Die Schufa, Deutschlands führende Wirtschaftsauskunftei, hat ihr Scoring-System grundlegend überarbeitet. Ab Ende 2025 wird ein vereinfachter und transparenter Score eingeführt, der Verbrauchern eine bessere Nachvollziehbarkeit bietet. Dieser Artikel auf Bürger & Geld beleuchtet die Berechnung des neuen Schufa-Scores und die möglichen Auswirkungen auf Verbraucher.
Wie wird der neue Schufa-Score berechnet?
Der neue Schufa-Score basiert auf zwölf klar definierten Kriterien, die aus über 250 bisher genutzten Faktoren ausgewählt wurden. Diese Kriterien sollen verständlicher und aussagekräftiger sein, um die Kreditwürdigkeit einer Person zu bewerten. Die relevanten Kriterien sind:
- Alter der ältesten Kreditkarte: Je älter, desto besser für den Score.
- Alter der aktuellen Adresse: Eine längere Wohnzeit erhöht den Score.
- Anzahl von Girokonto- und Kreditkartenabschlüssen in den letzten zwölf Monaten: Weniger Abschlüsse wirken sich positiv aus.
- Kredit mit der längsten Restlaufzeit: Kürzere Restlaufzeiten verbessern den Score.
- Anfragen im Bereich Telekommunikation und Online-Handel: Weniger Anfragen bedeuten einen besseren Score.
- Alter des ältesten Bankvertrags: Langjährige Verträge sind vorteilhaft.
- Immobilienkredit oder Bürgschaft: Vorhandensein steigert den Score.
- Aufgenommene Ratenkredite in den letzten zwölf Monaten: Weniger Kredite erhöhen den Score.
- Kreditstatus: Regelmäßige Tilgung verbessert den Score.
- Vorliegen einer Identitätsprüfung: Positiv für den Score.
- Jüngster Rahmenkredit: Je länger zurückliegend, desto besser.
- Zahlungsstörungen in den letzten drei Jahren: Keine Zahlungsstörungen wirken sich positiv aus .
Die Punktezahl reicht von 100 bis 999 und wird in Kategorien wie „hervorragend“, „gut“ oder „ungenügend“ eingeteilt. Verbraucher können ihren individuellen Score künftig über eine App oder online einsehen und selbst berechnen.
Welche Auswirkungen hat das neue Scoring-System?
Die Einführung des neuen Schufa-Scores bringt mehrere Vorteile und Herausforderungen mit sich:
Vorteile für Verbraucher
Transparenz: Verbraucher können erstmals nachvollziehen, wie ihr Score berechnet wird. Dies fördert ein besseres Verständnis der eigenen finanziellen Situation.
- Selbstkontrolle: Durch gezielte Änderungen im Finanzverhalten (z. B. pünktliche Zahlungen) können Verbraucher ihren Score aktiv verbessern.
- Fairness: Das neue System reduziert die Komplexität und minimiert potenzielle Fehler durch überflüssige Kriterien.
Auswirkungen auf Kredite und Verträge
Ein hoher Schufa-Score bleibt entscheidend für günstige Kreditkonditionen oder Mietverträge:
- Verbraucher mit einem guten Score (über 95 %) profitieren von niedrigeren Zinsen und einer höheren Wahrscheinlichkeit, Kredite oder Verträge zu erhalten.
- Ein niedriger Score kann hingegen zu höheren Kosten oder Ablehnungen führen, da Kreditgeber ein höheres Risiko sehen.
Probleme des neuen Schufa Scores
- Datenschutz: Die Offenlegung der Berechnung könnte Fragen zum Umgang mit persönlichen Daten aufwerfen.
- Veränderungen im Finanzmarkt: Die Vereinheitlichung des Scores könnte Auswirkungen auf Branchen haben, die bisher spezifische Scoring-Systeme nutzten (z. B. Banken oder Telekommunikationsunternehmen).
Zusammenfassung zur Neugestaltung des Schufa Scores
Das Wichtigste zum Schufa-Score zum Schluss kurz zusammengefasst:
Der neue Schufa-Score markiert einen Schritt hin zu mehr Transparenz und Fairness im deutschen Finanzsystem. Verbraucher bekommen die Möglichkeit, ihre Kreditwürdigkeit aktiv zu beeinflussen, während Unternehmen von einer klareren Bewertung profitieren können. Dennoch: es ist weiterhin nicht immer einfach, in jeder Lebenssituation einen positiven Score zu sichern.