Das Konzept des Bürgergeldes zielt darauf ab, den Lebensunterhalt von erwerbsfähigen Leistungsempfängern zu gewährleisten. In einigen Fällen können jedoch auch Personen, die einer Arbeit nachgehen, für einen Monat Bürgergeld beantragen. Die Voraussetzungen hierfür sowie der entsprechende Antragsprozess werden im nachfolgenden Text detailliert erläutert.
Einmaliges Bürgergeld ist möglich
Es ist gar nicht so selten, dass eine Familie mit geringem Einkommen, Kinderzuschlag und Wohngeld mehr recht als schlecht über den Monat kommt. Das Geld reicht für die Miete und die normalen Einkäufe des täglichen Lebens. Anderes sieht es aus, wenn eine Heizkostennachzahlung aus einer Jahresrechnung fällig wird. Diese beträgt aufgrund der gegenwärtigen Energiekrise oft mehr als 1000 Euro. Hierfür reicht das Familieneinkommen nicht aus. Auf Ratenzahlungen lassen sich Energieversorger oft nicht ein. Hier kann ein Antrag auf Bürgergeld helfen, denn Bürgergeld kann auch nur für einen Monat gezahlt werden.
3 Monate Spielraum für Bürgergeld Antrag
Man muss den Antrag auf das Bürgergeld für einen Monat nicht unbedingt in dem
Monat stellen, in dem die Rechnung gezahlt werden muss, also im Fälligkeitsmonat Der Antrag muss aber spätestens bis zum Ablauf des dritten Monats nach dem
Fälligkeitsmonat gestellt werden. Das bedeutet, dass man beispielsweise bei einer Fälligkeit der Nachzahlung oder der Rechnung im April 2023 den Bürgergeld Antrag noch bis Juli 2023 stellen kann.
Diese Regelung gilt jedoch nur für Anträge, die bis zum 31. Dezember 2023 gestellt werden.
Voraussetzungen für den Ein Monat Bürgergeld Anspruch
Wird ein Antrag auf Bürgergeld nur für einen Monat aufgrund einer Heizkostennachzahlung oder aufgrund von Anschaffung von Heizmaterial (Öl, Holz, Holzpellets) gestellt, so prüft das Jobcenter die allgemeinen Voraussetzungen des Bürgergeld Anspruchs. Man nutzt die gleichen Formulare wie bei einem regulären Bürgergeld Antrag. Diese finden Sie hier: Bürgergeld beantragen
Beispielrechnung Bürgergeld Anspruch für einen Monat
Einer Familie (Vater, Mutter, Kind) und durchschnittlicher Miete stehen pro Monat im Falle eines Anspruchs auf Bürgergeld pro Monat ca. 1800 Euro Bürgergeld (Regelsatz und Wohnkosten) zu. Beträgt das Familieneinkommen einschließlich Kindergeld 2.100 Euro im Monat, so hat die Familie keinen laufenden Anspruch auf Bürgergeld. Muss nun eine Heizkosten-Nachforderung von 1000 Euro gezahlt werden, dann steigt der Leistungsanspruch im Monat der Fälligkeit auf 2.800 Euro. In diesem Monat besteht dann ein Bürgergeld Anspruch in Höhe von 700 Euro (Bedarf 2800 Euro minus Einkommen 2.100 Euro).
Wohngeld, Kinderzuschlag
Auch Bezieher von Wohngeld oder Kinderzuschlag haben im Fall einer einmaligen hohen Heizkostennachzahlung für einen Monat einen Anspruch auf Bürgergeld. In dem Monat, in dem die Nachzahlung fällig ist, ist ihr Existenzminimum nicht gesichert.
Unser Redaktionsmitglied Dirk van der Temme (Jahrgang 1973) hat in Düsseldorf Diplom-Sozialarbeit studiert und erfolgreich abgeschlossen. Schon als Schüler hat er sich sozial engagiert und die Liebe zu den Menschen beibehalten. Er hat die Entwicklung der Sozialhilfe, die Hartz Gesetze und die Einführung des Bürgergeldes mit großem Interesse verfolgt. Seine Beiträge in unserem Magazin zeigen, dass er weiß, worüber er schreibt.