Ein schlechter Witz: 12,41 Euro anstelle 14 Euro Mindestlohn

Ein schlechter Witz: 12,41 Euro anstelle 14 Euro Mindestlohn
Foto des Autors

von

geprüft von

Wohlfahrtsverbände und auch Parteien hatten die Forderung nach 14 Euro Mindestlohn erhoben. Hintergrund der Forderung war die Tagung der zuständigen Mindestlohn-Kommission.

Und tatsächlich: die Mindestlohnkommission legte am 26. Juni ihren Vorschlag zur Erhöhung des Mindestlohns zum 1. Januar 2024 vor: schmale 12,41 Euro. Das ist ein schlecher Witz! Mehr noch: eine Mißachtung der Belange der Menschen, die in den unteren Einkommensgruppen arbeiten (müssen).

Auch der VdK forderte eine Erhöhung des Mindestlohns auf 14,00 Euro. Den jetztigen Vorschlag der Mindeslohnkommission, den Mindestlohn auf 12,41 Euro zu erhöhen, bezeichnet er als “schlechten Scherz”.

Inflation und Rente als Grund für die 14 Euro Mindestlohn

Hintergrund der Forderung der Wohlfahrtsverbände, den Mindestlohn auf 14 Euro zum 1. Januar 2024 anzuheben, ist die gegenwärtige Inflation. Der gesetzliche Mindestlohn, der aktuelle noch 12 Euro beträgt, müsse zum 1. Januar 2024 deutlich angehoben werden, um einen Inflationsausgleich zu schaffen.

Die zuständige Mindestlohnkommission aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern hat nun am 26.06.2023 einen Vorschlag zum nächsten Erhöhungsschritt veröffentlichen. Er soll von 12 Euro auf 12,41 Euro steigen.

Der Paritätische Wohlfahrtsverband hatte argumentiert: Wer in Vollzeit einer Erwerbstätigkeit nachgeht, müsse von seinem Lohn auch für sich selber sorgen können. Das sei eine Frage des Anstandes und der Gerechtigkeit.

Beim Mindeslohn geht es auch um den Abstand zum Bürgergeld. Der Mindestlohn muss mehr abdecken, als das reine Existenzminimum des Bürgergeldes. Arbeit soll sich immer lohnen.

Der Mindestlohn spielt auch eine Rolle bei der späteren Rentenhöhe. Wer 45 Jahre einen Vollzeitjob hat, muss auf eine Altersrente oberhalb der Armutsgrenze kommen.

Mindestlohn zuletzt 2022 angehoben

Den gegenwärtigen Mindeslohn gibt es seit dem 1. Oktober 2022. Seither beträgt er 12 Euro. Davor betrug er leidglich 10,45 Euro. Etwa 6 Millionen Menschen erhalten in Deutschland den gesetzlichen Mindestlohn. Eine Erhöhung um nur41 Cent in Anbetracht einer sehr hohen Inflation und stark steigender Energiepreise ist so eine geringe Erhöhung wie ein Schlag ins Gesicht dieser Arbeitnehmer. Der VdK spricht in einer aktuellen Presseerklärung von einer “tiefen Enttäuschung”.

Schreibe einen Kommentar