Das wichtigste vorab
Im nächsten Jahr wird das Bürgergeld um etwa zwölf Prozent erhöht und erreicht somit eine monatliche Summe von 563 Euro für erwachsene Empfänger – das sind 61 Euro mehr als bisher. Der Bundesminister für Arbeit, Hubertus Heil (SPD), bezeichnete dies angesichts einer von Inflation und Krisen geprägten Umgebung als “deutliche Erhöhung”. Doch wenn es nach der FDP geht, soll es 2025 eine Nullrunde geben.
Milliarden Loch im Bundeshaushalt
Aufgrund der immensen Haushaltslücke hatte die CDU gefordert, sofort Maßnahmen zu ergreifen. Jedoch hat ein Sprecher der Bundesagentur für Arbeit nun bestätigt, dass aus technischen Gründen die kontrovers diskutierte Erhöhung des Bürgergeldes im Januar 2024 nicht mehr gestoppt werden kann. Trotz der Kritik seitens CDU und FDP bezüglich der deutlichen Anhebung der Regelsätze sind bereits alle technischen Prozesse zur Auszahlung des erhöhten Bürgergeldes in vollem Gange. Dennoch sollten sich Empfänger des Bürgergeldes nicht zu früh freuen, da ihnen eine nachträgliche Enttäuschung drohen könnte.
Keine Erhöhung im Jahr 2025?
Wie wir bereits berichteten: “Finanzspritze Bürgergeld: So viel mehr Geld gibt es 2024“, wird der monatliche Betrag für eine alleinlebende erwachsene Person im Januar 2024 von 502 auf 563 Euro erhöht. Im Durchschnitt erhalten die etwa fünf Millionen Empfänger von Bürgergeld in Deutschland eine Erhöhung um zwölf Prozent. Das Bundeskabinett traf diese Entscheidung bereits im September 2023. Die Erhöhung wird vom Bundessozialministerium unter der Leitung von Hubertus Heil (SPD) und der Parteivorsitzenden Saskia Esken, insbesondere gegen den Widerstand von FDP und Unionsparteien verteidigt.
Tabelle Bürgergeld Regelsatz 2024
Regelbedarfsstufe | Regelsatz 2024 | Personengruppe |
---|---|---|
Regelbedarfsstufe 1 | 563 € (+61 Euro) | Alleinstehende Person |
Regelbedarfsstufe 2 | 506 € (+55 Euro) | Partner einer Ehe oder Lebensgemeinschaft |
Regelbedarfsstufe 3 | 451 € (+49 Euro) | Volljährige in einer stationären Einrichtung und nicht-erwerbstätige Erwachsene unter 25 Jahren im Haushalt der Eltern |
Regelbedarfsstufe 4 | 471 € (+51 Euro) | Kinder im Alter von 14 bis 17 Jahren |
Regelbedarfsstufe 5 | 390 € (+42 Euro) | Kinder im Alter von 6 bis 13 Jahren |
Regelbedarfsstufe 6 | 357 € (+39 Euro) | Kinder im Alter bis einschließlich 5 Jahren |
Bürgergeld Erhöhung für 2024 kommt sicher
Die geplante Erhöhung des Bürgergeldes im Jahr 2024 wird nun definitiv umgesetzt. Allerdings gibt es hierbei eine wichtige Einschränkung zu beachten. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen spricht sich Christian Dürr, der Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, in einem Interview mit der „Bild“-Zeitung dafür aus, dass es im Jahr 2025 keine weitere Erhöhung geben sollte. Sollte das Bürgergeld im Jahr 2024 überproportional zur Inflation steigen, so argumentiert Dürr, müsse es im Folgejahr unverändert bleiben. Dabei betont er die rechtliche Möglichkeit dazu und fordert eine Überprüfung des Berechnungsverfahrens für das Bürgergeld. Darüber hinaus appelliert Dürr an die Ampel-Koalition darüber nachzudenken die Berechnungsmethode neu zu diskutieren, da diese noch aus Zeiten von “Hartz IV” stammt
Berechnungsmethoden überdenken
Die Diskussion über die Berechnung des Bürgergeldes hat Auswirkungen auf die soziale Sicherheit und Verteilungsgerechtigkeit. Diese politische Entscheidung beeinflusst das Leben vieler Menschen, die staatliche Unterstützung benötigen, und ist Gegenstand aktueller Debatten zur Sozialreform. Das Bundessozialministerium regelt gesetzlich die Berechnung für eine mögliche Erhöhung des Bürgergelds, wobei dies jedes Jahr bis Ende Oktober erfolgt.
Simon Overberg ist Journalist aus Leidenschaft. Bereits vor seinem ersten Volontariat engagierte er sich im sozialen Bereich. Nach seinem Journalismus-Studium arbeitete er bei verschiedenen Zeitungen. Er absolvierte einen Master in Fachjournalismus. Seit mehreren Jahren schreibt er für buerger-geld.org bzw. die Schwesterplattformen.