In der Düsseldorfer Tabelle 2025 geht es um die Berechung von Kindesunterhalt – wenn die Eltern des Kindes oder der Kinder geschieden sind oder getrennt leben. Die Düsseldorfer Tabelle ist die Grundlage für den Kindesunterhalt, den Unterhalt für Kinder. Sie wird jedes Jahr zum 1. Januar an die sich ändernden Verhältnisse (Lohn- und Gehaltsentwicklung, Inflation) hinsichtlich des notwendigen Lebensunterhalts der Kinder angepasst. Die Düsseldorfer Tabelle 2025 wird vom OLG Düsseldorf präsentiert werden. Die Zahlen liegen noch nicht vor, es kann jedoch eine Prognose abgegeben werden.
Ob und um wie viel der Kindesunterhalt nach der Düsseldorfer Tabelle am 1. Januar 2025 voraussichtlich steigen wird, lesen Sie in nachfolgendem Artikel.
Düsseldorfer Tabelle zum 1. Januar 2025 erhöht?
Die Düsseldorfer Tabelle wird voraussichtlich zum 1. Januar 2025 an die aktuelle Entwicklung der Lebenshaltungskosten der Kinder angepasst.
Die Richtsätze der 1. Einkommensgruppe entsprechen für die 1., 2. und 3. Altersstufe dem Mindestbedarf gemäß der Sechsten Verordnung zur Änderung der Mindestunterhaltsverordnung vom 29.11.2023. Der Prozentsatz drückt die Steigerung des Richtsatzes der jeweiligen Einkommensgruppe gegenüber dem Mindestbedarf (= 1. Einkommensgruppe) aus. Die durch Multiplikation des gerundeten Mindestbedarfs mit dem Prozentsatz errechneten Beträge sind entsprechend § 1612a Absatz 2 Satz 2 BGB aufgerundet.
Auf dieser Grundlage wird der zu zahlende Barunterhalt vor Abzug des Kindergeldes in der Düsseldorfer Tabelle für 2025 berechnet. Der Mindestunterhalt in der Altersstufe 2 (6 bis 11 Jahre) beträgt gegenwärtig noch 551 Euro.
Gemäß § 1612 a BGB beträgt der Mindestunterhalt in der ersten Altersstufe von 0 bis 5 Jahren 87 % des steuerfrei zu stellenden sächlichen Existenzminimum eines minderjährigen Kindes im Alter von 6 – 11 Jahren, damit 480 Euro. Für die dritte Altersstufe, 12 bis 17 Jahre, beträgt der Mindestunterhalt 117 % des sächlichen Existenzminimums eines Kindes im Alter von 6 – 11 Jahren, folglich 645 Euro.
Die Sechste Verordnung zur Änderung der Mindestunterhaltsverordnung hat den Mindestunterhalt nur für das laufenden Jahr festgelegt. Eine Festlegung auch für das Jahr 2025 war Ende letzten Jahres nicht erfolgt. Der Grund lag in der Preisentwicklung, die Prognosen über einen Zeitraum von zwei Jahren nicht verlässlich ermöglichte, so die Bundesregierung.
Ob die Beträge zum Kindesunterhalt mit einer neuen Düsseldorfer Tabelle 2025 zum 1. Januar erhöht werden, steht noch nicht fest. Hier finden Sie eine Prognose der Unterhaltsbeträge für Kinder für das Jahr 2025.
Was ist die Düsseldorfer Tabelle?
Kindesunterhalt, also Unterhalt für ein Kind, muss ein Elternteil dem anderen Elternteil zahlen, wenn eine Trennung oder Scheidung der Eltern erfolgt ist. Gezahlt werden muss an denjenigen, bei dem das Kind wohnt. Wie viel Kindesunterhalt gezahlt werden muss, richtet sich nach der Düsseldorfer Tabelle. Diese liefert Richtwerte für die Familiengerichte und die betroffenen Eltern, wie hoch die Zahlung sein muss, um den Lebensunterhalt des Kindes oder der Kinder angemessen sicherzustellen. Zum Lebensunterhalt gehört das gesamte Spektrum des Lebens: Essen, Wohnen, Kleidung, Schulbedarf, Spielzeug – und viele mehr.
Die Aktualisierung der Zahlen der Düsseldorfer Tabellezum Kindesunterhalt wird voraussichtlich zum 1. Januar 2025 erfolgt. Die Unterhaltsbeträge für die Kinder in den einzelnen Altersstufen werden voraussichtlich aber, wenn überhaupt, nur gering erhöht werden
Die Düsseldorfer Tabelle ist kein Gesetz, aber eine allgemein anerkannte Richtlinie. Sie statuiert den Mindestunterhalt für minderjährige Kinder – als Empfehlung. Die Tabelle wird vom Oberlandesgericht Düsseldorf (OLG) regelmäßig in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Familiengerichtstag aktualisiert.
