Nach Ansicht der Wirtschaftsweisen Monika Schnitzer sollen die jährlichen Rentenerhöhungen zum 1. Juli eines jeden Jahres in Zukunft der Vergangenheit angehören. Bisher sieht das Gesetz ein Verpflichtung zur jährlichen Rentenerhöhung vor, wenn die Lohnentwicklung und die Inflationsrate dies vorgeben. So soll gesichert werden, dass die 21 Millionen Rentner ihre Rente nicht von der Inflation auffressen lassen müssen.
In unserem Beitrag beleuchten wird die Forderung nach einem Wegfall der jährlichen Rentenanpassung.
Jährliche Rentenerhöhung soll gestrichen werden
Nach einer politischen Ansicht soll die Rentenerhöhung in Zukunft gestrichen werden. Was ist hiervon zu halten?
Der Meinung der Wirtschaftsweisen Monika Schnitzer soll die Rentenerhöhung, die bisher jährlich erfolgt, wegfallen, jedenfalls in der Form, wie sie heute erfolgt. Sie möchte das Niveau beim Renteneinstieg hingegen nicht abgesenkt wissen, nur die Rentensteigerungen sollen gedeckelt werden. Hierüber hat beispielsweise das ZDF berichtet: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/rente-63-reform-wirtschaftsweise-100.html
Die Wirtschaftsweise erklärt das wie folgt. Die Rentenerhöhungen seien an die Lohnentwicklung gebunden. So würden allerdings nur wenige Länder verfahren. Überwiegend würde sich die Rentenerhöhung nur an der Inflation orientieren.
Ist die Inflation nicht so hoch ist wie die Lohnentwicklung, wären Rentner dann nicht mehr so deutlich an der Wirtschaftsentwicklung beteiligt. Die Kaufkraft ihrer Rente bliebe aber erhalten, wenn die Rentenerhöhung lediglich der Inflation folgen würden.
Rentengenerationenvertrag gefährdet
Weiter: Die die sogenannten Babyboomer gingen bald in Rente. Also würde es in Zukunft noch weniger Erwerbstätige geben, die die Rentenbeiträge zahlten. Die Babyboomer hätten nicht ausreichend viele Kinder bekommen und großgezogen, um später genügend Beitragszahler für ihre eigene Rente zu haben. Das sei ein Problem, so Frau Schnitzer.
Eigene Vorsorge wichtig
Bei der eigenen Altersvorsorge dürfen man sich nicht ausschließlich auf die gesetzliche Rente verlassen, sondern selbst vorsorgen. Das habe die Regierung schon vor mehr als 20 Jahren erklärt. Die Ansage sei aber von vielen nicht ernst genommen worden.
Werden die Rentenerhöhungen wegfallen?
Wir, als Verein Für soziales Leben e. V., wagen zur Frage, ob die jährlichen Rentenerhöhungen wegfallen werden, eine Prognose:
Nein, die jährlichen Rentenerhöhungen werden nicht wegfallen. Es ist unzulässig, die Rente von der Inflation auffressen zu lassen. Die Rente muss also erhöht werden, wenn die Inflation in Deutschland steigt.
Eine Rentenerhöhung entsprechend der Lohnentwicklung ist hingegen nicht zwingend. Politisch ist dies gegenwärtig jedoch nicht durchsetzbar. Die SPD wird sich einer entsprechenden Gesetzesänderung entgegenstellen!
Was tun, wenn die eigene Rente nicht reicht?
Auch mit Rentenerhöhung reicht die Altersrente in vielen Fällen nicht aus, um das Leben existenzsichernd zu bestreiten. Was kann man aber tun, wenn die eigene Rente nicht zum Leben ausreicht?
Eine Möglichkeit ist die Beantragung von Wohngeld. Einzelheiten hier: Rente plus Wohngeld
Eine weitere Möglichkeit ist die Beantragung der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung. Hiermit kann die Altersrente aufgestockt worden. Einzelheiten hier: Grundsicherung im Alter
Sabine Martholt hat Recht und Journalismus studiert und fundierte Kenntnisse im Bereich des Sozialrechts und des Rentenrechts. Beide Rechtsgebiete sind gleichzeitig ihr Hobby, wie sie gern verrät. Bereits vor ihrem ersten Volontariat bei einer Zeitung hat sie sich dem Schreiben gewidmet. Die Entwicklung des Sozialrechts in Deutschland hat sie mit großer Aufmerksamkeit, manchmal aber auch mit Kopfschütteln verfolgt – wie sie selbst sagt. Sie schreibt seit vielen Jahren für unser Online-Magazin. Gute Recherche und die eigene Meinung – beides ist ihr wichtig.