Familien und prüft, ob diese Erfahrung verallgemeinert werden kann. Ist das Bürgergeld tatsächlich so großzügig bemessen, dass Familien regelmäßig hohe Beträge zurücklegen können? Eine kritische Analyse der Fakten soll Klarheit schaffen.

Wie viel Bürgergeld erhält die Familie?

Wie kann eine sechsköpfige Familie 1000 Euro vom Bürgergeld sparen - im Monat?

Laut Presseberichten spart eine 6köpfige Familie monatlich 1000 Euro – trotz Bürgergeld Bezug. Wie das geht bzw. gehen soll, lesen Sie hier!

Im beschriebenen Fall geht es um eine sechsköpfigen Familie. Sie bezieht Bürgergeld und können dennoch 1000 Euro monatlich sparen.

Die Familie habe monatlich 2.815 Euro an Geld zur Verfügung. In dieser Summe seinen neben dem Bürgergeld auch das Kindergeld und der Kindesunterhalt enthalten. Kindergeld und Kindesunterhalt werden immer komplett auf das Bürgergeld angerechnet. Hierfür gibt es keine Einkommensfreibeträge.

Der Bürgergeld Betrag liege bei 1064 Euro, etwas höher als normal, da sich der Vater zum Fachinformatiker umschulen lasse.

Die 89 Quadratmeter große Wohnung kostet 1074 Miete inklusive Heizkosten. Diese Kosten übernehme das Jobcenter in voller Höhe.

Strenger Finanzplan

Die Zeitungen beschreiben auf ihren Online-Ausgaben, dass die Familie einen strengen Finanzplan aufgestellt habe. So können sich die Familie Extras, wie einen Kino-Besuch leisten und dennoch sparen.  Wichtig sei für sie, dass sie Haushaltsbücher führe, und so ihre Ausgaben immer im Blick behalten könne.

Erhöhung des Regelsatzes war zu hoch

Die Mutter erklärte, so die Berichten, dass die Erhöhung des Bürgergeld Regelsatzes in 2024 zu hoch gewesen sei. Als Grund hierfür wird Demotivation bei der Jobsuche genannt. Sie können sich nicht erklären, wie Familien mit dem Bürgergeld Betrag nicht auskommen könnten. Hier wird als Vermutung angegeben, dass Eltern ihren eigenen Luxus ausleben würden– etwa Streamingdienste in Anspruch nehmen würden und sich unnötige Elektrogeräte leisten würden.

Wie viel Bürgergeld erhält eine Familie mit 4 Kindern?

Wie viel Bürgergeld eine sechsköpfige Familie erhält, ist immer von der jeweiligen Familienkonstellation, insbesondere dem Alter der Kinder, abhängig. Die Höhe der Miete und Heizkosten spielt ebenfalls eine Rolle, weiterhin, ob Mehrbedarfe bestehen.

Nehmen wir einmal an, die Familie hätte 4 Kinder im Alter von 5, 7, 9 und 11 Jahren und kein zusätzliches Einkommen. Ihr Bürgergeld Regelsatz würde sich im Jahr 2024 wie folgt  berechnen:

PersonBürgergeld
Regelbedarfsstufe
Bürgergeld Regelsatz
(ab 01.01.2024)
Erstes Elternteil1506 €
Zweites Elternteil2506 €
Kind (5 Jahre)3357 €
Kind (7 Jahre)4390 €
Kind (9 Jahre)4390 €
Kind (11 Jahre)4390 €
Gesamt2.539 €

Nehmen wir die Kosten für Miete und Heizung hinzu, wie sie etwa die oben genannte Familie hat (1074 Euro), so würde das Bürgergeld bzw. der zur Verfügung stehende Geldbetrag 3.613 Euro betragen. Das Kindergeld von 1000 Euro für 4 Kinder steht nicht extra zur Verfügung, sondern wird auf das Bürgergeld angerechnet.

Bürgergeld Erhöhung 2024

Der Bürgergeld Regelsatz für eine alleinstehende Person beträgt seit dem 1. Januar 2024 563 Euro. Der Regelsatz wurde um 12,2 Prozent angehoben.

Um die Notwendigkeit der erfolgten Erhöhung und zukünftiger Erhöhung des Bürgergeldes besteht politischer Streit. Es gibt eine breite Diskussion hierüber auch in der Bevölkerung. Hierbei spielen viele Faktoren eine Rolle.

Die oben genannte Familie hält die Bürgergeld Erhöhung für unnötig.

Der Paritätische Wohlfahrtsverband hingegen vertritt die Auffassung, das Bürgergeld sei auch gegenwärtig noch zu niedrig, um wirksam vor Armut zu schützen. Die Preise für Lebensmittel, Energie und Mieten würden weiter steigen. Der Bürgergeld Regelsatz 2024 müsse 831 Euro betragen.

Auch die Grünen und die Linke fordern eine weitere Anpassung an die stetig gestiegenen Lebenshaltungskosten. Die SPD zeigt sich ebenfalls offen für notwendige Anpassungen.

Die CDU und CSU lehnen eine Erhöhung hingegen strikt ab. Sie warnt vor einer zu hohen Belastung der Staatsfinanzen und damit der Allgemeinheit.

Quellen

Bürgergeld Rechner

Welt.de

Bundesregierung