Die Schufa ist eine private Wirtschaftsauskunftei, die Daten von Verbrauchern sammelt und auswertet. Wer beispielsweise von seiner Bank ein Darlehen erhalten will, muss einwilligen, dass diese Tatsache an die Schufa weitergeleitet wird. Viele Vermieter oder Banken verlangen vor Vertragsabschluss die Vorlage einer Schufa-Selbstauskunft, um sich über die Kreditwürdigkeit des zukünftigen Vertragspartners zu informieren. In jüngster Zeit hatte die Schufa negative Schlagzeilen gemacht, weil vor dem Europäischen Gerichtshof Klagen gegen sie anhängig geworden sind. Nunmehr will die Schufa Verbraucher informieren, sobald es in ihren Daten einen negativen Eintrag hinsichtlich des betroffenen Verbrauchers gibt, quasi ein Frühwarnsystem installieren.
Selbstauskunft bei negativem Schufa-Eintrag
Die Wirtschaftsauskunftei Schufa will Verbraucher informieren, sobald es einen negativen Eintrag bei ihr gibt.
Die Auskunft wird aber nicht automatisch erfolgen, sondern es soll eine kostenlose Datenabfrage möglich sein. Diese soll zudem bis Ende 2023 verfügbar sein. Voraussetzung für die Nutzung ist jedoch, dass sich die Verbraucher bei der Schufa-App Bonify registrieren.
Gegenwärtig gibt es die Schufa-Selbstauskunft auch schon. Diese kostet aber Geld.
Schufa-Auskunft per App
Die Schufa plant zudem die Erfassung weiterer Daten – auf freiwilliger Basis. So sollen für Kunden die Möglichkeit geschaffen werden, der Schufa Einblicke in ihr Konto zu geben. So könne die Schufa dann deren Bonität, also Kreditwürdigkeit, besser bewerten. Hauptaugenmerk soll dabei offensichtlich auf die Höhe des Einkommens gerichtet werden. Jeder Kunde muss dem Kontoeinblick vorher explizit zustimmen.
Was macht die Schufa?
Wirtschaftsunternehmen wie Banken, Energieversorger, Telekommunikationsdienstleister erkundigen sich vor einem Vertragsabschluss bei der Schufa über die Kreditwürdigkeit der Person, die mit ihnen einen Vertrag abschließen möchte. Die Schufa greift dann auf ihre Datenbestände zurück und liefert eine Einschätzung, den sogenannten Schufa-Score bzw. Score-Wert, der eine Aussage zur Bonität liefert.
Der Schufa-Score gibt an, wie wahrscheinlich die Kreditwürdigkeit der Verbraucher ist. Je höher der Schufa-Score ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass der Verbraucher seine vertraglichen Pflichten erfüllen wird.
Nur bei positivem Schufa-Score kommt es dann in der Regel zu dem vom Verbraucher gewünschten Vertragsschluss mit dem Wirtschaftsunternehmen.
Bürgergeld Bezieher außen vor?
Auch Bezieher von Bürgergeld müssen einen Mietvertrag abschließen oder sich um einen Kleinkredit bemühen. Auch sie müssen deshalb oft, beispielsweise auf Verlangen des potentiellen Vermieters oder der Telefongesellschaft, eine Schufa Selbstauskunft vorlegen. Sind negative Einträge vorhanden, wird ein Vertragsabschluss oft verwehrt.