Düsseldorfer Tabelle 2025
Das Oberlandesgericht Düsseldorf hat bisher keine Zahlen der Düsseldorfer Tabelle 2025 vorgelegt. Nach unserer (Verein Für soziales Leben e.V.) Prognose wird es 2025 auch keine (oder allenfalls eine leichte) Anhebung der Kindesunterhaltsbeträge nach der Düsseldorfer Tabelle geben. Der Grund liegt in der Entwicklung der Preise. Die Lebenshaltungskosten sind in etwa gleich geblieben. Aus diesem Grunde gibt es auch im Bereich des Bürgergeldes keine Erhöhung, sondern eine Nullrunde. Bürgergeld und Mindestunterhalt erfüllen den gleichen Zweck.
In unserer nachstehenden Prognose gegen wir für 2025 deshalb von den gleichen Zahlen in der Düsseldorfer Tabelle aus wie für 2025
Düsseldorfer Tabelle zum 1. Januar 2025 (Prognose)
Einkommens-gruppe | Nettoeinkommen des unterhaltspflichtigen Elternteils | Kindesunterhalt für Altersstufe 0 bis 5 Jahre | Kindesunterhalt für Altersstufe 6 bis 11 Jahre | Kindesunterhalt für Altersstufe12 bis 17 Jahre | Kindesunterhalt ab 18 Jahre | Prozentsatz | Bedarfskontrollbetrag |
1 | bis 2.100 | 480 | 551 | 645 | 689 | 100 | 1.200 / 1.450 |
2 | 2.101-2.500 | 504 | 579 | 678 | 724 | 105 | 1.750 |
3 | 2.501-2.900 | 528 | 607 | 719 | 758 | 110 | 1.850 |
4 | 2.901-3.300 | 552 | 634 | 742 | 793 | 115 | 1.950 |
5 | 3.301-3.700 | 576 | 662 | 774 | 827 | 120 | 2.050 |
6 | 3.701-4.100 | 615 | 706 | 826 | 882 | 128 | 2.150 |
7 | 4.101-4.500 | 653 | 750 | 878 | 938 | 136 | 2.250 |
8 | 4.501-4.900 | 692 | 794 | 929 | 993 | 144 | 2.350 |
9 | 4.901-5.300 | 730 | 838 | 981 | 1.048 | 152 | 2.450 |
10 | 5.301-5.700 | 768 | 882 | 1.032 | 1.103 | 160 | 2.550 |
11 | 5.701-6.400 | 807 | 926 | 1.084 | 1.158 | 168 | 2.850 |
12 | 6.401-7.200 | 845 | 970 | 1.136 | 1.213 | 176 | 3.250 |
13 | 7.201-8.200 | 884 | 1,914 | 1.187 | 1.268 | 184 | 3.750 |
14 | 8.201-9.700 | 922 | 1.058 | 1.239 | 1.323 | 192 | 4.350 |
15 | 9.701-11.200 | 960 | 1.192 | 1.290 | 1.378 | 200 | 5.050 |
Gliederung der Düsseldorfer Tabelle 2025
Die Tabelle ist in drei Altersstufen gegliedert:
- 0 bis 5 Jahre: Der Mindestunterhalt beträgt 463 Euro.
- 6 bis 11 Jahre: Der Mindestunterhalt beträgt 532 Euro.
- 12 bis 18 Jahre: Der Mindestunterhalt beträgt 621 Euro.
Der Unterhaltsbedarf eines Kindes steigt mit zunehmendem Einkommen des betreuenden Elternteils. So beträgt der Unterhaltsbedarf eines Kindes unter 6 Jahren, das bei einem Elternteil lebt, dessen Einkommen 3.000 Euro beträgt, 533 Euro.
Wovon hängen die Zahlen der Düsseldorfer Tabelle für den Kindesunterhalt ab?
Die Düsseldorfer Tabelle berücksichtigt zum einen das Alter des Kindes und zum anderen die Höhe des Einkommens der unterhaltspflichtigen Person, also des Vaters oder der Mutter. In der Düsseldorfer Tabelle finden sich Einkommensstufen der Unterhalts- und der Altersstufen.
Abhängig davon, wie viele Kinder unterhaltsberechtigt sind, sind Abschläge oder auch Zuschläge zu den Tabellenwerten angezeigt. Es wird dann eine Einstufung in eine niedrigere oder höhere Gruppe vorgenommen.
Wer muss Kindesunterhalt zahlen?
Wer zur Zahlung von Kindesunterhalt verpflichetet ist, ist in § 1612a BGB geregelt. Danach ist zum Barunterhalt der Elternteil, also Vater oder Mutter, verpflichet, bei dem sich das gemeinsame Kind nicht ständig aufhält.
Für volljährige Kind, die eine Ausbildung absolvierten, sind grundsätzlich beide Elternteile zur Zahlung von Barunterhalt verpflichetet.
