Der Sozialverband VdK Deutschland hat eine repräsentative Umfrage zur abschlagsfreien Rente nach 45 Beitragsjahren in Auftrag gegeben. Das Ergebnis ist überwältigend: Mehr als 75 Prozent der Befragten spricht sich dafür aus, eine allgemeine abschlagsfreie Rente nach 45 Beitragsjahren anzubieten bzw. beizubehalten, unabhängig vom jeweiligen Alter. Lesen Sie die Einzelheiten in unserem Beitrag.
Abschlagsfreie Rente nach 45 Beitragsjahren
Über drei Viertel der Deutschen sprechen sich für eine abschlagsfreie Rente nach 45 Beitragsjahren in der Rentenversicherung aus – das zeigt eine repräsentative Umfrage.
Nach der Civey-Umfrag, die der Sozialverband VdK in Auftrag gegeben hat, sind über 75 Prozent der Bürger Deutschlands für eine abschlagsfreie Rente nach 45 Beitragsjahren.
Nach einer Mitteilung des VdK wollten 78 Prozent der Befragten die abschlagsfreie Rente nach 45 Jahren , 7,5 Prozent waren sich nicht ganz sicher und antworteten mit „eher ja“. 4,8 Prozent sagten „eher nein“. Lediglich 4,6 Prozent der Befragten wiesen die abschlagfreie Rente klar zurück.
Hintergrund: Was ist die abschlagsfreien Rente nach 45 Jahren – “Rente mit 63”?
Die abschlagsfreie Rente wurde für besonders langjährig Versicherte eingeführt, die ein Arbeitsleben von 45 Jahren hinter sich haben. Umgangssprachlich wird sie “Rente ab 63” genannt. Das ist inkorrekt. Der Grund: Ab dem Geburtsjahrgang 1964 wird sie nur noch ab einem Alter von 65 gezahlt. Gegenwärtig liegt die Altersgrenze für den Geburtsjahrgang 1960 bei 64 Jahren und 4 Monaten.
Wichtig: Auch mit der abschlagsfreien Rente nach 45 Beitragsjahren kann man weiter arbeiten und unbeschränkt hinzuverdienen.
Abschlagsfreie Rente nach 45 Beitragsjahren von Anhängern aller Parteien befürwortet
Anhänger aller im Bundestag vertretenen Parteien sprechen sich für die abschlagsfreie Rente nach 45 Beitragsjahren aus. Schlüsselt man nach Parteianhängerschaft bzw. nach Wahlabsicht auf, so ergibt sich folgendes:
- Wähler der Linkspartei: 96 Prozent pro
- Wähler der SPD: 94 Prozent pro
- Wähler der AfD: 92 Prozent pro
- Wähler der CDU: 81 Prozent pro
- Wähler der Grünen: 70 Prozent pro.
(Zahlen gerundet)
Abschlagsfreie Rente nach 45 Beitragsjahren von allen Altersgruppen befürwortet
Schlüsselt man die Umfrageergebnisse nach Altersgruppen auf, so ergibt sich folgendes. Für die Beibehaltung der abschlagsfreien Rente nach 45 Beitragsjahren in der gesetzliche Rentenversicherung sind:
- 90 Prozent der 50- bis 64-Jährigen,
- 87 Prozent der über 65-Jährigen,
- 82 Prozent der 40- bis 49-Jährigen,
- 87 Prozent der 30- bis 39-Jährigen,
- 70 Prozent der 18- bis 29-Jährigen.
(Zahlen gerundet)
Wie kommentiert der VdK das Ergebnis der Befragung zur abschlagsfreien Rente?
Die Präsidentin des VdK, Verena Bentele, geht davon aus, dass die gegenwärtige politische Diskussion über die Abschaffung der Rente mit 63, also der abschlagsfreien Rente nach 45 Beitragsjahren, an der Bevölkerung vorbeigeht. In allen politischen Lagern und allen Altersgruppen bestehe der breite Wunsch nach der Beibehaltung der Rente mit 63. Die Diskussion über die Abschaffung der abschlagsfreien Rente nach 45 Beitragsjahren führe zu Verunsicherungen der Menschen, die ihre Lebensplanung gefährdet sähen.
Für soziales Leben e.V. schließt sich an: “Rente mit 63” muss bleiben
Wir als Verein Für soziales Leben e.V. schließen uns an. Die abschlagsfreie Rente mit 63 Jahre nach 45 Jahren muss ein Erfolgsmodell bleiben. Das Rentenalter kann nicht noch weiter nach hinten geschoben werden. Im Gegenteil! Es müssen Anreize geschaffen werden, damit Rentner freiwillig dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Wer als Rentner möchte, soll weiter arbeiten können, wer nicht, der nicht. Aber: Arbeit muss sich lohnen, auch für Rentner!
Quelle
VdK – Umfrageergebnisse zur abschlagsfreien Rente nach 45 Beitragsjahren
Sabine Martholt hat Recht und Journalismus studiert und fundierte Kenntnisse im Bereich des Sozialrechts und des Rentenrechts. Beide Rechtsgebiete sind gleichzeitig ihr Hobby, wie sie gern verrät. Bereits vor ihrem ersten Volontariat bei einer Zeitung hat sie sich dem Schreiben gewidmet. Die Entwicklung des Sozialrechts in Deutschland hat sie mit großer Aufmerksamkeit, manchmal aber auch mit Kopfschütteln verfolgt – wie sie selbst sagt. Sie schreibt seit vielen Jahren für unser Online-Magazin. Gute Recherche und die eigene Meinung – beides ist ihr wichtig.