Die Bundesregierung plant im Rahmen einer Wachstumsinitiative für Deutschland die Einführung einer Rentenaufschub-Prämie. Die Devise dabe soll lauten: Arbeiten statt Rente! Nach ersten Berechnungen können 25.000 Euro zusammenkommen, ja, oft sogar mehr. Wie genau die Renten-Aufschubprämie funktionieren soll, erklären wir Ihnen in diesem Beitrag.
Arbeiten statt Rente: Rentenaufschub-Prämie
Die Bundesregierung plant die Einführung einer Rentenaufschub-Prämie, um Arbeitnehmer dazu zu bewegen, nach dem Erreichen der Regelaltersgrenze weiter zu arbeiten.
Jeder Arbeitnehmer, der mit dem Erreichen der Regelaltersgrenze nicht in Rente geht, sondern weiterarbeitet, soll Anspruch auf die Rentenaufschub-Prämie haben. Er erhält die nicht ausgezahlte Rente plus die von der der Rentenversicherung eingesparten Beiträge zur Krankenversicherung und Pflegeversicherung.
Die Rentenaufschub-Prämie soll einen Anreiz schaffen, auch im Alter zu Arbeiten und so die Wirtschaft in Deutschland gut am Laufen zu halten. Der „Nicht-Rentner“ erhält anstelle der Rentenzahlung eine Prämie.
Skepsis bei den Wohlfahrtsverbänden
Ob sich das Ziel des Gesetzgebers umsetzen lässt, ist fraglich. Gegenwärtig wollen die meisten Arbeitnehmer sogar früher in Rente gehen, als es das reguläre Renteneintrittsalter, das bald bei 67 Jahren liegt, an sich zulassen würde. Wer immer hart gearbeitet hat, freut sich eben auf den Ruhestand. Der Plan der Bundesregierung wird also nicht aufgehen – das ist die Meinung einiger Wohlfahrtsverbände.
Wofür wird die Rentenaufschub-Prämie gezahlt?
Die Rentenaufschubprämie wird an Arbeitnehmer gezahlt und zwar dann, wenn sie nicht in Rente gehen, sondern weiterarbeiten. Sie schieben ihren Rentenbeginn auf und bekommen dafür die Prämie überwiesen.
Die Rentenaufschubprämie setzt sich somit aus der Summe der Entgangenen Rentenzahlungen plus den von der Rentenversicherung eingesparte Beitragszahlungen an die Krankenversicherung zusammen. Und: alles ist steuerfrei!
Flexi-Rente bringt noch weiteren Bonus
Neben dieser Rentenaufschub-Prämie gibt es für Arbeitnehmer, die die Rente hinausschieben noch den Flexi-Renten-Bonus. Sie erhalten bis zu 0,5 Prozent mehr Rente pro Monat für einen späteren Rentenbeginn. Mit anderen Worten: wer ein Jahr später in Rente geht, als ihm möglich wäre, erhält eine um 6 Prozent höhere Rente – Monat für Monat.
Hintergrund für die Rentenaufschub-Prämie
Nunmehr gehen die sogenannten Babyboomer in Rente. Dadurch fehlen in Deutschland in der Wirtschaft viele Arbeitskräfte. Um ein Abgleiten der Wirtschaft zu verhindern, will die Regierung Arbeitnehmern die Rentenaufschub-Prämie anbieten.
Sabine Martholt hat Recht und Journalismus studiert und fundierte Kenntnisse im Bereich des Sozialrechts und des Rentenrechts. Beide Rechtsgebiete sind gleichzeitig ihr Hobby, wie sie gern verrät. Bereits vor ihrem ersten Volontariat bei einer Zeitung hat sie sich dem Schreiben gewidmet. Die Entwicklung des Sozialrechts in Deutschland hat sie mit großer Aufmerksamkeit, manchmal aber auch mit Kopfschütteln verfolgt – wie sie selbst sagt. Sie schreibt seit vielen Jahren für unser Online-Magazin. Gute Recherche und die eigene Meinung – beides ist ihr wichtig.