Die Rente sollte reformiert werden. Darauf hatte sich die Bundesregierung geeinigt. Doch die Koalition ist gescheitert, somit auch die Rentenreform. Nach der Bundestagswahl 2025 muss die neue Regierung das Thema Rente erneut angehen. Doch wer wird sich durchsetzen? Was wollen die Parteien, wenn es um die Rente geht? In unserem Beitrag gehen wir diesen Fragen nach.
Rente muss sicher sein
Nach der Bundestagswahl müssen die Parteien einiges für die Rente 2025 tun, um sie stabil zu halte. Was sind die Pläne von SPD, CDU, FDP, den Grünen oder dem BSW?
Die bisherige Bundesregierung hat, was die Rente betrifft, einiges auf den Weg gebracht, allerdings nicht die Rentenreform, die geplant war. Die Rente ist seit 2024 in Ost und West gleich hoch. Das ist während der Regierungszeit der Ampel geschehen, außerdem gab es kleinere Änderungen.
Die an sich geplante Rentenreform hatte sich als Ziel gesetzt, das Rentenniveau abzusichern, also den Lohn-Rentenabstand gleich zu halten. Als weiteres Ziel sollte eine sogenannte Aktienrente eingeführt werden. Die Regierung wollte Geld am Kapitalmarkt anlegen. Ab 2035 sollten dann die Erträge die Rente mitfinanzieren.
Rentengarantie lauft Mitte 2025 aus
Was die Rentenreform betrifft, so läuft die Zeit davon. Mitte 2025 ist es mit der gesetzlichen Rentengarantie vorbei. Wird sie nicht verlängert, sinkt das Rentenniveau jedes Jahr. Das würde de facto einer Rentenkürzung gleichkommen.
Schauen wir also, was die Parteien nach der Bundestagswahl hinsichtlich der Rente planen.
SPD: Höhe der Rente soll stabil bleiben
Die SPD will die Höhe der Rente stabil halten. Das gesetzliche Rentenniveau soll langfristig 48 Prozent des durchschnittlichen Gehalts betragen. Die Entwicklung der Löhne und Gehälter sollen als für die Höhe der Rente maßgebend bleiben. Ohne gesetzliche Absicherung des Rentenniveaus wird diese voraussichtlich in den nächsten 15 Jahren auf 45 Prozent fallen.
Die Regelaltersgrenze soll nicht angehoben werden, sondern weiter bei 67 Jahren bleiben.
FDP: Aktienrente soll kommen
Die FDP will sich insbesondere für die Aktienrente einsetzen. Sie will ihr Augenmerk darauf richten, dass die Rentenbeiträge nicht steigen.
Die Grünen: Bürgerfond und Rente
Die Grünen wollen – ähnlich wie die FDP – Geld am Kapitalmarkt zur Absicherung der Rente anlegen. Dies soll über einen Bürgerfonds geschehen. Damit möchte die Partei allerdings nicht nach dem Gießkannenprinzip streuen, sondern kleine Renten aufstocken.
Außerdem wollen sie, dass auch Abgeordnete und (längerfristig) auch Beamte in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen.
CDU /CSU: freiwillig länger für die Rente arbeiten
Das Renteneintrittsalter soll zwar nicht angehoben werden, sondern es sollen Anreize geschaffen werden, damit die Menschen freiwillig länger arbeiten. Ein solcher Anreiz soll die Steuerfreiheit sein. 2000 Euro Monatlich sollen steuerfrei verdient werden dürfen, wenn nach dem Renteneintrittsalter gearbeitet wird. Das soll die sogenannte Aktivrente bringen.
Das Rentenniveau will die CDU ebenfalls stabil halten. Das soll aber nicht durch eine gesetzliche Absicherung geschehen, sondern durch wirtschaftliches Wachstum erreicht werden.
BSW: Rente wie in Österreich
Das BSW will eine Rente ähnlich wie in Österreich. Es soll eine Mindestrente von 1.500 Euro nach 40 Beitragsjahren geben. Wie die Grünen will sie, dass Abgeordnete und Beamte, alle Erwerbstätigen, in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen.
Hartmut Dreier ist ein Vollblutjournalist mit sozialem Herz. Er engagiert sich seit Jahren in unserem Online-Magazin. Er hat Kommunikationswissenschaft und Journalismus studiert. Gebürtig stammt er aus Bayern, arbeitete in Berlin und Frankfurt a. M. Seinen Artikeln sieht man an, dass sie gut recherchiert und für die Menschen geschrieben sind.