Bürgergeld-Alltag einer Alleinerziehenden: Vom Kampf gegen Vorurteile zur Suche nach Arbeit

Eine alleinerziehende Mutter kämpft im Bürgergeld-Alltag gegen Vorurteile und für berufliche Integration.

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Sarah K., alleinerziehende Mutter zweier Kinder, steht täglich um 6:30 Uhr auf, um ihren Kindern ein Frühstück zuzubereiten, Termine beim Jobcenter wahrzunehmen und an Integrationsprojekten teilzunehmen. Ihr Alltag ist geprägt von finanziellen Sorgen, gesellschaftlichen Vorurteilen und dem ständigen Bemühen, einen Arbeitsplatz zu finden. Trotz der Bürgergeld-Unterstützung kämpft sie gegen das Klischee der „arbeitsscheuen Leistungsbezieherin“ – ihr größter Wunsch ist es, unabhängig zu sein und ihren Kindern eine stabile Zukunft zu bieten. Diese Reportage zeigt, wie herausfordernd der Weg aus der Grundsicherung sein kann und warum mehr Investitionen in Bildung und Ausbildung nötig sind.

Eine Reportage über den Alltag einer Bürgergeldfamilie

Wie kommt eine Bürgergeld Familie im Alltag zurecht? Eine Kurzreportage.
Bildquelle: Canva

Der Alltag einer Mutter mit 2 Kindern, die auf Bürgergeld angewiesen ist, ist stressig und alles andere als einfach.

6:30 Uhr: Der Wecker klingelt schrill. Sarah, die alleinerziehende Mutter von zwei Kindern, schaltet ihn ab und seufzt. Schon wieder ein neuer Tag voller Herausforderungen. Sie steht auf, wäscht sich an und macht Frühstück für ihre Kinder Jonas (8 Jahre) und Emma (7 Jahre). Vorher müssen die Kinder in die Schule.

7:00 Uhr: Jonas und Emma sind endlich fertig angezogen und essen ihr Frühstück. Sarah muss sich beeilen, um pünktlich zu ihrem Termin beim Jobcenter zu kommen.

7:30 Uhr: Die Kinder sind aus dem Haus. Zum Glück können Sie ihren Weg in die Schule schon allein meistern. Gemeinsam mit anderen Kindern.

Mit dem Bus geht es zum Jobcenter. Dort angekommen, muss Sarah eine halbe Stunde warten, bis sie an die Reihe kommt. Endlich spricht sie mit ihre Integrationsfachkraft. Es ist ein allgemeiner Besprechungstermin. Es geht darum, was Sarah tun muss, um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern.

9:30 Uhr: Sarah besucht ein Integrationsprojekt, das bei einem Bildungsträger stattfindet. Sarah verbessert dort ihre Deutschkenntnisse und trainiert Vorstellungsgespräche.

12:00 Uhr: Mittagspause. Sarah hat keinen Appetit. Sie muss jeden Cent zweimal umdrehen, und für ein gesundes Mittagessen ist oft einfach zu wenig Geld da. Sie kauft sich ein belegtes Brötchen beim Bäcker um die Ecke.

13:00 Uhr: Das Integrationsprojekt geht weiter. Sarah ist müde und frustriert. Sie wünscht sich nichts sehnlicher, als einen Job zu finden und endlich aus dem Bürgergeld-Bezug herauszukommen.

15:00 Uhr: Das Projekt ist endlich vorbei. Sarah ist zu Hause, ehe ihre Kinder von der Schule zurück sind.

16:00 Uhr: Zu Hause angekommen, machen Jonas und Emma ihre Hausaufgaben. Sarah kocht Abendessen. Heute gibt es Nudeln mit Tomatensoße.

18:00 Uhr: Nach dem Abendessen spielen Jonas und Emma noch eine Weile draußen. Glücklicherweise gibt es in der Nähe einen Spielplatz. Sarah putzt die Wohnung auf und wäscht das Geschirr.

20:00 Uhr: Es ist Zeit fürs Bett. Sarah liest Jonas und Emma noch eine Geschichte vor. Dann gehen sie ins Bett und schlafen schnell ein.

21:00 Uhr: Sarah ist erschöpft. Sie setzt sich auf die Couch und schaltet den Fernseher ein. Doch sie kann sich nicht konzentrieren. Ihre Gedanken kreisen um die Zukunft. Wann wird sie endlich einen Job finden? Sie möchte ihren Kindern eine gute Zukunft beiten.

22:00 Uhr: Sarah geht ins Bett. Sie hofft, dass sie morgen besser schlafen kann.

Bürgergeld: Jeder Tag ist eine Herausforderung

Am nächsten Tag beginnt der Alltag aufs Neue.

Die Geschichte der Familie Sarah K. ist leider kein Einzelfall. In Deutschland leben über 5 Millionen Menschen, die auf das Bürgergeld angewiesen sind. Viele von ihnen haben den dringenden Wunsch, wieder auf eigenen Beinen zu stehen. Sie wissen: Bürgergeld kann Menschen in Not helfen, aber es ist kein Dauerlösung.

Unsere Meinung

Es braucht mehr Investitionen in Bildung und Ausbildung, um den Menschen die Chance zu geben, einen guten Job zu finden und ein selbstbestimmtes Leben zu führen – jenseits vom Bürgergeld. Fördern muss im Mittelpunkt stehen! Es gilt zudem, das Bewusstsein in der Bevölkerung dafür zu wecken, dass die weit überwiegende Mehrheit der Leistungsbezieher aus dem Bürgergeld-Kreislauf austeigen möchte. Bürgergeld Bezieher sind nicht faul und arbeitsscheu!

Was Sarah dazu sagt? Das: “Ich will einfach nur arbeiten!”

Redakteure

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    Sabine Martholt hat Recht und Journalismus studiert und fundierte Kenntnisse im Bereich des Sozialrechts und des Rentenrechts. Beide Rechtsgebiete sind gleichzeitig ihr Hobby, wie sie gern verrät. Bereits vor ihrem ersten Volontariat bei einer Zeitung hat sie sich dem Schreiben gewidmet. Die Entwicklung des Sozialrechts in Deutschland hat sie mit großer Aufmerksamkeit, manchmal aber auch mit Kopfschütteln verfolgt – wie sie selbst sagt. Sie schreibt seit vielen Jahren für unser Online-Magazin. Gute Recherche und die eigene Meinung – beides ist ihr wichtig.

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    Experte:

    Ingo Kosick ist ein renommierter Experte im Bereich des Sozialrechts in Deutschland. Er engagiert sich seit über 30 Jahren in diesem Feld und hat sich als führende Autorität etabliert. Als Vorsitzender des Vereins Für soziales Leben e.V., der 2005 in Lüdinghausen gegründet wurde, setzt er sich für die Unterstützung von Menschen ein, die von Armut und Arbeitslosigkeit betroffen sind. Der Verein bietet über das Internet Informationen, Beratung und Unterstützung für sozial benachteiligte Menschen an. Ingo Kosick ist zudem ein zentraler Autor und Redakteur auf der Plattform buerger-geld.org, die sich auf Themen wie Bürgergeld, Sozialleistungen, Rente und Kindergrundsicherung spezialisiert hat. Seine Artikel bieten fundierte Analysen und rechtlich aufgearbeitete Informationen, die Menschen in schwierigen Lebenssituationen unterstützen sollen. Durch seine langjährige Erfahrung und sein Engagement hat Ingo Kosick maßgeblich dazu beigetragen, dass sozial benachteiligte Menschen in Deutschland besser informiert und unterstützt werden können.

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