Die Forderung ist eindeutig: die Erhöhung des Bürgergeld Regelsatzes auf 725 Euro oder die Zahlung eines Solidaritätszuschlags kommt jetzt, muss jetzt kommen! Endlich! Es ist angesichts der Inflationszahlen klar und schon so oft von Wohlfahrtsorganisationen beklagt worden: der Bürgergeld Regelsatz reicht in keinem Fall aus, um den Lebensunterhalt für einen Monat sicherstellen zu können. Es muss eine Erhöhung des Regelsatzes geben, sofort, jetzt. Oder: es muss eine Solidaritätszahlung kommen, monatlich in Höhe von 100 Euro, so lange, wie die Inflation derart hoch ist und der Bürgergeld Regelsatz an sich nicht erhöht wird.
Regelsatzerhöhung auf 725 Euro
In der Presse ist diese Forderung der Sozial- und Wohlfahrtsverbände bereits hinreichend oft dargestellt worden. Nur eine Erhöhung des Bürgergeld Regelsatzes auf 725 Euro monatlich unter Herausnahme der Kosten für Strom, also für Haushaltsstrom, kann den Lebensunterhalte eines Leistungsbeziehers in der gegenwärtigen Inflationszeit sicherstellen. Doch bisher macht die Politik keine Anstalten, diese Forderung ernst zu nehmen oder sich auch nur ansatzweise umzusetzen. Ein Trauerspiel!
Solidaritätszuschlag für jedes Mitglied der Bedarfsgemeinschaft von 100 Euro
Lässt man den Regelsatz unangetastet, so ist ein Solidarzuschlag von 100 Euro pro Monat und für jedes Familienmitglied, also für jede Person der Bedarfsgemeinschaft notwendig, unumgänglich notwendig, um den Lebensunterhalt zu sichern. Aber auch in diesem Modell muss der Anteil für Strom aus dem Regelsatz entfernt werden. Die Energiekosten zu hoch, um sie aus den laufenden Bürgergeld Regelsatz zahlen zu können.
Zwei Modelle, ein Ziel
Beide Modelle – Erhöhung des Regelsatzes auf 725 Euro oder Solidaritätszuschlag von 100 Euro monatlich – haben dasselbe Ziel, nämlich ein Leben in Würde zu gewährleisten. Es geht hier um Mitmenschen, von den über 95 Prozent gern arbeiten würden und vom Bürgergeld unabhängig sein möchten. Es geht hier um Kinder. Es geht um die Zukunft unseres Landes. Es muss gehandelt werden, es muss jetzt gehandelt werden. Art 1 Grundgesetz sagt: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Gegenwärtig wird sie aber von Not und Armut angetastet. Die Politik tut nicht genug.
Also: jetzt Solidaritätszuschlag von 100 Euro auf den Regelsatz!
Unser Redaktionsmitglied Dirk van der Temme (Jahrgang 1973) hat in Düsseldorf Diplom-Sozialarbeit studiert und erfolgreich abgeschlossen. Schon als Schüler hat er sich sozial engagiert und die Liebe zu den Menschen beibehalten. Er hat die Entwicklung der Sozialhilfe, die Hartz Gesetze und die Einführung des Bürgergeldes mit großem Interesse verfolgt. Seine Beiträge in unserem Magazin zeigen, dass er weiß, worüber er schreibt.