Viele Parteien fordern eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit. Wer über das Rentenalter hinaus arbeitet, soll künftig steuerliche Vorteile erhalten. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) plant eine Rentenreform, um mehr Menschen zum Weiterarbeiten zu motivieren. Geplant sind finanzielle Anreize wie Steuererleichterungen und Prämien. Diese Maßnahmen sollen nicht nur die Rente stabilisieren, sondern auch den Fachkräftemangel lindern. Was genau vorgesehen ist und wie weit die Pläne bereits gediehen sind, erfahren Sie hier!
Steuer Bonus für alle, die im Alter länger arbeiten
Wer im Rentenalter weiter arbeitet, soll einen finanziellen Bonus vom Staat erhalten. Das plant der Bundesarbeitsminister.
In der „Bild am Sonntag“ hatte unser Bundesarbeitsminister erklärt, er einen Steuer-Bonus für alle Bürger einführen will, die freiwillig länger arbeiten. Er möchte finanzielle Anreize bei der Besteuerung setzen. Für die, die länger arbeiten wollen und können, solle es sich lohnen zu arbeiten.
Wie hoch ist der geplante Steuer Bonus nach der Rentenaltersgrenze?
Gegenwärtig steht aber noch nicht fest, wie hoch der Steuer Bonus sein wird. Es ist ein zusätzlicher Freibetrag bei der Einkommenssteuer geplant. Heil erklärte, es werde im Ministerium überlegt, was getan werden müssen, damit Menschen freiwillig länger arbeiteten. Im Sommer soll die Antwort auf diese Frage vorliegen. Dann soll auch feststehen, wann der Noch-Nicht-Renten-Bonus gezahlt bzw. eingeführt wird.
Finanzieller Bonus für Witwenrentner
Wer eine Witwenrente bezieht, für den soll sich längeres Arbeiten ebenfalls finanziell lohnen. Es sollen Anreize für den Wiedereinstieg in den Job geboten werden. Das gegenwärtige Problem bei der Witwenrente: Arbeitseinkommen wird voll auf die Witwenrente angerechnet. Genau das soll geändert werden. Allerdings muss ebenfalls noch ausgearbeitet werden, wie viel zur Witwenrente anrechnungsfrei hinzuverdient werden dar.
Beratung: Rente oder Weiterarbeiten
Der Bundesarbeitsminister will zudem jedem Arbeitnehmer ein Beratungsgespräch anbieten. Arbeitnehmer und Arbeitgeber sollen die Zukunft nach Erreichen des Renteneintrittsalters gemeinsam besprechen.
Ziel der Reform: Milliarden können eingespart werden
Wenn freiwillig länger gearbeitet wird, kann der Staatshaushalt um Milliarden entlastet werden. Die Rechnung lautet wie folgt: wenn 100.000 Menschen ein Stück länger arbeiten würden, würde das pro Jahr im Bundeshaushalt 2 Milliarden Euro einsparen. Genauer: 1 Milliarde Euro mehr an Einkommenssteuer, 1,5 Milliarden Euro mehr bei der Sozialversicherung.
Wie viel ältere Menschen über 60 arbeiten gegenwärtig?
Schaut man sich die heutigen Zahlen an, so ergibt sich folgendes:
60 Prozent der Menschen zwischen 60 und 64 Jahre arbeiten: 4,1 Millionen
20 Prozent der Menschen zwischen 65 und 69 arbeiten: 1,1 Millionen
Opposition unterstütz Idee des Steuer Bonus für Noch-Nicht-Rentner
Der Vorschlag aus dem Bundesarbeitsministerium ist von der CDU / CSU begrüßte worden. Auch diese Partei setzt sich für ein längeres Arbeiten im Alter ein.