Die Schlagzeilen rund um die Rente reißen nicht ab. Millionen von zukünftigen und gegenwärtigen Rentnern sind verunsichert. Jetzt kommt die neue Meldung: Knapp 8 Millionen Rentner erhalten Bezüge unterhalb der staatlichen Grundsicherung im Alter, also der Sozialhilfe.
Es sind gut 42 Prozent der Rentner, deren Rente unterhalt von 950 Euro, also unterhalb der durchschnittlichen Grundsicherungszahlung liegt.
Weitere Einzelheiten in unserem Artikel.
Rente soll den Lebensunterhalt im Alter sichern
Für fast 8 Millionen Rentner in Deutschland reicht die Rente nicht aus; sie erreicht lediglich das Grundsicherungs-Niveau oder liegt sogar darunter! Was tun?
Die gesetzliche Rente würde zu Bismarcks Zeiten in Deutschland eingeführt, damit das Alter abgesichert ist, was den Lebensunterhalt betrifft. Wer sein ganzes Leben lang arbeitet, sollte im Alter so viel an Rente haben, dass er damit gut über die Runden kommt. Doch diese Rechnung geht immer seltener auf. Immer mehr Menschen im Rentenalter erhalten eine Rente, die unterhalb der Leistung liegt, die der Staat als Grundsicherung im Alter zahlt.
Grundsicherung im Alter ist das Bürgergeld für Senioren
Die Grundsicherung im Alter kann mit dem Bürgergeld verglichen werden. Der Regelsatz der Grundsicherung entspricht dem des Bürgergeldes. Und auch hinsichtlich der Miete und Heizkosten bestehen keine Unterschiede. Diese gibt es lediglich bei der Anrechnung von Einkommen, wenn die Grundsicherung aufstockend gezahlt wird.
Die Grundsicherung im Alter ist im SGB XII geregelt.
Neue Zahlen der Bundesregierung zur Rente
Die Bundesregierung hat nunmehr neue Zahlen vorgelegt. Sie zeigen, wie viele Menschen eine Rente erhalten, die unterhalb des Leistungsniveaus der Grundsicherung im Alter liegt. Dort wird im laufenden Jahr ca. 940 Euro im Durchschnitt an Zahlungen geleistet.
Fast 8 Millionen Menschen erhielten Ende letzten Jahres eine Monatsrente von unter 950 Euro. Sie erreichten mit ihrer Rente also lediglich das Grundsicherungs-Niveau bzw. lagen sogar darunter.
Und es geht bergauf mit den Zahlen, also bergab mit den Rentnern. Denn in den Jahren davor gab es deutlich weniger Rentner, die so eine geringe Rente, also eine Rente am Grundsicherungsniveau erhielten.
Innerhalb von 2 Jahren ist die Zahl der Grundsicherungs-Rentner um fast 10 Prozent angestiegen. Sie erhalten also lediglich Armutsrenten.
Wer ist von den niedrigen Renten besonders hart betroffen?
Von den fast 8 Millionen Rentnern, deren Rente unter Grundsicherungsniveau liegen, sind etwa 1,5 Millionen Ausländer. Schaut man genauer hin, so ergeben die Zahlen der Bundesregierung, das über 70 Prozent der ausländischen Rentner eine Rente unterhalb des Niveaus der Grundsicherung im Alter erhalten. Schaut man weiter auf diese Gruppe, so kommen 1 Million dieser Rentner aus der EH, der Rest aus Asyl-Ländern. Von den deutschen Rentnern beziehen lediglich gut 38 Prozent eine Rente unterhalb der Grundsicherung im Alter.
Was tun, wenn die Rente zu niedrig ist?
Erhält man eine Rente unterhalt des Grundsicherungs-Niveaus, ist also die Rente zum Leben zu niedrig, so hat man Anspruch auf ergänzenden Leistungen des Staates, also auf ergänzende Grundsicherung im Alter.
Allerdings ist das nur der Fall, wenn alle Haushaltseinkommen zusammengenommen das Grundsicherungs-Niveau nicht erreichen. Dazu gehört auch das Wohngeld, das ebenfalls der Grundsicherung im Alter vorgeht.
Sabine Martholt hat Recht und Journalismus studiert und fundierte Kenntnisse im Bereich des Sozialrechts und des Rentenrechts. Beide Rechtsgebiete sind gleichzeitig ihr Hobby, wie sie gern verrät. Bereits vor ihrem ersten Volontariat bei einer Zeitung hat sie sich dem Schreiben gewidmet. Die Entwicklung des Sozialrechts in Deutschland hat sie mit großer Aufmerksamkeit, manchmal aber auch mit Kopfschütteln verfolgt – wie sie selbst sagt. Sie schreibt seit vielen Jahren für unser Online-Magazin. Gute Recherche und die eigene Meinung – beides ist ihr wichtig.