Bürgergeld: Milliarden-Einsparungen 2025 wohl nicht möglich

Können 2025 die Spar-Ziele beim Bürgergeld im Bundeshaushalt erreicht werden? Experten bezweifeln das.

Hand mit Münze über Sparschwein

Für das laufende Jahr 2025 ist die (Noch-) Bundesregierung davon ausgegangen, dass mehr als 2 Milliarden Euro beim Bürgergeld eingespart werden können. Nach Berechnung des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) ist es jedoch mehr als fraglich, ob dieses Ziel erreicht werden kann. Warum? Lesen Sie die Antwort in unseren Beitrag!

2 Jahre Bürgergeld

Hand lässt Münze in Sparschwein fallen
Bildquelle: Canva

Der Bund will 2,5 Milliarden Euro beim Bürgergeld im Jahr 2025 einsparen – im Vergleich zu 2023. Ob das gelingt, sehen Experten skeptisch.

Das Bürgergeld ist mit dem Jahreswechsel 2025 zwei Jahre alt geworden. Anfang 2023 hat es Hartz IV ersetzt und ist eingeführt werden.  Es sollte mehr Augenhöhe zwischen Leistungsempfänger und Jobcenter erreicht werden, außerdem sollten mehr Anreiz als Sanktionen bereitgestellt werden.  Dies war selbstverständlich mit Mehrausgaben im Bereich der Grundsicherung verbunden.

2025 sollen 2 Milliarden Euro bim Bürgergeld eingespart werden

Im laufenden Jahr 2025 will nun der Bund im Vergleich zum ersten Jahr des Bürgergeldes ungefähr 2,5 Milliarden Euro beim Bürgergeld einsparen.  Seine Rechnung sieht überschlagsmäßig wie folgt aus:

  • Regelbedarf (Regelsatz): 25 Milliarden Euro – das sind gut 3 Prozent weniger als 2023.
  • Eingliederung in Arbeit (Jobsuche):  3,7 Milliarden Euro – das sind ca. 2,5 Prozent weniger als 2023.
  • Verwaltungskosten: 3,5 Milliarden Euro – das sind knapp 16 Prozent weniger als 2023.

Insgesamt sieht die Ausgabenplanung im Bereich Bürgergeld Kosten von 45 Milliarden Euro vor. Das sind etwa 4 Prozent weniger als 2023.

Geht die Spar-Rechnung 2025 beim Bürgergeld auf?

Das Institut der Deutschen Wirtschaft bezweifelt jedoch, dass die vom Bund veranschlagt Summe von über 2 Milliarden Euro tatsächlich eingespart werden kann.

Die Begründung, die das Institut dafür anführt, liegt im Fehlenden Wirtschaftswachstum 2025 in Deutschland. Die Zahl der Menschen, die auf Bürgergeld angewiesen sind, werde 2025 voraussichtlich nicht sinken. Die konjunkturelle Lage sei schlecht. Voraussichtlich werde sogar die Zahl der Arbeitslosen steigen. Und arbeitslose Menschen hätten es schwerer, eine Arbeitsstelle zu finden. Das IW geht davon aus, dass 2025 viele Menschen vom Arbeitslosengeld-Bezug in den Bürgergeld-Bezug wechseln werden.

Quelle

Institut der Deutschen Wirtschaft, Stefanie Seele,  IW-Nachricht vom 2. Januar 2025,

https://www.iwkoeln.de/presse/iw-nachrichten/stefanie-seele-sparplaene-im-bundeshaushalt-unrealistisch.html, gesehen am 6.1.2025