Rundfunkbeitrag 2025: Verfassungsbeschwerde könnte GEZ-Gebühren kippen – Aus für ARD und ZDF?

Der Rundfunkbeitrag in Deutschland steht erneut auf dem Prüfstand: Eine aktuelle Klage vor dem Bundesverwaltungsgericht könnte weitreichende Folgen für die GEZ-Gebühren haben.

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Rundfunkbeitrag: Rechtmäßigkeit und Zukunft in Deutschland

Der Rundfunkbeitrag, ehemals GEZ-Gebühren, steht vor einer möglichen Wende. Ein laufendes Verfahren beim Bundesverwaltungsgericht könnte die Pflichtabgabe für deutsche Haushalte grundlegend verändern. Diese Abgabe finanziert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk (ARD, ZDF, Deutschlandradio).Unsere Analyse beleuchtet:

  • Rechtliche Grundlagen des Rundfunkbeitrags
  • Argumente von Befürwortern und Kritikern
  • Mögliche Auswirkungen des Gerichtsverfahrens

Die Entscheidung könnte weitreichende Folgen für die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks haben.

GEZ Gebühr alias Rundfunkbeitrag als Ärgernis

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Klage vor dem Bundesverwaltungsgericht zur Abschaffung des Rundfunkbeitrags, der GEZ Gebühr

Wer zahlt schon gerne Gebühren oder Beiträge. Das gilt auch für den Rundfunkbeitrag. Viele Menschen sehen ihn als Ärgernis und Übel. Vor allem, weil sie den öffentlich-rechtlichen Rundfunk überhaupt nicht nutzen. Doch zahlen muss den Beitrag jeder. Er ist auch nicht daran geknüpft, ob man überhaupt ein Empfangsgerät besitzt. Es handelt sich nämlich nicht um eine Gebühr. Diese darf nur für eine Leistung verlangt werden. Es geht beim Rundfunk vielmehr um einen Beitrag. Der darf unabhängig davon erhoben werden, ob etwas genutzt wird oder nicht.

Bundesverfassungsgericht: Rundfunkbeitrag ist rechtmäßig

Im Jahr 2018 hatte das Bundesverfassungsgericht bereits geurteilt, dass der Rundfunkbeitrag rechtmäßig die Rundfunkgebühr abgelöst hat.

Neues Gerichtsverfahren gegen Festsetzung des Rundfunkbeitrags

Nunmehr liegt aktuell eine Klage gegen die Festsetzung des Rundfunkbeitrags in einem konkreten Fall vor. Die Klage wurde erst- und zweitinstanzlich abgewiesen. Der Verwaltungsgerichtshof Bayern hat als Berufungsgericht die Revision nicht zugelassen. Dagegen wurde von Klägerseite Nichtzulassungsbeschwerde beim Bundesverwaltungsgericht eingelegt. Und: das Bundesverwaltungsgericht gab der Nichtzulassungsbeschwerde per Beschluss statt, und zwar unter dem Az 6 B 70/23. Das Bundesverwaltungsgericht wird also in Kürze über die Revision und damit über die Rechtmäßigkeit der Beitragsfestsetzung entscheiden.

Rundfunkbeitrag in Wahrheit eine Steuer?

Von der Klägerseite wird geltend gemacht, dass der Rundfunkbeitrag dem Inhalt nach eine Steuer und kein Beitrag ist. Es gebe keine Gegenleistung, und diese sei für einen Beitrag notwendig. Wenn der Beitrag aber in Wirklichkeit eine Steuer ist, fehle den Bundesländern hierfür die Gesetzgebungskompetenz. Damit liege dem Beitrag kein wirksames Gesetz zugrunde. Doch weiter: Bei öffentlich-rechtlichen Rundfunk fehle die Meinungsvielfalt, es gebe ein öffentlich rechtliches Meinungsdiktat. Aus diesem Grund dürfe kein Rundfunkbeitrag erhoben werden.

Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts zur GEZ Gebühr

Wie die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts aussehen wird, wird sich erst in den nächsten Monaten zeigen. Doch Kritiker des Rundfunkbeitrags sollten nicht davon ausgehen, dass der Rundfunkbeitrag für rechtswidrig erklärt wird.

Unsere Meinung zum Rundfunkbeitrag bzw. zur GEZ-Gebühr

Erstens: Dass der Rundfunkbeitrag rechtmäßig ist, hat bereits das Bundesverfassungsgericht geklärt. Und noch einmal kurz zum Unterschied Gebühr und Beitrag: Eine Gebühr ist Gegenleistung für eine bestimmte und tatsächlich durch den Bürger in Anspruch genommene Leistung des Staates. Ein Beitrag hingegen knüpft an die bloße Möglichkeit der Inanspruchnahme einer staatlichen Leistung an. Ob der Bürger sie nutzt oder nicht, ist unerheblich. Der Rundfunkbeitrag knüpft an das Innehaben einer Wohnung an; denn dann besteht die Möglichkeit zu einem Rundfunkempfang.

Zweitens: Dass es keine Meinungsvielfalt im öffentlich-rechtlichen Rundfunk gibt ist nicht nachvollziehbar. Das Gegenteil ist der Fall. Private Rundfunksender werden inhaltlich von den Betreibern und Eigentümern gestaltet. Dort ist die Meinungsvielfalt begrenzt, nicht hingegen beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk.

Und gerade, um diese Meinungsvielfalt zu erhalten und kein von Milliardären gesteuertes und manipuliertes Programm zu sehen, wie in den USA, ist der Rundfunkbeitrag wichtig und notwendig!

Weiterführende Information: Beifreiung vom Rundfunkbeitrag

GEZ Befreiung

Höhe Rundfunkbeitrag

Redakteure

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    Sabine Martholt hat Recht und Journalismus studiert und fundierte Kenntnisse im Bereich des Sozialrechts und des Rentenrechts. Beide Rechtsgebiete sind gleichzeitig ihr Hobby, wie sie gern verrät. Bereits vor ihrem ersten Volontariat bei einer Zeitung hat sie sich dem Schreiben gewidmet. Die Entwicklung des Sozialrechts in Deutschland hat sie mit großer Aufmerksamkeit, manchmal aber auch mit Kopfschütteln verfolgt – wie sie selbst sagt. Sie schreibt seit vielen Jahren für unser Online-Magazin. Gute Recherche und die eigene Meinung – beides ist ihr wichtig.

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    Ingo Kosick ist ein renommierter Experte im Bereich des Sozialrechts in Deutschland. Er engagiert sich seit über 30 Jahren in diesem Feld und hat sich als führende Autorität etabliert. Als Vorsitzender des Vereins Für soziales Leben e.V., der 2005 in Lüdinghausen gegründet wurde, setzt er sich für die Unterstützung von Menschen ein, die von Armut und Arbeitslosigkeit betroffen sind. Der Verein bietet über das Internet Informationen, Beratung und Unterstützung für sozial benachteiligte Menschen an. Ingo Kosick ist zudem ein zentraler Autor und Redakteur auf der Plattform buerger-geld.org, die sich auf Themen wie Bürgergeld, Sozialleistungen, Rente und Kindergrundsicherung spezialisiert hat. Seine Artikel bieten fundierte Analysen und rechtlich aufgearbeitete Informationen, die Menschen in schwierigen Lebenssituationen unterstützen sollen. Durch seine langjährige Erfahrung und sein Engagement hat Ingo Kosick maßgeblich dazu beigetragen, dass sozial benachteiligte Menschen in Deutschland besser informiert und unterstützt werden können.

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