Keine Rentenerhöhung mehr für 21 Millionen Rentner! – Schock, Witz oder Wirklichkeit?

Die Wirtschaftsweise Frau Schnitzer denkt darüber nach, die jährlichen Rentenerhöhungen zu streichen. Für viele Rentner wäre dies ein tiefsitzender Schock. Was ist zu erwarten? Wir geben eine Prognose.

Kann man die jährliche Rentenerhöhung einfach streichen?
Foto des Autors

von

geprüft von

Nach Ansicht der Wirtschaftsweisen Monika Schnitzer sollen die jährlichen Rentenerhöhungen zum 1. Juli eines jeden Jahres in Zukunft der Vergangenheit angehören. Bisher sieht das Gesetz ein Verpflichtung zur jährlichen Rentenerhöhung vor, wenn die Lohnentwicklung und die Inflationsrate dies vorgeben. So soll gesichert werden, dass die 21 Millionen Rentner ihre Rente nicht von der Inflation auffressen lassen müssen.

In unserem Beitrag beleuchten wird die Forderung nach einem Wegfall der jährlichen Rentenanpassung.

Jährliche Rentenerhöhung soll gestrichen werden

Rentenerhöhung für 21 Millionen Rentner soll wegfallen
Bildquelle Canva

Nach einer politischen Ansicht soll die Rentenerhöhung in Zukunft gestrichen werden. Was ist hiervon zu halten?

Der Meinung der Wirtschaftsweisen Monika Schnitzer soll die Rentenerhöhung, die bisher jährlich erfolgt, wegfallen, jedenfalls in der Form, wie sie heute erfolgt. Sie möchte das Niveau beim Renteneinstieg hingegen nicht abgesenkt wissen, nur die Rentensteigerungen sollen gedeckelt werden. Hierüber hat beispielsweise das ZDF berichtet: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/rente-63-reform-wirtschaftsweise-100.html

Die Wirtschaftsweise erklärt das wie folgt. Die Rentenerhöhungen seien an die Lohnentwicklung gebunden. So würden allerdings nur wenige Länder verfahren. Überwiegend würde sich die Rentenerhöhung nur an der Inflation orientieren.

Ist die Inflation nicht so hoch ist wie die Lohnentwicklung, wären Rentner dann nicht mehr so deutlich  an der Wirtschaftsentwicklung beteiligt. Die Kaufkraft ihrer Rente bliebe aber erhalten, wenn die Rentenerhöhung lediglich der Inflation folgen würden.

Rentengenerationenvertrag gefährdet

Weiter: Die die sogenannten Babyboomer  gingen bald in Rente. Also würde es in Zukunft  noch weniger Erwerbstätige geben, die die Rentenbeiträge zahlten. Die Babyboomer hätten nicht ausreichend viele Kinder bekommen und großgezogen, um später genügend Beitragszahler für ihre eigene Rente zu haben. Das sei ein Problem, so Frau Schnitzer.

Eigene Vorsorge wichtig

Bei der eigenen Altersvorsorge dürfen man sich nicht ausschließlich auf die gesetzliche Rente verlassen, sondern selbst vorsorgen. Das habe die Regierung schon vor mehr als 20 Jahren erklärt. Die Ansage sei aber von vielen nicht ernst genommen worden.

Werden die Rentenerhöhungen wegfallen?

Wir, als Verein Für soziales Leben e. V., wagen zur Frage, ob die jährlichen Rentenerhöhungen wegfallen werden, eine Prognose:

Nein, die jährlichen Rentenerhöhungen werden nicht wegfallen. Es ist unzulässig, die Rente von der Inflation auffressen zu lassen. Die Rente muss also erhöht werden, wenn die Inflation in Deutschland steigt.

Eine Rentenerhöhung entsprechend der Lohnentwicklung ist hingegen nicht zwingend. Politisch ist dies gegenwärtig jedoch nicht durchsetzbar. Die SPD wird sich einer entsprechenden Gesetzesänderung entgegenstellen!

Was tun, wenn die eigene Rente nicht reicht?

Auch mit Rentenerhöhung reicht die Altersrente in vielen Fällen nicht aus, um das Leben existenzsichernd zu bestreiten. Was kann man aber tun, wenn die eigene Rente nicht zum Leben ausreicht?

Eine Möglichkeit ist die Beantragung von Wohngeld. Einzelheiten hier: Rente plus Wohngeld

Eine weitere Möglichkeit ist die Beantragung der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung. Hiermit kann die Altersrente aufgestockt worden. Einzelheiten hier: Grundsicherung im Alter