Die voraussichtlichen Stromkosten bzw. Strompreise werden im Jahr 2024 deutlich steigen, was besonders für Personen mit geringen Renten oder staatlichen Leistungen wie dem Bürgergeld problematisch ist. Sie müssen mehr Geld für Energie aufbringen und dadurch in anderen Bereichen ihres Lebens sparen. Die Ausgaben für Strom sind ein wichtiger Bestandteil des Bürgergeld Regelsatz.
In nachfolgendem Artikel beleuchten wir die Hintergründe hinsichtlich der Erhöhung der Strompreise und zeigen, was Verbraucher, insbesondere Rentner und Bürgergeld-Bezieher für Handlungsmöglichkeiten haben.
Streichung staatlicher Zuschüsse
2024 müssen sich Verbraucher wieder auf höhere Strompreise einstellen, so erwarten Experten. Was kann man tun, wenn man nur ein geringes Einkommen hat oder gar Bürgergeld bezieht?
Hauptgrund der Erhöhung der Strompreise zum Jahreswechsel 2024 ist der Wegfall der staatlichen Subventionen beim Strom. Im laufenden Jahr.
Die Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, Amprion, Tennet und Transnet haben angekündigt, dass sie ihre Netzentgelte ab 2024 verdoppeln werden, von 3,12 Cent/Kilowattstunde (kWh) auf 6,34 Cent/kWh. Hintergrund seien die deutliche Preiserhöhung mit den Preissteigerungen auf den Energiemärkten.
Klar ist, dass die Verbraucher nun die Kosten der Netzentgelte tragen müssen.
Höhere CO2-Bepreisung
Eine andere Ursache für die Erhöhung der Strompreise 2024 sind die CO2-Abgaben. Diese müssen Kraftwerksbetreiber für die Erzeugung von Energie aus fossilen Quellen wie beispielsweise Erdöl oder Erdgas zahlen. Die CO2 Abgaben werden auf 45 Euro pro Tonne CO2 erhöht.
Wie teuer wird der Strom?
Wie teuer der Strom insgesamt wird, lässt sich nicht genau vorhersehen. Aber es dürfte eine Verteuerung von 10 bis 25 Prozent in 2024 zu erwarten sein.
Strompreisbremse läuft aus
Das vorzeitige Aus für die Strompreisbremse, die an sich bis Ende März 2024 laufen sollte und nun schon vor dem 1. Janauar 2024 endet, hilft im nächsten Jahr ebenfalls nicht mehr, die Stromkosten im Griff zu behalten. Verbraucher müssen nun wieder den vollen Strompreis zahlen – und nicht, wie bisher, maximal 40 Cent/kWh.
Angesichts sinkender Energiepreise hat die Bundesregierung die Strompreisbremse ausgesetzt
Strompreise werden wieder ansteigen
Dauerhaft niedrige Energiepreise dürfte es allerdings nicht geben. Aus der Wirtschaft ist zu vernehmen, dass dort mit einer Verdoppelung der Gas- und Strompreise gerechnet wird. Das war etwa von Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer des Verbandes Kommunaler Unternehmen (VKU) im “Handelsblatt“ zu lesen.
Sollte man den Stromanbieter wechseln?
Wenn der Strompreis aufgrund höhere Netzentgelte steigt, hilft kein Anbieterwechsel, die die Netzentgelte allen Stromlieferanten gleichmäßig auferlegt werden. Es wird somit bei allen Stromlieferanten teurer.
Was sollten Bürgergeld Bezieher tun?
Bürgergeld Bezieher müssen den Strom aus dem Regelsatz zahlen. Er wird nicht separat und zusätzlich vom Jobcenter übernommen. Das ist bei den Heizkosten anders.
Das einzige, was Bürgergeld Beziehern bei insgesamt steigenden Strompreisen hilft, ist Energiesparen. Bürgergeld Bezieher, wie alle anderen Verbraucher, müssen also ihren Energieverbrauch drosseln. Wenn der Preis um bis zu 25 Prozent steigt, müsste der Verbrauch in diesem Umfang heruntergefahren werden, um die Preissteigerung aufzufangen. In den meisten Fällen ist das jedoch nicht möglich.
Quellen
eigene Recherche
Hartmut Dreier ist ein Vollblutjournalist mit sozialem Herz. Er engagiert sich seit Jahren in unserem Online-Magazin. Er hat Kommunikationswissenschaft und Journalismus studiert. Gebürtig stammt er aus Bayern, arbeitete in Berlin und Frankfurt a. M. Seinen Artikeln sieht man an, dass sie gut recherchiert und für die Menschen geschrieben sind.