Bürgergeld ist eine staatliche Sozialleistung, die dann greift, wenn eine an sich erwerbsfähige Person nicht in der Lage ist, ihren eigenen Lebensunterhalt und den ihrer Familie, also insbesondere ihrer Kinder, sicherzustellen. Einer der Hauptgründe für den Bezug von Bürgergeld ist Arbeitslosigkeit. Aber auch alleinerziehende Elternteile mit einem kleinen Kind oder gar mehreren Kindern, sind oft nicht in der Lage, eine Vollzeitbeschäftigung auszuüben um den Unterhalt ihrer kleinen Familie sicherzustellen.
Bürgergeld – ein Gefühl von Hilflosigkeit
Maria B. ist Mutter einer Tochter von 3 Jahren. Sie kümmert sich allein um ihr Kind; der Vater ist nicht in der Lage, sie finanziell zu unterstützen. Aufgrund des Alters ihres Kindes kann sie nur halbtags im Supermarkt als Verkäuferin arbeiten. In der anderen Zeit des Tages muss sie sich um ihr Kind kümmern.
Sie berichtet als Mutter mit Kind in einem Gespräch mit unserer Redaktion von ihren Gefühlen, was das Bürgergeld betrifft, auf das sie angewiesen ist:
„Ich fühle mich hilflos und ich schäme mich“, erzählt Maria B. (Name von der Redaktion geändert). Wenn ich meinen Freundinnen oder Bekannten erzählen muss, dass ich auf staatliche Hilfe angewiesen bin, fühle ich mich auch so – hilflos! Ich möchte in der Lage sein, mein Kind und mich selbst zu ernähren, selbst die Miete zu bezahlen, etwas für einen kleinen Urlaub anzusparen. Aber momentan kann ich das nicht. Mein Gehalt reicht dafür nicht aus und ich kann gegenwärtig nicht länger arbeiten.“
Angst um mein Kind
„Ich habe auch Angst und Sorge um meine Tochter.“ Wenn ich weiterhin auf Bürgergeld angewiesen sein sollte, so, habe ich Angst, das meine Tochter gehänselt wird, wenn sie größer ist. Mitschüler und andere Kinder merken schnell, wenn Eltern anderer Kinder nicht viel Geld haben. Und ich habe Angst, dass ich ihr nicht das bieten kann, was für eine Kindheit wichtig ist. Bereits jetzt kann ich nicht alle Lebensmittel kaufen, die ich gerne kaufen würde, beispielsweise nachhaltige, biologische Lebensmittel. Dafür reicht mein Bürgergeld Regelsatz nicht.“
Bürgergeld so schnell wie möglich hinter mir lassen
„Ich möchte so schnell wie möglich in der Lage sein, für mich und meine Tochter selbst zu sorgen. Ich habe überlegt, eine Ausbildung zur Bürokauffrau zu machen. Im Supermarkt arbeite ich als ungelernte Arbeitskraft. Bei meinem nächsten Termin werde ich die Fachkraft im Jobcenter auf Weiterbildungsmöglichkeiten ansprechen. Ich habe bereits vom Weiterbildungsgeld und der Förderung von Ausbildungen durch das Jobcenter gelesen. Ab Juli 2023 hat sich ja einiges beim Bürgergeld geändert.“
Schlimm, was von rechts außen über Bezieher von Bürgergeld geäußert wird
„Traurig und wütend zugleich bin ich, wenn ich höre oder lese, was einige Menschen über Bezieher von Bürgergeld sagen. Faul seien wir, Schmarotzer in Sozialsystem. Das kommt von rechts außen. Ich denke, der Staat muss hier gegensteuern und für mehr Gerechtigkeit sorgen. Diejenigen, die viel haben, sollten etwas abgeben. Das ist meine Meinung.“