Bürgergeld: Obdachlosigkeit, wenn Miete zu teuer?

Bürgergeld: Obdachlosigkeit, wenn Miete zu teuer?
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Beziehern von Bürgergeld bezahlt das Jobcenter die Kosten für einer angemessene Wohnung, also die Miete und Heizosten. Was aber, wenn die Miete nicht angemessen ist und das Jobcenter nicht zahlt? Droht Kündigung und Obdachlosigkeit bei steigenden Mieten?

Wie steigen die Mieten in Deutschland?

Die Entwicklung der Mieten in Deutschland ist regional sehr unterschiedlich und hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Lage, der Größe und Ausstattung der Wohnung sowie der Nachfrage nach Wohnraum in der jeweiligen Region.

Generell lässt sich jedoch sagen, dass die Mieten in Deutschland in den letzten Jahren gestiegen sind, insbesondere in den Großstädten und Ballungsräumen. Dies liegt vor allem an der steigenden Nachfrage nach Wohnraum, die das Angebot übersteigt.

Laut dem aktuellen Mietspiegel-Index des Immobilienportals “Immobilienscout24” sind die Mieten in den deutschen Großstädten im Jahr 2022 im Schnitt um 1,7 Prozent gestiegen. In Berlin und München waren die Mieten besonders hoch und stiegen im Schnitt um 2,6 Prozent bzw. 2,4 Prozent.

Es gibt jedoch auch Regionen in Deutschland, in denen die Mieten stagnieren oder sogar sinken, beispielsweise in ländlichen Gebieten oder in Städten mit einer schwächeren Wirtschaftsentwicklung.

Insgesamt kann man sagen, dass die Mietpreise in Deutschland weiterhin ein kontrovers diskutiertes Thema sind und politisch in der Diskussion stehen, insbesondere im Hinblick auf bezahlbaren Wohnraum und Mietpreisbremse.

Was ist eine angemessene Miete für eine Wohnung beim Bürgergeld?

Was beim Bezug von Bürgergeld als “angemessen” für eine Wohnung gilt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Region, der Größe, der Ausstattung und der Lage der Wohnung.

Im Hinblick auf die Größe und Ausstattung der Wohnung gibt es in Deutschland bestimmte Standards, die als Richtlinien dienen. So gibt es beispielsweise in vielen Städten und Gemeinden Mietspiegel, die eine Orientierung über angemessene Mietpreise pro Quadratmeter bieten.

Angemessenheit der Wohnung beim Bürgergeld orientiert sich am unteren Preissegment des Mietspiegels.

Es gibt keine bundesweit einheitliche Tabelle, aus der sich die Angemessenheit der Miete nach Anzahl der Personen ablesen lässt.

Was zahlt das Jobcenter für ein Wohnung?

Die Höhe der Miete, die das Jobcenter übernimmt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Größe der Wohnung, der Lage, der Anzahl der Personen im Haushalt und dem örtlichen Mietniveau.

Das Jobcenter übernimmt in der Regel nur angemessene Mietkosten, das heißt, dass die Miete nicht höher sein sollte als die örtliche Vergleichsmiete für Wohnungen ähnlicher Größe und Ausstattung. In manchen Städten gibt es spezielle Mietobergrenzen, die das Jobcenter berücksichtigen muss.

Es ist erforderlich, vor Abschluss eines Mietvertrags die Angemessenheit der Miete mit dem Jobcenter abzuklären, um mögliche Probleme zu vermeiden.Titel: peterkosick@gmx.de

Wie viel Bezieher von Bürgergeld sind obdachlos?

Es gibt keine genauen Zahlen darüber, wie viele Bezieher von Bürgergeld in Deutschland obdachlos sind, da dies statistisch nicht erfasst wird. Es gibt jedoch Schätzungen und Berichte von verschiedenen Organisationen und Initiativen, die sich mit der Obdachlosigkeit und Armut in Deutschland beschäftigen.

Laut einer Schätzung des Bundesverbandes Wohnungslosenhilfe e.V. (BAG W) aus dem Jahr 2020 sind etwa 678.000 Menschen in Deutschland von Wohnungslosigkeit betroffen, darunter auch Bezieher von Bürgergeld. Die tatsächliche Zahl kann jedoch höher sein, da es viele Menschen gibt, die nicht erfasst werden und in Notunterkünften oder bei Freunden oder Verwandten unterkommen.

Man muss jedoch wissen, dass Obdachlosigkeit oft eine komplexe Ursache hat und nicht allein auf Arbeitslosigkeit zurückzuführen ist. Viele Faktoren wie Arbeitslosigkeit, Krankheit, Scheidung, Sucht oder hohe Mietkosten können dazu beitragen, dass Menschen obdachlos werden.

Kostensenkungsverfahren durch Jobcenter wenn Wohnung unangemessen

Das Jobcenter leitet ein Kostensenkungsverfahren ein, wenn die Kosten der Wohnung unangemessen sind. Innerhalb einer Frist von 6 Monaten muss der Bürgergeld-Bezieher Maßnahmen zur Kostensenkung ergreifen. Das kann eine Untervermietung sein, aber auch ein Umzug in eine günstigere, also angemessene Wohnung.

Lässt der Bürgergeld-Bezieher die Frist ohne entsprechende Bemühungen schuldhaft verstreichen, übernimmt das Jobcenter künftig nur noch den angemessenen Teil der Miete. Die Differenz zur tatsächlichen Miete muss der Bürgergeld-Bezieher aus eigenen Mitteln aufbringen. Kann er das nicht, drohen tatsächlich eine Kündigung der Wohnung mit anschließender Räumungsklage.

Zusammenfassung zu Bürgergeld und Obdachlosigkeit

Das Wichtigste kurz notiert:

Es gibt keinen direkten Zusammenhang zwischen Bürgergeld-Bezug und Obdachlosigkeit. Die Ursachen für Obdachlosigkeit sind vielschichtig.

Die Mieten in Deutschland sind in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen.

Das Jobcenter zahlt die Miete nur in angemessener Höhe. Ist die Miete danach zu hoch, muss der Bürgergeld-Bezieher für die Differenz zwischen tatsächlicher und angemessenr Miete selbst aufkommen. Kann er das nicht droht eine Wohnungskündigung durch den Vermieter.