Die Kosten für die Pflege kennen nur den Trend nach hoben. Weit über 3000 Euro müssen an Eigenanteil für einen Platz in einem Pflegeheim gezahlt werden. Und das, obwohl ein Teil der Pflegeheimkosten von der Pflegekasse übernommen wird.
In unserem Beitrag werfen wir einen Blick auf die Entwicklung der Pflegekosten, den Anteil, den alte und pflegebedürftige Menschen zu zahlen haben und was die Regierung tun will, um dem entgegenzusteuern.
Kosten für die Pflege gehen in die Höhe
Der Eigenanteil an den Pflegeheimkosten soll begrenzt werden – so plant es der Bundesgesundheitsminsiter. Doch wird das Gesetz wirklich kommen?
Die Kosten für einen Platz in einem Pflegeheim steigen und steigen. Das liegt an den Personalkosten, den Immobilien- und Energiepreisen.
Einen Teil der Kosten zahlt die Pflegeversicherung. Doch dieser ist begrenzt und deckt nur einen geringen Anteil der für den Heimplatz zu zahlenden Gelder ab. Neuste statistische Zahlen von Juli 2024 belegen, dass ca. knapp 3000 Euro im Durchschnitt aus eigenem Vermögen oder Einkommen gezahlt werden müssen, wenn es um die vollstationäre Pflege, also den Platz im Altenheim geht.
Altersarmut droht im Pflegeheim
Doch welcher Rentner kann schon 3000 Euro im Monat für seinen Lebensunterhalt aufbringen? So gut wie niemand. Reicht die Rente und reicht das Vermögen nicht, so springt das Sozialamt ein. Damit ist jedoch das „Armutszeugnis“ ausgestellt. Zahlt das Sozialamt, so heißt das, das man „arm“ ist.
Der Sozialverband Deutschland hat hiergegen protestiert. Auch andere Wohlfahrtsverbände schlagen Alarm. Der Verein Für soziales Leben e.V. schließt sich an.
So kann es nicht weiter gehen. Pflegeheim darf nicht Armut bedeuten! Die Pflegeheimkosten dürfen die Rente nicht aufzehren!
Gesetzliche Obergrenze für Eigenanteil im Pflegeheim
Bundesgesundheitsminister Lauterbach will nun eine Obergrenze für den Eigenanteil der Heimkosten einführen und damit den Eigenanteil begrenzen bzw. deckeln. Das entsprechende Gesetz soll im Oktober 2024 verabschiedet werden. Allerdings ist die Finanzierung noch nicht gesichert.
Wohlfahrtsverbände fordern staatliche Hilfe
Der Sozialverband Deutschland (SoVD) fordert hingegen, dass Bund und Länder für die Pflegekosten einzutreten hätten.
Die gesetzliche Pflegeversicherung müssen in eine Pflegevollversicherung umgestaltet werden. Beiträge soll jeder zahlen müssen, auch Selbständige, Beamte sowie Politiker.
Diese Forderung gibt es auch im Hinblick auf die gesetzliche Krankenversicherung.
Wir (Für soziales Leben e.V.) schließen uns dieser Forderung an: nur wenn sich alle Bürger in Deutschland an der gesetzlichen Pflegeversicherung beteiligen, kann die Altersarmut aufgrund von Pflegebedürftigkeit und Heimpflege gestoppt werden.
Simon Overberg ist Journalist aus Leidenschaft. Bereits vor seinem ersten Volontariat engagierte er sich im sozialen Bereich. Nach seinem Journalismus-Studium arbeitete er bei verschiedenen Zeitungen. Er absolvierte einen Master in Fachjournalismus. Seit mehreren Jahren schreibt er für buerger-geld.org bzw. die Schwesterplattformen.