Seit dem 1. Januar 2024 gilt der neue, erhöhte Regelsatz des Bürgergelds. Ziel ist es, wie bereits im Vorjahr, Empfängern der Grundsicherung mehr finanzielle Unterstützung und gesellschaftliche Teilhabe zu bieten. Doch was bedeutet das für die Stromkosten ? Kann der angehobene Regelsatz die steigenden Energiepreise decken? In unserem Beitrag beleuchten wir diese wichtigen Fragen und geben Antworten rund um das Thema Bürgergeld und Energiekosten.
Der Regelsatz und die Stromkosten
Der Regelsatz des Bürgergelds ist gestaffelt nach verschiedenen Bedarfsstufen. Für einen alleinstehenden Erwachsenen liegt der Regelsatz seit Januar 2024 bei 563 Euro. In diesem Regelsatz sind alle Kosten für den Lebensunterhalt enthalten, also auch die Stromkosten.
Der Gesetzgeber geht davon aus, dass 8,12% des Regelsatzes für Stromkosten verwendet werden. Für einen alleinstehenden Erwachsenen wären dies 45,72 Euro pro Monat.
Doch die Realität der meisten Bezieher von Bürgergeld sieht anders aus. Die Strompreise sind in den vergangenen Monaten und Jahren stark gestiegen. Viele Haushalte müssen deutlich mehr als 45 Euro pro Monat für Strom bezahlen.
Was tun, wenn die Stromkosten den Regelsatz übersteigen?
Wenn die Stromkosten den Regelsatz übersteigen, können Bürgergeldempfänger keinen Mehrbedarf beantragen. Sie müssen die Differenz zum tatsächlichen Stromabschlag komplett aus dem Regelsatz oder aus ihrem Schonvermögen bezahlen, soweit in solches vorhanden ist.
Stromkosten senken
Bürgergeld Bezieher müssen versuchen, ihre Stromkosten zu senken, wenn sie den dafür vorgesehenen Anteil am Regelsatz überschreiben.
Es gibt einige Möglichkeiten, um die Stromkosten zu senken. Dazu gehören:
- Stromanbieter wechseln
- Energiespargeräte nutzen
- Energiescheck durchführen lassen (z.B. von der Caritas)
Stromkosten aus dem Regelsatz herausnehmen
Es gibt seit langem Forderungen der Wohlfahrtsverbände und der Partei „Die Linke“, die Stromkosten aus dem Bürgergeld Regelsatz herauszunehmen und – wie die Kosten für die Heizung – separat, also zusätzlich zum Regelsatz zu begleichen. Doch diese Vorschläge werden von der Politik nicht aufgegriffen.
Weitere Informationen hierzu: Stromkosten aus dem Bürgergeld Regelsatz herausnehmen.
Hohe Nachzahlung aus Jahresrechnung Strom – was tun?
Durch die hohen Energiepreise kann es zu einer hohen Nachzahlungsforderung des Stromlieferanten kommen, wenn die Jahresrechnung erstellt wird. Oft sind Bürgergeld-Bezieher nicht in der Lage, diese Rechnung zu begleichen.
Es besteht die Möglichkeit, ein Darlehen beim Jobcenter zu beantragen. Dieses Darlehen muss allerdings monatlich getilgt werden, und zwar aus dem Regelsatz. Das Jobcenter hält die Darlehensrate monatlich ein.
Einzelheiten zu einem Stromdarlehen vom Jobcenter und seinen Voraussetzungen lesen Sie hier: Stromdarlehen Jobcenter
Zusammenfassung zu Bürgergeld und Stromkosten
Das Wichtigste zu den Stromkosten am Schluss noch einmal zusammengefasst:
Die Stromkosten sind ein wichtiger Bestandteil des Lebensunterhalts. Der Regelsatz des Bürgergelds reicht in vielen Fällen nicht aus, um die tatsächlichen Stromkosten zu decken.
Bürgergeldempfänger, die Hilfe bei den Stromkosten benötigen, müssen in erster Linie schauen, dass die die Stromkosten zu senken.
Bei einen hohen Nachforderung in der Jahresrechnung besteht die Möglichkeit ein Darlehen beim Jobcenter zu beantragen.
Quelle
SGB II