Anrechnung von Kindergeld auf den Unterhaltsanspruch nach der Düsseldorfer Tabelle
Wichtig zu wissen ist, dass das Kindergeld auf den Unterhaltsanspruch des Kindes angerechnet wird. 2025 beträgt das Kindergeld 255 Euro pro Kind. Diese Summe ist somit von dem jeweiligen Unterhaltsanspruch des Kindes abzuziehen, wenn dem Kind das Kindergeld zur Verfügung steht.
Düsseldorfer Tabelle 2025: Bedarfskontrollbetrag
Der Bedarfskontrollbetrag der Düsseldorfer Tabelle ist ein Betrag, der den Mindestbedarf des Unterhaltspflichtigen darstellt. Er ist in der letzten Spalte der Tabelle aufgeführt und wird in Abhängigkeit vom Nettoeinkommen des Unterhaltspflichtigen ermittelt. Er dient dazu, eine gleichmäßige Einkommensverteilung zwischen Unterhaltsberechtigtem und Unterhaltsverpflichteten herzustellen. Der Unterhaltspflichtige soll nicht finanziell benachteiligt werden. Innerhalb der ersten Gruppe der Unterhaltsverpflichteten ist der Bedarfskontrollbetrag identisch mit dem notwendigen Selbstbehalt (Eigenbedarf). Ab der zweiten Gruppe ist das nicht mehr der Fall. Hier soll eine angemessene Einkommensverteilung gewährleistet werden.
Notwendiger Selbstbehalt des Unterhaltsverpflichteten bei der Düsseldorfer Tabelle
Der notwendige Selbstbehalt soll sicherstellen, dass der Unterhaltspflichtige nach Abzug des Kindesunterhalts und des Selbstbehalts noch über ein angemessenes Existenzminimum verfügt. Er soll verhindern, dass der Unterhaltspflichtige durch die Unterhaltszahlungen in eine finanzielle Notlage gerät.
Der notwendigen Selbstbehalt bzw. Eigenbedarf des Unterhaltspflichtigen ist vom Bedarfskontrollbetrag zu unterscheiden. Der notwendige Selbstbehalt richtet sich nach dem Existenzminimum.
Keine Änderungen beim Bürgergeld 2025 und keine Änderungen der Düsseldorfer Tabelle 2025
Da es voraussichtlich zum 1. Januar 2025 keine Änderungen bei der Düsseldorfer Tabelle zum Kindesunterhalt geben wird, treten auch keine Änderungen beim Bürgergeld ein. Hintergrund: Der Unterhalt für Kinder (und auch Erwachsene) wird auf den Bürgergeld-Anspruch angerechnet. Erhöht sich also der Kindesunterhalt, so wird automatisch der Bürgergeld-Anspruch des Kindes gekürzt. Wird der Kindesunterhalt nach der Düsseldorfer Tabelle 2025 nicht erhöht, so treten auch keine Änderungen beim Bürgergeld Anspruch hinsichtlich der Kinder auf.
Hinweis: Auch der Bürgergeld Regelsatz für Kinder wird zum 1. Januar 2025 nicht erhöht, genau wie die Düsseldorfer Tabelle zum Kindesunterhalt voraussichtlich ebenfalls nicht erhöht wird.
Zusammenfassung zur Düsseldorfer Tabelle 2024 zum Kindesunterhalt
Das Wichtigste zur Düsseldorfer Tabelle 2025 zum Schluss zusammengefasst:
- Die Düsseldorfer Tabelle wird zum 1. Januar 2025 nach aktuellen Prognosen nicht aktualisiert.
- Die Düsseldorfer Tabelle ist kein Gesetz, sondern eine obergerichtliche Richtline, die dabei hilft zu ermitteln, wie viel Unterhalt man für ein Kind nach einer Trennung oder Scheidung zahlen muss. Die Düsseldorfer Tabelle 2025 wird unterteilt in Einkommensgruppen und Altersgruppen des Kindes. Nimmt man beides zusammen, kann man den monatlichen Unterhaltszahlbetrag für das Kind ermitteln.
- Unterhalt nach einer Trennung oder Scheidung muss die Mutter oder der Vater zahlen, bei der oder dem sich das Kind nicht ständig aufhält. Der Unterhalt ist nicht direkt an das minderjährige Kind, sondern an den anderen Elternteil zu zahlen.
Quelle
Oberlandesgericht Düsseldorf – auch zum Download!
Sabine Martholt hat Recht und Journalismus studiert und fundierte Kenntnisse im Bereich des Sozialrechts und des Rentenrechts. Beide Rechtsgebiete sind gleichzeitig ihr Hobby, wie sie gern verrät. Bereits vor ihrem ersten Volontariat bei einer Zeitung hat sie sich dem Schreiben gewidmet. Die Entwicklung des Sozialrechts in Deutschland hat sie mit großer Aufmerksamkeit, manchmal aber auch mit Kopfschütteln verfolgt – wie sie selbst sagt. Sie schreibt seit vielen Jahren für unser Online-Magazin. Gute Recherche und die eigene Meinung – beides ist ihr wichtig.