Pflegegehälter steigen: Auswirkungen auf Pflegebedürftige
Die Gehälter in der Pflege verzeichnen einen beachtlichen Anstieg von fast 9% im Vergleich zum Vorjahr. Aktuell liegt der durchschnittliche Stundenlohn bei 22,60 Euro. Diese positive Entwicklung für Pflegefachkräfte hat jedoch Konsequenzen für Pflegebedürftige.
Steigende Kosten für Pflegebedürftige
Der Eigenanteil an den Pflegekosten für Bedürftige ist bereits gestiegen und wird voraussichtlich weiter zunehmen. Diese Entwicklung stellt viele vor finanzielle Herausforderungen.
Schlüsselfaktoren:
- Erhöhter Eigenanteil für Pflegebedürftige
- 9% Gehaltssteigerung
- 22,60 Euro Durchschnittsstundenlohn
Pflegekräfte bekommen mehr Geld
In der Pflege wird deutlich mehr gezahlt als vor einem Jahr. Der durchschnittliche Lohnzuwachs lag bei ca. 9. Prozent.
Pflege bedeutet oft schwere und körperliche Arbeit. Es ist deshalb nur angemessen, dass Pflegekräfte deutlich mehr Geld erhalten. Der GKV Spitzenverband gab neuste Zahlen bekannt, wie die Westfälischen Nachrichten mitteilten. So seien die Stundenlöhne im Durchschnitt um 8,8 Prozent auf 22,60 Euro gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Zuvor betrugen die Gehaltserhöhungen nur ca. 2 Prozent.
Der GKV Spitzenverband erhebt einmal jährlich die regional üblichen Gehaltsniveaus. Insgesamt 11.000 Meldungen der Pflegeeinrichtungen wurden ausgewertet. Basis sind die Tariflöhne oder kirchliche Arbeitsvertragsrichtlinien.
Pflegeeinrichtungen, die nicht tarifgebunden sind, haben nun zwei Monate Zeit, um die Gehälter anzupassen.
Pflege erfordert Fairness in der Bezahlung
Doris Pfeiffer, die Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes kommentierte die Entwicklung der Durchschnittslöhne mit den Worten „faire Bezahlung“.
Pflegefachkraft, Pflegeassistenzkraft und Pflegehilfskraft erhalten unterschiedlich viel Geld
Es gibt unterschiedliche Beschäftigungsgruppen im Bereich der Pflege. So muss zwischen Pflegefachkraft, Pflegeassistenzkraft und Pflegehilfskraft unterschieden werden.
- Der Durchschnittslohn einer Pflegehilfskraft (ohne Ausbildung) beträgt in Zukunft 12,26 Prozent. Das sind etwa knapp 10 Prozent mehr als im Jahr 2023.
- Der Durchschnittslohn einer Pflegeassistenzkraft (mit einjähriger Ausbildung) beträgt 21,41 Euro. Das sind etwa 9,6 Prozent mehr als 2023.
- Der Durchschnittslohn einer Pflegefachkraft (mit dreijährige Ausbildung) beträgt 25,93 Euro. Das sind ca. 9,2 Prozent mehr als 2023.
Unterschiedliche Entlohnung der Pflegekräfte in den Bundesländern
Bei der Entlohnung in der Pflege gibt es starke Unterschiede in den einzelnen Bundesländern. Am niedrigsten Betrug der Lohnzuwachs in den Ländern Bremen und Berlin. Hier war lediglich ein Anstieg zwischen 4 und 5 Prozent zu verzeichnen. Am meisten wuchs die Entlohnung in NRW, Niedersachsen und Baden-Württemberg: 10 Prozent mehr.
Finanzielle Belastung für pflegebedürftige Menschen
Pflegeeinrichtungen zahlen Lohn an ihre Beschäftigten und refinanzieren sich durch die Heimkosten, die die pflegebedürftigen Menschen zahlen müssen. Aufgrund gesetzlicher Vorschriften bedeuten höhere Löhne in der Pflege auch einen höheren Eigenanteil der Pflegebedürftigen. die Pflegekosten steigen.