Die Europäische Union (EU) möchte den digitalen Euro für Verbraucher einführen. Aber haben wir den nicht schon. Wir können doch schon bargeldlos bezahlen, mit der Bankkarte, der Kreditkarte oder der Debit-Karte. Es gibt doch schon PayPal usw. Dennoch ist der elektronische Euro kein gesetzliches Zahlungsmittel. Das will die EU ändern.
Die Europäische Zentralbank (EZB) entscheidet im Oktober 2023 über die Einführung des digitalen Euro als gesetzliches Zahlungsmittel. Sie möchte das Jahr 2026 als Start des virtuellen Euro in der Euro-Zone.
Was ist der digitale Euro?
Die EZB will im Oktober 2023 entscheiden, ob der digitale Euro eingeführt werden soll.
Den digitalen Euro gibt es noch nicht. Aber wenn es ihn gibt, gilt folgendes: Der digitale Euro ist Geld in elektronischer Form. Vergleichbar dem Papiergeld kann der Besitz bzw. die Verfügungsgewalt direkt von Verbraucher zu Verbraucher bzw. von Verbraucher zu Verkäufer oder Dienstleister wechseln. Banken und Kreditinstitute sind für das Bezahlen bzw. das Übergeben von Euros dann nicht mehr notwendig.
Das bargeldlose Bezahlen soll in erster Linie benutzerfreundlich und auch sicher sein. Wie die Ausgestaltung funktionieren kann, prüft die EU-Kommission bzw. die Europäische Zentralbank derzeit.
Wie beim Bezahlen mit Papiergeld oder Münzen sollen keine Gebühren für den Bezahlvorgang anfallen.
Ein digitaler Euro wäre also ein elektronisches Zahlungsmittel, welches im gesamten Euroraum genutzt werden könnte. Er wäre so sicher und benutzerfreundlich wie das Bargeld. Man könnte damit wie gewohnt mit Karte oder per App bezahlen.
Wann soll der digitale Euro eingeführt werden?
Der digitale Euro wird voraussichtlich – wenn sich die Europäische Zentralbank für die Einführung entscheidet – im Jahr 2028 eingeführt werden. Möglich ist auch schon eine frühere Einführung ab 2026.
Wie soll die Zahlung mit dem digitalen Euro funktionieren?
Das neue am elektronischen Euro ist, das bei Käufen und sonstigen finanziellen Geschäften keine Bank und kein sonstiger Kreditdienstleister beteiligt ist. Bisher funktioniert das bargeldlose bezahlen per Überweisung von von einem Bankkonto zum anderen. Das entfällt beim Bezahlen mit dem digitalen Euro.
Dennoch wird nun nicht jeder Verbraucher zu seiner eigenen Bank. Es soll so sein, dass Privatpersonen bei einer Bank oder einem sonstigen Anbieter ein Konto für digitale Euros eröffnen kann. Hierfür sowie für sämtliche Transaktionen dürfen keine Gebühren berechnet werden.
Da es sich beim digitalen Euro dann um ein gesetzliches Zahlungsmittel handeln würde, wäre jeder zur Entgegennahme des elektronischen Geldes verpflichtet. Ausnahmen wären allerdings für kleine Verkaufsstellen möglich.
Zudem ist eine Obergrenze für einen Bezahlvorgang angedacht, die zwischen 1000 und 3000 Euro liegen soll.
Warum soll ein digitaler Euro als gesetzliches Zahlungsmittel eingeführt werden?
Der digitale Euro soll für einen größeren Wettbewerb den Anbietern von digitalen Zahlungsmitteln sogen und dazu beitragen, dass es innerhalb der EU eine stabile digitale Währung gibt. Außerdem wird so der Kampf gegen die Geldwäsche unterstützt, da Bezahlende und Zahlungsempfänger nicht anonym bleiben.
„Digitales Geld, das die Zentralbank ausgibt, wäre ein Stabilitätsanker für das Zahlungs- und Währungssystem. Ein digitaler Euro würde außerdem die geldpolitische Souveränität des Euroraums stärken und den Wettbewerb sowie die Effizienz im europäischen Zahlungsverkehr fördern.“ – so die EZB auf ihrer Internetseite https://www.ecb.europa.eu/paym/digital_euro/html/index.de.html
Wird das Bargeld abgeschafft?
Das Bargeld wird in Europa nicht abgeschafft, auch nicht, wenn der digitale Euro eingeführt werden sollte.
Zusammenfassung zur Einführung des digitalen Euros
Das Wichtigste zum digitalen Euro zum Schluss kurz zusammengefasst:
- Die Europäische Zentralbank (EZB) möchte den digitalen Euro als elektronisches Geld einführen. Die Entscheidung soll im Oktober 2023 fallen, eingeführt werden soll er Anfang 2026.
- Wie funktioniert der digitale Euro? Banken und Kreditinstitute sind für Zahlungen mit dem digitalen Euro nicht mehr notwendig.
- Wird das Bargeld abgeschafft? Nein, das Bargeld mit Scheinen und Münzen bleibt als gesetzliches Zahlungsmittel weiter bestehen.
Hartmut Dreier ist ein Vollblutjournalist mit sozialem Herz. Er engagiert sich seit Jahren in unserem Online-Magazin. Er hat Kommunikationswissenschaft und Journalismus studiert. Gebürtig stammt er aus Bayern, arbeitete in Berlin und Frankfurt a. M. Seinen Artikeln sieht man an, dass sie gut recherchiert und für die Menschen geschrieben sind.