Die Zahl der Menschen, die eine Rente wegen Alters beziehen und dennoch weiter arbeiten müssen, steigt rapide an. Viele von ihnen sehen keine andere Möglichkeit, ihren Lebensunterhalt sicherzustellen, ohne auf staatliche Hilfen zurückgreifen zu müssen, etwa in Form der Grundsicherung im Alter.
Die Partei die Linke i fordert eine außerplanmäßige Rentenerhöhung.
Wir erklären in unserem Artikel, wie viel Rentner und warum Rentner neben ihre Rente arbeiten gehen.
Immer mehr Rentner üben Erwerbstätigkeit aus
Immer mehr Rentner sind darauf angewiesen, neben der Rente arbeiten zu gehen. Viele sind voll erwerbstätig, nicht nur in einem Minijob.
Erneut hat nach statistischen Erhebungen die Anzahl der Rentner, die einer Erwerbstätigkeit nachgehen, zugenommen. Gegenwärtig sind deutschlandweit 1.123.000 berufstätige Menschen jenseits der 67. Diese Zahlen stammen direkt vom Bundesarbeitsministerium. Die Linksfraktion im Bundestag hatte einer parlamentarischen Anfrage der Linksfraktion im Bundestag gestellt.
Das Bundesministerium für Arbeit hat die Zahl aufgeschlüsselt. Eine viertel Million Rentner arbeitet sozialversicherungspflichtig, weit über 850.000 Rentner gehen einem Minijob, einem 538-Euro-Job nach.
Vergleicht man die Zahlen mit dem Vorjahr, so ist ein Anstieg von 15.000 arbeitenden Rentnern festzustellen. Es gibt sogar hunderttausende Rentner, die bereits über 70 Jahre alt sind und weiter erwerbstätig.
Deutsches Rentensystem als Grund für arbeitende Rentner
Anfang des Jahres 2024 waren fast 700.000 Rentner auf staatliche Sozialleistungen angewiesen, weil die Rente nicht zum Lebensunterhalt ausreicht. Sie erhielten Grundsicherung im Alter. Diese ist dem Bürgergeld vergleichbar, das nur erwerbsfähige Menschenerhalten können, die noch nicht das reguläre Rentenalter erreicht haben. Auf Grundsicherung angewiesen waren so viele Rentner wie noch nie zuvor.
Rente wird Anfang Juli 2024 erhöht
Die Rente wird Anfang Juli 2024 erhöht und an die Lohn- und Gehaltsentwicklung angepasst. Experten von der Deutschen Rentenversicherung erwarten eine Rentenerhöhung um 3,5 Prozent.
Die Durchschnittsrente liegt bei etwa 1500 Euro, wenn man 45 Versicherungsjahre zugrunde legt. Das ist zu wenig, erklärt die Partei „Die Linke“. Immer mehr Rentner sind zum Arbeiten gezwungen, so die Linkspartei. Das läge an der Inflation und an den zu niedrigen Renten. Nach Erreichen des Rentenalters weiter zu arbeiten, sei keine freiwillige Entscheidung, sondern notwendig, um über die Runden zu kommen, ist aus den Reihen der Linkspartei zu hören. Das Rentensystem sei defekt. Die Linksfraktion im Bundestag hatte deshalb auch schon eine außerordentliche Rentenerhöhung von zehn Prozent oder mindestens 200 Euro pro Monat gefordert. Das sei auch der hohen Inflation geschuldet.
Unser Redaktionsmitglied Dirk van der Temme (Jahrgang 1973) hat in Düsseldorf Diplom-Sozialarbeit studiert und erfolgreich abgeschlossen. Schon als Schüler hat er sich sozial engagiert und die Liebe zu den Menschen beibehalten. Er hat die Entwicklung der Sozialhilfe, die Hartz Gesetze und die Einführung des Bürgergeldes mit großem Interesse verfolgt. Seine Beiträge in unserem Magazin zeigen, dass er weiß, worüber er schreibt.